-Kaici-
Ich bekam kaum noch etwas mit. Mein ganzer Körper schmerzte und ich hatte immer das Gefühl, das Bewusstsein zu verlieren, wurde dann jedoch davon abgehalten.
Plötzlich hörte ich wie durch Watte einen dumpfen Schlag und es kam mir so vor, als wäre dort irgendein Gewusel, doch ich bekam kaum etwas mit.
,,Schatz...", hörte ich es dumpf und öffnete meine Augen. Ich sah nicht viel, alles war verschwommen. Ich sah viele Gestalten, aber es war mir egal.
,,Schatz...", kam es da wieder und ich blinzelte. Und dann sah ich vor mir die klarsten blauen Augen, die ich je gesehen hatte. Diese waren voller Sorge. ,,Jamie...", hauchte ich, bevor ich dann endlich mein Bewusstsein verlor.
Als ich langsam die Augen wieder öffnete, sah ich überall weiß und hörte ein regelmäßiges Piepen. Ich blinzelte mehrfach und sah dann Jamie. Er saß links von mir, hielt meine Hand, war aber mit dem Oberkörper auf das Bett gesunken und schlief.
Rechts von mir saß Kyle, er saß normal da, aber sein Kopf hing trotzdem nach vorne, da er auch schlief. An meinem Fußende entdeckte ich tatsächlich Jamies Eltern und Sam. Anne war gegen David gelehnt und schlief. Sam saß auf Annes Schoß und schlief ebenfalls. David hatte seinen Kopf gegen Annes Kopf gelehnt und war auch am Schlafen.
Mir tat alles weh.
,,Jamie...", hauchte ich fast tonlos und versuchte seine Hand zu drücken. Doch meine Hand wollte nicht gehorchen. ,,Jamie...", hauchte ich also wieder.
,,Kaici, Liebes.", mein Kopf drehte sich und ich sah Anne an, die aufgewacht war. Sie erhob sich und setzte Sam sanft auf dem Stuhl ab. Dann kam sie zu mir und strich eine Strähne hinter mein Ohr. ,,Wie geht es dir?", fragte sie liebevoll und ich schluckte schwer. ,,Ich habe Schmerzen und ich kann mich nicht bewegen...", murmelte ich. ,,Du kannst dich wegen den Schmerzmitteln nicht bewegen. Sie wirken betäubend, weil du ansonsten sehr große Schmerzen hättest. Noch schlimmer, als jetzt schon.", meinte sie sanft und ich nickte langsam.
,,James war verrückt vor Sorge. Er hat kaum geschlafen. Erst jetzt, nachdem du gefunden bist und er weiß, du bist sicher und wirst ärztlich versorgt, ist er endlich eingeschlafen, weicht dir aber dabei nicht von der Seite. Versuch dich noch weiter auszuruhen.", meinte sie sanft und ich nickte wieder langsam. Sie lächelte mich an und ging dann zurück zu ihrem Platz.
Ich schloss meine Augen wieder, genoss das Gefühl von Jamies Berührung und schlief ein.
-Jamie-
Mitten in der Nacht waren wir alle nochmal aufgewacht und Kyle, meine Mutter und Sam hatten sich verabschiedet. Nur noch mein Dad und ich waren bei Kaici geblieben.
Wahrscheinlich wäre mein Dad auch gegangen, aber er wollte mich nicht alleine lassen. Also war er geblieben.
Morgens wurden wir dann in aller Herrgottsfrühe geweckt, als die Tür aufging und der Arzt zusammen mit einer Assistentin für die Visite reinkam.
Kaici jedoch schlief.
Ich betrachtete sie müde und voller Trauer.
Wahrscheinlich hätte es nicht mehr lange gedauert, bis dieser Verrückte sie umgebracht hätte. Und Tatjana stand lachend dabei.
Die Polizei war dort reingestürmt und nachdem sie Tatjana und ihren Vater festgenommen hatten, hatten meine Mutter und ich reinkommen dürfen.
Kaici war dort gesessen, mit geschlossenen Augen, das eine angeschwollen und blau, gefesselt auf einem Stuhl und überall waren Verfärbungen oder Blut. Mir waren beinahe die Beine weggeklappt, als ich sie so gesehen hatte. Aber ich war stark geblieben, war auf sie zugelaufen und hatte mich vor sie gekniet.
Während ich die Fesseln geöffnet hatte, hatte ich Tatjana rumschreien hören, dass ich sie nicht anfassen sollte, dass ich zu ihr gehören würde und Kaici eine kleine dreckige Schlampe wäre. Ich hatte nicht wirklich zugehört, ich war darauf bedacht gewesen, Kaici nicht noch mehr weh zu tun.
