Kapitel 65

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Ich war gerade auf dem Weg zu meiner Wohnung. Marita folgte mir. Sie hat mich gerade zu Sarah und Basti gefahren dass ich mein Auto abholen konnte. Manu ist zuhause geblieben. Ist ja auch schon 9 Uhr abends. Wir stellten die Autos ab und ich führte die Mutter meines Freundes in meine Wohnung. "So hier wären wir. Ich hab die Wohnung erst ein Monat ca dementsprechend ist hier nicht allzu viel los Deko mäßig ich hoffe du fühlst dich so einigermaßen Wohl." ich führte sie rum und erklärte das ein oder andere. "Wunderschön hast du es hier Lena. Klein aber fein. Gefällt mir sehr gut." "Danke. Also wie gesagt, im Kühlschrank ist was zu essen ich hoffe das ist auch was für dich. Ansonsten weist du soweit wo alles ist, wenn du fragen hast ruf mich gerne an. Fühl dich wie zuhause." "Ich danke dir, komm her." sie zog mich in eine Umarmung. Dann suchte ich mir noch schnell ein Paar Sachen zusammen, verabschiedete mich von ihr und fuhr zurück zu Manus Wohnung. Eigentlich komisch das seine Mutter in meiner Wohnung schläft. Da ich Manus Ersatzschlüssel bei ihm liegen lassen habe musste ich klingeln. Er riss die Türe auf und hatte anscheinend nicht damit gerechnet dass ich es bin was mir sein Blick verriet. "Wieso klingelst du?" war seine Begrüßung gefolgt von einem Kuss. "Hab deinen Schlüssel vergessen." "Ich glaub du brauchst deinen eigenen." Ich ging rein und zog mir Jacke und Schuhe aus. Wir gingen ins Wohnzimmer und er lies sich aufs Sofa fallen. Der Fernseher lief schon. Gestern zu dieser Zeit habe ich mir die größten sorgen um ihn gemacht und heute Sitzt er hier wie als wenn nie etwas gewesen wäre. Verrückt. Ich kuschelte mich an ihn und wir schauten einen Film. So verbringe ich meine Abende gerne. Kurz vor Mitternacht gingen wir dann ins Bett. Manu pennte sofort wie ein Stein. Ich hatte allerdings Probleme beim einschlafen.

"Bei dem Anschlag auf die Deutsche Nationalmannschaft gestern Abend im Pariser Stadion gab es drei Verletzte und 1 Todesfall der Mannschaft. Laut angaben der Polizei handelt es sich um Torwart Manuel Neuer...." ich brach in Tränen aus und sank auf den Boden. Nein das kann doch nicht sein. Nicht mein Manu. Das DARF nicht sein. Die Welt um mich herum verschwamm. Meine Hände zitterten und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich schrie nur noch. Ich schreckte schweißgebadet hoch. Mein herz klopfte wie verrückt. Ich sah neben mich. Da lag er. Ruhig schlafend. Und vor allem lebendig! Eine weile schaute ich ihm beim Schlafen zu. Dann schlich ich leise aus dem Bett ins Bad. Ich musste dringend duschen nach diesem Traum. Hoffentlich wecke ich ihn nicht. Im Badezimmer zog ich mich aus und lies dass angenehm warme Wasser auf meine Körper prasseln. Ich lies es einfach laufen und dachte nur nach. Ich zuckte zuckte zusammen und wurde aus meinen Gedanken gerissen als eine Hand auf meine Seite gelegt wurde. Ich drehte mich um und spürte den ruhigen Atem von Manu in meinem Gesicht. "Ich hab dich gesucht. Was ist los?" fragte er besorgt. Ich schüttelte den Kopf. Mein Freund steht nackt mit mir in der dusche wie sollte ich klar denken können? "Hatte nur schlecht geträumt und wollte den Kopf frei kriegen. Ich wollte dich nicht wecken." er kam noch näher auf mich zu so dass sich unsre Körper berührten und strich mir sanft über die Wange. "Schatz wie lange kennen wir uns jetzt schon? Ich sehs dir doch an. Also, was ist los?" "Das ganze gestern. Man Manu ich hab geträumt du bist gestorben, verstehst du? Mein Gott mein Bruder ist Polizist und ich musste um ihn noch nie so viel angst haben wie um dich gestern. Ich will mir gar nicht vorstellen wie es jetzt wäre wenn dir gestern wirklich passier wäre." Ich begann zu weinen aber zum Glück lief ja noch das Wasser. "Es ist aber nichts passiert. Hör bitte auf zu weinen." scheiße hat er doch gemerkt. Er küsste mich leidenschaftlich und weder er noch ich konnten unsre Hände vom jeweils anderen lassen. Matratzensport in der Dusche. Interessant. Es gibt ja bekanntlich für alles ein erstes mal.

Zurück im Bett legen wir aneinander gekuschelt und redeten ein bisschen. "Was hältst du eigentlich davon wenn wir über die Feiertage wegfahren? Quasi unser erster gemeinsamer Urlaub." fragte er mich. "Ich hab noch nie Weihnachten ohne Familie gefeiert. Für uns ist das sowas wie eine Tradition." "Und wenn wir unsre Familien am 24. zu mir einladen und einen Tag später weg fahren?" ich überlegte. "Ja wäre eine Möglichkeit. Aber wir müssen erst mal fragen bevor wir hier irgendwelche Entscheidungen Treffen." "Ja ist in Ordnung. Ich frag meine Mom morgen und Marcel schreib ich auch." "Ich war schon ewig nicht mehr im Urlaub... mit dir war ich noch nie weg. Wird bestimmt toll." "Bestimmt." meinte er und kuschelte sich in meine Haare. Kurz darauf schliefen wir ein.

Ich machte gerade die Wäsche als ich es poltern hörte. Klingt so als wäre Manu wach. Ist ja immerhin schon 8. Schon stand er im Badezimmer. "Na du Schlafmütze?" "Was heißt hier Schlafmütze? Seit wann bist du auf und vor allem wieso? Es ist Sonntag." "Schon so ne Stunde oder so. Sag mal Machst du eigentlich nie deine Wäsche oder was is hier los?" er fuhr sich durch die Haare. "So offensichtlich? Nina hat die Wäsche gemacht damals und davor Katrin und davor meine Mom. Ich weis nicht mal wie das teil funktioniert. Im Prinzip leb ich mit der Wäsche die ich in der Arbeit waschen lasse oder die du mit wäscht." ich schüttelte den Kopf. "Nicht dein ernst oder? Dann machen wir dann mal einen Einsteiger Waschmaschinenkurs. Aber du Machst dich jetzt mal schnell fertig ich hätte dich eh gleich geweckt. Ich hab schon mit deiner Mutter geschrieben und wir haben kurzfristig entschieden dass wir Frühstücken gehen. Dann können wir auch gleich fragen wegen Weihnachten. Aber jetzt mach dich erst mal fertig. Ich zieh mich schon mal um. In ner Dreiviertel Stunde sollen wir da sein." "Danke dass ich so viel mit reden darf." ich küsste ihn nur ohne auf seine Aussage zu reagieren. Was sollte ich auch darauf sagen?

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