Don't play with me

Kapitel 75

"Schatz beruhige dich okay? Sie ist weg, wir lassen uns nicht den Tag versauen okay?" Manu saß neben mir im Bett und strich mir über den Rücken. Ich schniefte vor mich hin und versuchte mich zu beruhigen. Ihn trifft ja keine schuld dass sie hier aufgetaucht ist. Wieso sollte ich ihn dann jetzt den Geburtstag versauen. Es hat außer meinem Bruder niemand mit bekommen. Zum Glück. Es lief alles so perfekt. Ich atmete tief durch und nickte dann kaum merkbar. Langsam rutschte ich vom Bett und wischte mir die letzten Tränen weg. "Nagt, ich mach mich nur schnell nochmal frisch okay?" Auch er stand auf und zog mich sofort an seine Brust. Beruhigend strich er über meinen Rücken. Am liebsten würde ich mich jetzt mit ihm ins Bett legen, eine Film schauen und kuscheln. Und nicht eine Party feiern und so tun müssen als wäre alles gut. Nach einem Kuss auf den Scheitel lies er mich los und ging dann zu seinem Schrank. "So dann mach dich in ruhe fertig, ich geh wieder runter. Und den hier geb ich deinem Mädchen von Bruder." er hielt den Pulli hoch lachte und schon war er verschwunden. Ich blieb noch eine Moment so stehen. Wieso reagiere ich so übersensibel obwohl nichts direkt passiert ist. Das ist doch lächerlich. Entschlossen ging ich ins Badezimmer und besserte mein Make-Up auf. Noch ein mal tief durchatmen und los. Unten angekommen war alles wie als wäre nie etwas passiert. Ich versuchte mich wieder unter die Leute zu mischen aber ich konnte sehen und spüren dass Manu immer nach mir suchte und mich immer wieder beobachtete. Ja es ist vielleicht nicht der richtige weg aber ich genehmigte mir doch den ein oder anderen Drink. Nach einiger Zeit fing ich dann an die Kuchen und Törtchen und all die Desserts raus zu räumen. Als ich die Torte mit den Kerzen hinaustrug machten wir die lichter aus und alle sangen Happy Birthday. Manu pustete die Kerzen aus und sah mir danach tief in die Augen. Ich stellte die Torte zu dem rest und er schnitt seine Torte an. Nach und nach schnappte sich jeder einen Teller und füllte ihn mit Kuchen, Torte, Muffins und allem was hier zu finden war. Ich setzte mich neben meinen Freund. Mein Stuhl stand so dicht an seinem dass ich genau so gut auch auf seinem Schoß sitzen hätte können. Er schaufelte seine Geburtstagstorte rein und wollte gerade Nachschub holen. "Soll ich dir noch was mit bringen? Kaffee oder Kuchen oder brauchst du sonst was?" "Wenn du mir eine Jacke mit bringen könntest? Das wär lieb von dir, danke." Er nickte. Ich stocherte in meinem Kuchenstück rum und bemühte mich Gespräche mit den anderen am Tisch zu führen. Die Stimmung hier war einfach super. Überall wurde gelacht und gefeiert. "Hier." Manu war mit einem Randvollen Kuchenteller zurück und hielt mir ein schwarzes Stoffbündel hin. Dankbar nahm ich es ihm ab und entfaltete es. Ich schaute ihn an aber er war schon in das nächste Tischgespräch vertieft. Er hatte mir seine schwarze Kapuzenjacke geholt. Keine von meinen. Seine. Ich zog sie mir über. Sofort stieg mir sein Duft in die Nase und mir wurde viel wärmer. Thomas schaffte es irgendwie die Musik zu übernehmen und schrie wirr Sachen durch die Gegend und hüpfte wie ein Flummi im Garten rum. Lisa schien das schon gar nichts mehr auszumachen. Amüsiert schaute ich ihm beim Tanzen und schreien zu und schaute dann zu Lisa. Sie schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. "Ich kenne ihn nicht anders." beantwortet sie meine unausgesprochene Frage. Ihr Mann kam zum Tisch und schlug mit der Flachen Hand drauf. "Aufstehen. Tanzen. Schwingt die Hüften meine Damen und Herren." schon zog er seine Frau von ihrem Stuhl und auf die Freie Fläche im Garten. Manu Stand hinter mir und strich mir mit einer Hand über den Rücken. "Kommst du auch ein bisschen mit Tanzen?" "Naja da habe ich nicht allzu gute Erinnerungen dran." Lachte ich aber nahm dann seine Hand die er mir hin hielt und stand auf. Die Musik war wirklich sehr wild gemixt. Es war von allem etwas dabei. Talk Dirty wurde zu Talk thirty. Manu und ich knutschten und tanzten wie wilde Teenager. Nach einiger zeit verdrückte ich mich wieder in die Küche. Hier war ich schon seit stunden nicht. Es tat gut weg von dem Trubel zu sein. Wenn auch nur kurz. Ich räumte die Geschirrspülmaschine aus und auch direkt wieder ein. Das wird mir noch ein paar mal bevor stehen. Die ganze Küche stand voll. Ich zog mein Handy aus der Jackentasche. Kurz vor Mitternacht. Ich bin schon fast 20 Stunden auf. Und in ca 7 Muss ich wieder aufstehen. Schlaf klingt plötzlich wie Luxus. Meine Augenlieder wurden total schwer. Ich goss mir ein Glas kaltes Wasser ein und trank es auf ein mal aus und ging zu meinem Platz zurück. Einige der Gäste verabschiedeten sich nach und nach und die runde wurde kleiner. Darüber war ich auch nicht traurig. Ich legte meinen kopf auf Manus Oberarm ab. Das weckte seine Aufmerksamkeit. "Hey alles gut?" ich brummte nur. "Komm zu mir." er rückte ein stück nach hinten und hielt seine Arme einladend hoch. Das lies ich mir nicht zwei mal sagen. Ich stand auf und Sekunden später saß ich quer auf seinem Schoß. Er legte seine Hände um meine Hüfte und auf meinen Rücken. Ich schmiegte mich an seinen Oberkörper und Schlang meine Arme um seinen Nacken. Beruhigend strich mir mein Freund über den Rücken. Seine Körperwärme, sein Geruch und seine Berührung. Das alles gibt mir einfach dieses wunderschöne Gefühl von Geborgenheit. Es lässt mich wohl fühlen, zuhause. Ich spürte seine Brust brummen jedes mal wenn er lachte, selbst beim reden. Ich liebe seine stimme, diese Tiefe männliche stimme von der ich nie genug kriegen konnte. Die mich Immer beruhigen konnte. Ein paar mal fragte er mich etwas und ich brummte immer nur was eine Zustimmung oder Ablehnung war. Für mehr hatte ich keine Kraft mehr. Irgendwann wurden die stimmen immer leiser und ich schlief wie ein kleines Kind am Tisch auf einer Feier ein.