Nun lag sie hier im Krankenhaus, überall an ihrem Körper Blutergüsse und dunkle Verfärbungen. Ihr rechtes Auge war blau und geschwollen, sie hatte Schnitte und blutige Stellen überall am Körper. Unter ihrer Nase war ein Beatmungsschlauch und sie hing an einer Infusion, durch die sie Flüssigkeit und starke Schmerzmittel bekam.
Zwar war nichts gebrochen oder angeknackst, aber dennoch hatte sie extreme Schmerzen.
Ihr Bauch und ihr Gesicht sahen für mich am schlimmsten aus. Ihr Bauch war überall rot, lila und blau und ihr Gesicht war extrem stark verwundet. Ihr Mundwinkel war aufgerissen, die Notsanitätern hatten die Vermutung aufgestellt, dass das so war, weil sie so viel geschrien hatte und immer mehr geschrien hatte, in der Hoffnung, dass jemand sie hörte. Das kombinierte sich natürlich noch mit den Schlägen, die sie abbekommen hatte.
Tatjanas Vater schien sich auf ihren Bauch und ihr Gesicht konzentriert zu haben. Jedoch waren auch ihre Handgelenke von den Seilen wundgescheuert, genauso wie ihre Oberschenkel, da die Seile auch über diese geschlungen waren. Wahrscheinlich hatte sie gezappelt und hatte versucht zu entkommen.
Der Arzt checkte sie vorsichtig durch und nickte dann. ,,Das sind Besserungen.", meinte er dann nickend zu seiner Assistentin. ,,Was sind Besserungen?", fragte ich sofort. ,,Miss Masters ist nicht mehr bewusstlos, sie schläft einfach nur tief und fest. Also wird sie irgendwann in der Nacht aufgewacht sein.", erklärte mir der Arzt und ich nickte vorsichtig.
Der Arzt verließ das Zimmer wieder und ich sah zu meinem Dad.
Normalerweise sah mein Dad tadellos aus. Seine Haare waren immer ordentlich gemacht, selbst am Wochenende trug er ordentliche Klamotten und er sah immer perfekt aus. Eben reich und gut erzogen.
Doch nun saß er da, seine Haare waren ein wenig zerzaust, das Hemd war zerknittert und er sah müde aus.
,,Dad, du kannst auch gehen. Ich komme klar. Zwar solltest du nicht arbeiten gehen, aber du kannst nach Hause und dich ausruhen. So wie Mum.", meinte ich, doch mein Vater schüttelte den Kopf.
,,James, du bist mein Sohn und Kaici ist deine Freundin. Sie braucht jetzt Unterstützung und klar, sie hat deine, aber ich werde dich nicht alleine lassen. Kaicis Eltern können hier gerade nicht anwesend sein, deswegen bin ich es. Kaici gehört jetzt zu unserer Familie und wir kümmern uns um unsere Familie.", meinte er dann und ich nickte.
Immer noch hielt ich Kaicis Hand in meiner und streichelte mit dem Daumen am Pflaster, das über die Infusionsnadel war, entlang.
Ich nahm mein Handy raus und sah, dass Kyle mir geschrieben hatte, dass ich sofort Bescheid sagen sollte, wenn es irgendwelche Veränderungen bei Kaici gab. Ich antwortete ihm, dass ich das tun würde und machte kurz ein Bild von Kaicis Hand in meiner. Ich hielt ihre linke Hand ebenfalls mit links und man sah auf dem Bild den Totenkopf auf meinem Mittelfinger.
Kurz blitzte in meinem inneren Auge auf, wie begeistert Kaici von meinen ganzen Tattoos gewesen war und wie sehr ich sie gewollt hatte, als sie auf meinem Schoß saß und meine Tattoos bestaunt hatte.
Ich machte das Bild in meine Story, markierte sie und schrieb Wir haben sie wieder <3 dazu.
Dann legte ich mein Handy weg, bettete meinen Kopf neben unseren Händen und betrachtete sie. Hoffentlich wachte sie bald wieder auf.
DU LIEST GERADE
Soulmates - eine etwas andere Jamie Campbell Bower Fanfiction
FanfictionSie leben in einer Welt, in der jeder Mensch, an seinem 18. Geburtstag einen Seelenverwandten bekommt. Doch diesen Seelenverwandten müssen sie erstmal finden. Kaici Masters ist eine ganz normale 17-jährige Schülerin. Alle Mädchen in ihrer Stufe red...