°Chapter 11°

615 26 1
                                    

-Kaici-

Ich hatte den Besuch bei Jamie auf meinem Weg nach Hause einschieben können, weswegen ich nicht so sehr aus meinem Zeitplan draußen war. Meine Schicht bei Mike hatte ich pünktlich angetreten und pünktlich wieder verlassen, war zum Krankenhaus gefahren, hatte Jamie die Mappe gegeben und war wieder gegangen.

Wenn ich jetzt daran dachte, wie ich ihn mit der Ärztin vorgefunden hatte, rollte ich die Augen. Das war typisch Jamie. Er dachte viel mehr mit seinem besten Stück, als mit seinem Hirn und deswegen konnte ich es auch überhaupt nicht verstehen, wie die Mädchen so auf ihn abfahren konnten. Klar, er sah echt gut aus und war heiß, aber ich verstand es dennoch nicht. Er war ein Arschloch und schwanzgesteuert.

Als ich ins Schlafzimmer trat, wechselte Marian gerade den Katheter, da meine Mutter im Rollstuhl in ihrer Ecke saß und aus dem Fenster starrte. Ich ging vor meiner Mum in die Hocke.

,,Hey, Mum.", lächelte ich und strich ihr über die Wange. Vorsichtig strich ich ihr eine Strähne hinters Ohr, darauf bedacht, ihren Beatmungsschlauch nicht zu bewegen. ,,Ich habe am Samstag eine Verabredung, das ist doch toll, oder? Er wird herkommen. Ich denke, du wirst Kyle mögen. Er ist sehr nett und er weiß auch von dir.", meinte ich leise und ergriff ihre Hand. Diese drückte ich sanft. Meine Mum wandte ihre Augen kurz mir zu und ich lächelte sie an. Dann sah sie wieder aus dem Fenster.

Langsam erhob ich mich und küsste sie auf die Stirn. Marian verabschiedete sich von mir und ich bedankte mich kurz bei ihr, bevor sie weg war. Dann nahm ich das Babyfon wieder mit und ging in mein Zimmer, um Hausaufgaben zu machen. Heute hatte ich glücklicherweise nicht viel auf.

Bis ich Abendessen machen würde, war noch ein wenig Zeit und ich ging nach oben zu meiner Mutter. Dort ging ich ins Bad und holte eine Bürste. Ich stellte mich hinter sie und kämmte ihr vorsichtig die Haare. ,,Die sollte ich mal wieder schneiden. Deine Spitzen sind ganz kaputt.", murmelte ich und strich ihr sanft über das lange Haar. Schnell lief ich ins Bad und nahm dort die Haarschere.

Dann nahm ich einen Eimer und füllte diesen mit Wasser. Seufzend ging ich wieder raus zu meiner Mutter und tauchte ihre Spitzen ins Wasser. Danach trocknete ich ihre Spitzen ein wenig, bevor ich die Schere und den Kamm nahm und ihre Spitzen schnitt. Die abgeschnittenen Haare fielen in den Eimer und ich kämmte ihre Haare nochmals durch, um nachzusehen, ob ihre Haare gleichmäßig geschnitten waren. Da alles gerade war, brachte ich die Sachen wieder ins Bad und kippte den Eimer in den Abfluss.

Weil ich immer noch ein wenig Zeit hatte, griff ich nach dem Buch meiner Mutter und setzte mich neben sie. Ich begann ihr vorzulesen, obwohl ich nicht wusste, ob sie mich überhaupt hörte. Aber, wenn sie mich hörte, war es bestimmt beruhigend für sie.

Nachdem ich meiner Mutter eine Weile vorgelesen hatte, klappte ich das Buch wieder zu und schaltete den Radio ein. Dann ging ich nach unten und wärmte mir die Reste von gestern auf. Sobald ich das Essen gegessen hatte, räumte ich die Sachen in die Spülmaschine und ging wieder hoch zu meiner Mutter. Ich fuhr den Rollstuhl neben das Bett und half ihr ins Bett. Sanft deckte ich sie zu und hängte den Infusionsbeutel wieder an die Stange. Vorsichtig strich ich ihr über die Wange. ,,Schlaf gut, Mum.", flüsterte ich, beugte mich über sie und küsste sie auf die Stirn.

Schnell schaltete ich den Radio wieder aus, ehe ich das Zimmer verließ und wieder runter ging. Eilig ging ich duschen, bevor ich mich in mein Bett legte und noch ein wenig meine Lehrbücher durchging. Dann legte ich diese aber wieder weg und legte mich etwas früher als ansonsten ins Bett. Nach dem wenigen Schlaf würde mir etwas mehr Schlaf nun guttun.

Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt