Don't play with me

Kapitel 100

Nach einem Elfmeterschießen das gefühlt noch nervenaufreibender war als das im DFB Pokalfinale stand es endlich fest. Mit 6:5 kam Deutschland ins HALBFINALE! Mein geist hatte meinen Körper immer wieder verlassen gehabt. Es war ein verdammt emotionales spiel. Halb Italienerin und halb Deutsche zu sein verlangt einem ab unparteiisch zu sein. Die Liebe allerdings war ausschlaggebend. Also stand ich in der untersten reihe des Stadions Stolz in meinem Neuer Trikot. Die Teams waren gerade dabei sich auszutauschen und sich zu umarmen. Mein liebstes bild war wie Manu und Buffon sich in den Armen lagen. Und das ganz in der Nähe von mir. Ich hatte das Gefühl das Manu dieses spiel auch viel intensiver wahr genommen hatte durch meine Wurzeln. Ihm war durchaus bewusst das er eine Freundin mit dem Herz das für zwei Länder schlägt hatte. Als sie sich zu nickten und auseinander gingen nahm ich meinen Ganzen Mut zusammen und rief meinen Freund so laut ich. Konnte. Ich war mir nicht sicher ob er mich überhaupt gehört hatte da es so laut hier war. Aber er drehte sich stirnrunzelnd um und schaute in die Ränge. Wieder rief ich ihn und winkte um auf mich aufmerksam du machen. ALs er mich entdeckte fiel ihm die Kinnlade nach unten. Sofort sprintete er los und kämpfte sich bis zur Absperrung durch. Er sah total fertig aus. Aber er strahlte bis über beide Ohren und ich lehnte mich über den Zaun. Kaum dass er vor mir stand küssten wir uns auch schon. Immer und immer wieder. Ich bekam kaum mehr Luft aber das war mir egal. Als wir uns voneinander lösten schauten wir uns tief in die Augen. "Was machst du hier? Wieso hast du nichts gesagt?" "Glaubst du ich lasse mir so ein spiel entgehen?" fragte ich und fuhr ihm durch die sowieso schon zerzausten haare. "Du fehlst mir Schatz." sagte er. Damit versetzt er meinem herz einen stich. "Du mir auch. Gott du weißt nicht wie sehr. Aber ich bin so verdammt stolz auf dich Tesoro Mio." Ich zog sein Gesicht zu mir um ihn nochmal zu küssen. Wir hatten leider nicht mehr viel Zeit zusammen denn er musste schon bald darauf gehen. Er war sowieso einer der letzten Spieler auf dem Feld und musste noch zu den Interviews. Bei unserem letzten Kuss konnte ich meine tränen nicht zurück halten. Manu wischte sie mir mit dem Daumen weg und lief dann langsam vom Spielfeld. Ich konnte ihm ansehen dass es ihm genau so weh tat. Vielleicht war es doch nicht so gut hier her gekommen zu sein. Mir machte aber auch sein zustand Gedanken. Wieso sah er so dermaßen kaputt aus? Auf den Bildern sah er immer erholt aus. Ich hatte aber keine Zeit ihn das zu fragen. Ich brauchte ein paar Minuten bis ich mich wieder einigermaßen im griff hatte und weniger weinte bevor ich mich auf machte das Stadion zu verlassen.

Nur vier Tage später, am 07.07. war dann die Reise für unsere Nationalelf im Halbfinale vorbei. Ausgerechnet an dem Tag als Manu nicht der Kapitän war. Zufall? Wer weiß. Ich stand während und vor allem nach des Spiels in regem Austausch mit den Mädels unserer Nationalfrauschaft WhatsApp Gruppe wie wir es nannten. Jetzt war es unsre Aufgabe unsere Partner aufzumuntern und abzulenken. Übermorgen kommen sie Wieder nach hause wenn alles problemlos klappt. Ich konnte es schon jetzt nicht erwarten. Allerdings stand der vorerst schwerste teil noch bevor. Eine halbwegs aufmunternde Nachricht zu schreiben. Ich wusste ganz genau das Manu jetzt nicht reden will und sich wahrscheinlich nur hinlegen und das mit sich selbst ausmachen will. So war es auch als sie aus der Championsleague geflogen waren. "Ich bin so stolz auf dich. Du warst toll Manu! Vergiss das nie. Du hast dein bestes gegeben. Ihr alle. In zwei Jahren kommt die WM da holt ihr euch das Ding! Ich liebe dich. Schlaf gut." Ich konnte sowas einfach nicht. Wie muntert man jemanden auf der so kurz vor dem Ziel gescheitert war? Bei etwas wofür man Blut und schweiß geschwitzt hatte. Bedrückt ging ich ins Bett, da ich morgen eine Vollen Tag hatte. Vorsichtshalber machte ich aber mein Handy auf laut falls Manuel doch anrufen würde. Man weiß ja nie.

Um 7 Uhr stand ich auf. Als erstes checkte ich mein Handy. Angerufen hatte er nicht mehr. Die einzige Nachricht die mir mein Freund hinterlassen hatte war ein Herz. Was ich davon halten sollte wusste ich nicht recht. "Guten Morgen Schatz, wie gehts dir? Ich bin heute viel unterwegs du kannst mich aber ab 13:00 gerne anrufen. Ich freue mich darauf dich morgen endlich wieder zu sehen. Wir hören uns später. Ich liebe dich." Ich wusste ganz genau dass sie heute alle länger schlafen dürfen einfach weil nichts mehr anstand. Ich gönnte es jedem einzelnen. Nach so einer Niederlage braucht jeder einfach mal zeit für sich. Ich schleppte mich aus dem Bett in die Küche und schaltete noch verschlafen die Kaffeemaschine. Da ich heute viel unterwegs bin und eigentlich wenig lust hatte mir unterwegs etwas zu essen zu kaufen beschloss ich mir wie so oft in der letzten Zeit Avocadobrot mit Frischkäse und Spiegelei zu machen. Da ich es nicht mochte im Wohnzimmer zu essen holte ich wie so oft meine Laptop und stellte ihn auf dem Esstisch ab um mir während dem Frühstück Gossip Girl anzusehen. Nach einer halben stunde räumte ich alles auf und machte mich für den Tag fertig. Um 10 Uhr musste ich bei einer Braut sein um sie Für ihren Großen Tag fertig zu machen. Es ist schon die fünfte Hochzeit die ich in den letzten 3 Wochen hatte. Und jede braut ist völlig anders als die andere. Mit jeder einzelnen hatte ich immer ein bis zwei Probetermine damit wir fest legen konnten was sie sich vorstellten. Selten hatte ich so einen spaß wie dabei. Als ich mit der Braut fertig war fuhr ich spontan ins Fitnessstudio. Wir wollten ja in den Urlaub als musste ich noch jede Chance nutzen meine Körper eine Bikinifigur zu verpassen. Mittlerweile bildete ich mir sogar ein dass man einen Minimale Veränderung sehen konnte. Aber ob das wirklich so war bezweifelte ich trotzdem.