Kapitel 61

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Dann war es endlich soweit. Die beiden Teams kammen aufs Feld. In diesem Moment war ich so stolz auf meine Freund. Wie stark er da rein Maschierte und wie sein Einlaufkind ihn bewunderte. So süß. Ob wohl jemals unser Kind mit ihm Einlaufen wird? Halt stop. Was soll das? Nein an sowas muss ich in den nächsten Jahren noch nicht denken. Die Mädels und ich standen für die Nationalhymne auf und sangen, wenn auch total schief, mit. Nach anpfiff verlief erst alles ganz normal ab. Nach ca einer viertel Stunde wurden Raketen abgeschossen. Wie wir vermuteten. Wenige minuten darauf war wieder dieses Geräusch zu hören. "Leute ih hab da ein ganz ungutes gefühl." meinte Sarah daraufhin. Ich war ihr schon einen schritt voraus und suchte im Internet. "Leute..." sagte ich leise und hielt ihnen mein Handy hin. Ich konnte spüren wie mein Gesicht die farbe verlor. "Nicht ernsthaft oder?" fragte mich Sarah ungläubig. Mir fehlten die Worte. "Was? Hey ihr zwei was ist los?!" Sie gab Lisa das Handy weiter. "Nein das kann nicht echt sein. Oder?" am anfang klang sie noch sehr sicher was sich aber zum ende hin in das gegenteil gewendet hatte. Dass das ganze ein witz ist glaube ich mittlerweile schon lange nicht mehr. Das Spiel wurde noch nicht abgebrochen also ist es vielleicht doch nicht das was im internet steht? Ach was denk ich denn da? Lisa legte mein Handy weg. Jedoch nicht lange da es zu klingeln begann. Sie nahm es. "Marita? Wer ist Marita?" sofort griff ich nach dem Handy. "Manus Mom." ich stand auf und ging aus dem raum um ihren Anruf anzunehmen. 
Mittlerweile befanden wir uns mitten in der zweiten Halbzeit. Es wurde schon bestätigt dass es sich um einen Anschlag handelt. Um 3 um genau zu sein. Lisa, Sarah und ich haben seit den News kein wort mehr gesprochen. Die ersten Tränen haben wir auch schon hinter uns und sitzen jetzt nur so da und starren auf den Bildschirm. Ich wette den beiden geht es wie mir und sie nehmen nichts mehr wahr weil sie so in gedanken waren. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so leer gefühlt. Mein Freund steht mehr oder weniger im Zentrum von Selbstmordattentätern. Es muss nur einer dieser Verrückten ins stadion kommen und zum spielfeld laufen und ich sehe Manu nie wieder. Hätte ich darüber nicht nachgedacht würden mir jetzt nicht schon wieder tränen übers gesicht laufen. Völlig überfordert begann ich zu schluchzen und lehnte mich nach hinten. Lisa stand auf, ging um den Marmortisch und setzte sich links neben mich. Sie legte ihr hand auf meinen Oberschenkel und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Zum glück war während des restlichen Spiels nichts mehr. Zwar hat Frankreich mit einem klaren 2:0 gewonnen aber wen interessiert schon das ergebniss nach so einem Spiel? Bastis Freundin wollte gerade wegschalten als Lisa ihr die Fernbedienung aus der Hand nahm. "Halt warte." noch bevor die letzten Spieler vom Feld verschwunden waren strömten die Zuschauer daurauf. Was ist denn jetzt passiert? "W-Was Was ist jetzt los?" fragte ich aber bekam keine Antwort. "Mir reichts ich ruf jetzt Basti an." voller hoffnung sah ich sie an und hoffte sehnlichst dass er ran ging. Aber es war genau das selbe wie bei Manu. Genervt drückte sie den anruf weg. "Für was hat der Kerl eigentlich ein Handy?" "Sasa die werden gerade duschen um so schnell wie möglich von da weg zu kommen." versuchte ich ihr zu erklären. "Ist es im Hotel nicht sicherer zu duschen?" ich sprang auf. "Nein ist es nicht. Hier ist es sicher. Thomas soll bei dir duschen Lisa, Basti bei dir und Manu bei mir. Genau so wie es sich gehört okay? Ich dreh gleich komplett durch. Manus Mutter kommt morgen weil sie sich sorgen um ihren Sohn macht. Der ist Mitten in Paris größten gefahen ausgesetzt und ich sitze hier in einem Designer Wohnzimmer und starre Löcher in die Luft." rastete ich aus. Gerade als ich wieder ansetzen wollte klingelte mein Handy zum zweiten mal an diesem Abend. Manu ❤ konnte ich lesen und unser Foto war im Hintergrund zu sehen. Ich riss mein Handy hoch und nahm sofort an. "Oh Gott Manu endlich! Ich sterbe vor angst. Wie gehts dir wo bist du? Gehts dir gut hast du was abbekommen?" die anderen beiden flüsterten mir zu ich soll Manu sagen dass die jungs ihre Freundinnen bzw Frauen anrufen soll. "Schatz es ist alles gut. Es ist ein bisschen viel aber mir ist nichts passiert. Es ist so krass ich bin unfassbar froh dass du nicht mit geflogen bist, du kannst es dir nicht vorstellen." "Manu sag bitte Thomas und Basti sie mögen doch bitte meine beiden Sitznachbarinnen anrufen. Aber zurück zu dir. Ist wirklich alles gut? Ich kann mich kaum beruhigen." in der Zwischenzeit haben auch die andern beiden ihre Handys am Ohr. "Kannst du nicht einfach heute nacht heim Fliegen oder Fahren?" "Lena. Ich flieg genau wie die anderne und mit den anderen. Mach dir keine Sorgen. Ich kann jetzt auch nicht recht viel länger reden es tut mir leid wir haben gleich noch einiges hier zu klären." "Ruf mich dann bitte an wenn du im Hotel bist sonst kann ich nicht schlafen." er schwieg. "Manu hallo?" "Das müssen wir eben klären. Uns wurde eben gesagt dass wir das Stadion nicht verlassen dürfen. Auch die anderen nicht. Es gibt neue Drohungen und wir wissen gerade noch nicht wie und was nur dass wir hier bleiben müssen." schon wieder fing mein Herz an wild an zu rasen. "Manu nein wie ihr bleibt da? Nein bitte es muss doch irgend einen Weg geben dass ihr in euer Hotel kommt. Manu ich hab anst um dich!" "Schatz ich muss jetzt auflegen, Jogi ist da. Ich hab noch 20% akku. Ich hab mein Ladekabel im Hotel. Ich versuch eins aufzutreiben und schreib dir später wenn ich was weis. Und hey, egal was passiert Lena, Ich liebe dich." "Manu halt-"aufgelegt. "Ich liebe dich auch, Manu." wieso fühlt es sich wie ein Abscheid an? Das brach alle dämme. Ich lies alles raus. Wer weis was heute Nacht passiert? Noch mehr anschläge? Was wenn sie ins Stadion kommen? Er darf einfach nicht sterben. Es darf nichts passieren. Ich schaute wieder auf und musste feststellen dass wohl auch Lisa und Sarah die schlechte Nachricht erfahren haben. "Mir reichts. Mein Mann sitzt in einem scheiß Stadion in Paris fest. Gott weiß was da los ist. Sarah es tut mir leid aber ich muss jetzt irgend ne Flasche köpfen." "Ich bin Lisas meinung. Ich halt das hier mit klarem Kopf nicht mehr aus." stimmte ich zu. 


Don't play with meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt