Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker wieder um halb fünf und ich seufzte. Dank Kyle war ich gestern noch halbwegs pünktlich ins Bett gekommen. Zwar hatte ich weniger gelernt, als ansonsten, aber ich war nur mit einer Stunde Verspätung ins Bett gekommen.
Dementsprechend hatte ich fünfeinhalb Stunden geschlafen.
Ich putzte schnell Zähne, bevor ich dann eine schwarze Jeans, Jamies Hemd und ein Halstuch anzog. Rasch schminkte ich meine Augen wie immer und sah dann nach meiner Mutter. Danach eilte ich zur Bahn.
Die Arbeit im Café war anstrengend, wie immer und danach eilte ich zur Schule.
Während ich arbeitete, kam Kyle rein und setzte sich mir gegenüber. Er wirkte genervt. ,,Alles in Ordnung?", fragte ich und sah kurz auf die Uhr. ,,Jamie regt mich nur auf.", brummte er und ich zog fragend eine Augenbraue nach oben. ,,Ich war gestern noch bei ihm und wir hatten eigentlich abgeklärt, dass ich ihn um fünfunddreißig abhole. Dann stand ich heute um fünfunddreißig bei ihm vor der Tür, nur, damit er rauskommt, mir sagt, er hat keinen Bock auf Schule und dann in die andere Richtung davonstiefelt.", brummte Kyle. Ich seufzte.
Der Schultag verlief relativ ereignislos. Kyle und ich verbrachten den ganzen Tag zusammen und verabschiedeten uns dann nach Schulschluss. Er fuhr zu seiner Grand und ich lief zum Plattenladen. Schnell schloss ich diesen auf und begann zu arbeiten. Der Tag heute war viel zu anstrengend.
-Jamie-
Ich lehnte an der Mauer und sah auf mein Handy. Seufzend steckte ich es weg, als die Schulklingel laut schrillte. Wenigstens funktionierte hier noch die Schulklingel, im Gegensatz zu unserer Schule.
Die Türen gingen auf und die ganzen Kinder kamen rausgestürmt. Ich pfiff durch die Zähne und bekam dann die Aufmerksamkeit der Person, die ich wünschte. Mein kleiner Bruder begann übers ganze Gesicht zu strahlen und kam auf mich zu gerannt. Ich stieß mich von der Wand ab und Sam schlang die Arme um meine Hüfte. Sanft legte ich meine Hand auf seinen Kopf.
,,Na, Sammy.", lächelte ich und streichelte ihm über die Haare.
Plötzlich kam eine blonde Frau auf uns zu. ,,Sind Sie ein Erziehungsberechtigter von Samuel?", fragte die Frau und ich löste Sam von mir. ,,Nein, ich bin sein großer Bruder.", antwortete ich und hielt Sam dennoch schützend an mich gedrückt. ,,Das dürfte auch reichen. Kommen Sie bitte mit, ich müsste mit Ihnen über Samuel reden.", meinte die Frau.
,,Sammy, was hast du angestellt?", fragte ich leise, während wir der Frau folgten. ,,Gar nichts... Ich habe mich nur selbst verteidigt...", murmelte er und ich nickte.
Scheinbar war es die Direktorin der Junior High, auf der mein Bruder in die sechste Klasse ging. In ihrem Büro setzten Sam und ich uns ihr gegenüber und Sam klammerte sich an meiner Hand fest.
,,Wie alt sind Sie, Mister Bower?", fragte die Direktorin und ich zog die Augenbrauen zusammen. ,,Achtzehn.", entgegnete ich. ,,Wegen Ihrem Bruder gab es heute eine Schlägerei hier an der Schule. Ihr Bruder hat sich in einem Streit befunden, der in eine Schlägerei ausgeartet ist. Dabei hat er einem anderen Kind fast die Nase gebrochen.", erklärte mir die Direktorin und ich sah kurz zu Sam. ,,Also nach meinem Wissensstand, hat mein Bruder sich selbst verteidigt.", entgegnete ich und streichelte Sam mit dem Daumen über den Handrücken.
,,Das kann gut möglich sein, Mister Bower, aber dennoch hat Ihr Bruder einem anderen Kind fast die Nase gebrochen.", wiederholte die Direktorin. ,,Ich bezweifle, dass er das mit Absicht getan hat, Sam ist kein gewalttätiger Mensch. Er würde im Gegensatz zu mir niemandem einfach die Nase brechen. Da er es aus Selbstverteidigung getan hat, sehe ich keinen Grund zur Besorgnis. Wenn er sich selbst verteidigt hat und dabei dann aus Versehen jemandem fast die Nase gebrochen hat, wobei die Betonung auf fast liegt, hat er nichts falsch gemacht. Und ich kann meine Hand dafür ins Feuer legen, dass, wenn Sie unsere Eltern hierher zitieren, dass unsere Mutter vielleicht ein wenig hysterisch wird, aber genau der gleichen Meinung ist und dass unser Vater Ihnen den Vogel zeigen wird, wenn Sie meinem kleinen Bruder dafür belangen wollen.", ich war gelangweilt von diesem Gespräch.
,,Wenn Sie uns dann entschuldigen? Ich kann nicht ewig sitzen, ich bin frisch operiert und mein kleiner Bruder und ich haben einen Termin.", ich erhob mich und Sam erhob sich sofort mit mir. Er hielt sich an meiner Hand fest und wir verließen das Büro.
,,Was haben wir für einen Termin?", fragte Sam, der neben mir, weiter an meiner Hand lief. ,,Wir haben keinen Termin, Sammy, ich wollte nur dieses Gespräch beenden.", grinste ich und Sam lachte leise.
,,Wieso hast du mich von der Schule abgeholt?", fragte Sam da und ich seufzte. ,,Nur so. Ich hatte nichts zutun und ich dachte, wir könnten ins Einkaufszentrum gehen, ein paar neue Klamotten kaufen, schließlich passt dir die Hälfte deiner Klamotten schon wieder nicht mehr und dann trinken wir noch heiße Schokolade und essen Kuchen.", entgegnete ich und Sam nickte aufgeregt.
,,Aber da ich frisch operiert bin und bis nächsten Montag kein Auto fahren darf, müssen wir mit der Bahn fahren.", erklärte ich ihm und er zuckte die Schultern.
Meinen kleinen Bruder abzuholen und den Nachmittag mit ihm zu verbringen war wirklich die beste Entscheidung, die ich heute treffen konnte. Er war eine gute Ablenkung, da ich die Zeit mit ihm genoss und ich in der Zeit, die ich mit ihm verbrachte, immer einen klaren Kopf bekam. Und wer wusste es schon. Vielleicht würde ich ja sogar, beim Kuchen essen mit Sam ein wenig über all das reden. Denn Kyle hatte mich ziemlich verwirrt. Ich hatte die Nacht darüber geschlafen und versucht meinen Frust loszuwerden, aber ich brauchte jetzt wirklich die Zeit mit meinem kleinen Bruder.
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Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower Fanfiction
FanfictionSie leben in einer Welt, in der jeder Mensch, an seinem 18. Geburtstag einen Seelenverwandten bekommt. Doch diesen Seelenverwandten müssen sie erstmal finden. Kaici Masters ist eine ganz normale 17-jährige Schülerin. Alle Mädchen in ihrer Stufe red...