Kapitel 56

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Nervös wippte ich mit meinem Fuß in der Luft. Vor 3 Tagen habe ich das letzte mal mit Manu gesprochen bzw gestritten. Wegen der Tatsache dass ich mich als Model und Markenbotschafterin versuchen will. Nun ja in wenigen Minuten habe ich auch mein erstes Shooting. Es ist kurz nach 7 morgens. Ich saß hier und wartete darauf irgend eine Anweisung oder Info zu bekommen. Wie auf Kommando kam eine junge Frau zu mir und besprach mit mir die Pläne fürs Shooting. Mir wurden die Outfits gebracht und gesagt welche Produkte ich wie anwenden soll. Ca 2 Stunden soll es dauern. Na ich bin ja gespannt. Alles war recht auf Causual Business gemacht. Im Prinzip alles Outfits die ich in der Arbeit tragen könnte wenn es mein Style wäre. Nach 1,5 Stunden kam eine weitere Frau mit Klemmbrett und flüsterte dem Fotografen irgendwas ins Ohr. Ich wusste es fehlen nur noch ein paar Bilder und ich bin durch. Weder umziehen noch neu Schminken. Herrlich. Es ist anstrengender als man es sich vorstellt. "Lena liebes. Ein bekannter von dir ist hier. Er behauptet es zumindest dich zu kennen. Darf er rein kommen?" fragte mich der Kameraprofi. Ich zuckte mit den Achseln. Luca? Als ich meiner Familie das selbe wie Manu erzählt hatten waren Mandy, Vivi als auch meine Mutter total begeistert, die Reaktion meines Bruders und die von Dad waren dagegen alles andere als begeistert. Luca wollte mir noch heute morgen ausreden hierher zu kommen und das zu machen. Es würde zu gut zu ihm passen. Die typische großer Bruder Rolle eben. Doch ich staunte nicht schlecht. Nicht Luca kam in den Raum sondern Manu. Er gab dem Fotografen, dessen Namen ich schon vergessen hatte nachdem er ihn mir gesagt hatte, die Hand und dieser bot ihm einen Stuhl hinter sich an. Manu nickte und setzte sich dort hin ohne ein Wort mit mir zu wechseln. Normal ist er immer am Handy sobald er irgendwo sitzt. Das war auch jetzt meine Hoffnung aber er machte nicht mal die kleinste Anstalt sein Handy in die Hand zu nehmen. Mist. Er saß nur da und beobachte mich und das geschehen ganz genau. Nicht ein lachen oder eine Mimik kam über sein Gesicht. Komischer Kauz. "Darling zieh dich bitte noch schnell aus für die letzten Bilder dann sind wir fertig." ich sah zu Manu. Dieser zuckte zusammen und seine Mine verdunkelte sich. Ich wusste wie der Satz gemeint war also warf ich schnell den Blazer zur seite und signalisierte ihm dass alles gut ist. Wir machten noch die letzten Bilder und ich durfte mir ein paar Ergebnisse mit ansehen. Das letzte Outfit durfte ich für die Arbeit anlassen. Noch ganz abwesend nahm ich meine Sachen und ging vor die Türe. Ich kann nicht fassen was da eben passiert ist. Draußen stand Manu, mal wieder am Handy, an sein Auto gelehnt. Soll ich hin gehen oder so tun als wäre ich in mein Handy vertieft dass ich ihn nicht wahr genommen habe? Mein Herz klopfte. Das war mal wieder dieser unangenehmen Situationen vor denen man sich immer drückt. Wie als hätte er meine Frage gehört schaute er von seinem Handy auf zu mir und steckte es in seine Jackentasche. Er richtete sich auf und kam zu mir. "Hey" sagte er noch bevor er vor mir stehen blieb. "Hallo" antwortete ich kalt. Er schaute mich wie ein schüchterner Junge an der nach einer Antwort suchte. Vorsichtig küsste er mich. Ich lies ihn machen. Anscheinend merkte er dass ich seinen Kuss nicht erwiderte. "Lena es tut mir leid. Ich hab ein bisschen übertrieben. Ich hatte nur zu viel im Kopf und irgendwie wollte ich mich da rein steigern. Es ist ja nicht so dass ich dir nicht vertraue. Aber versetz dich mal in meine Lage. Wegen mir wirst du von der halben Welt beobachtet und kritisiert. Es ist also meine verdamme Pflicht dich zu beschützen und vor allem negativen fern zu halten, verstehst du? Ich bin schuld wenn dir irgendwas passiert." was sollte das für eine Story werden? "Manu ich bin alt genug um auf mich selber auf zu passen. Ich brauch keinen Beschützer. Alleine die Tatsache das du mein Freund bist bringt mir genug Anschuldigungen und Beleidigungen. Wenn du noch einen auf privaten Bodyguard machst kommt über mich kein einziges gutes Wort mehr." in den letzten Tagen habe ich mir genau da drüber viele Gedanken gemacht. Es ist von Tag zu Tag schlimmer geworden mit den Negativen Äußerungen, andererseits kommen auch immer mehr Zusprüche und Leute dazu die für unsere Beziehung sind. Es ist einfach schwierig in dieser Situation richtig zu reagieren und sich das jeden Tag durchzulesen und so zu tun als wäre nichts. 

"Ich wünschte wir könnten den ganzen Tag nur im Bett liegen." nuschelte ich in Manus nackte Brust und fuhr mit meinem Zeigefinger über seine Bauchmuskeln. Er strich mit mit gleichmäßigen Bewegungen durch die Haare. So stell ich mir meinen perfekten Sonntag morgen vor. Wobei man um 12 Uhr nicht mehr von morgen sprechen kann. Aber dadurch dass er gestern erst so spät zurück gekommen ist wurde es einfach ein bisschen später schließlich will ich ja auch was von ihm haben wenn ich ihn schon mal zu gesicht bekomme. Außerdem war es die erste Nacht die Manu bei mir geschlafen hatte seit ich umgezogen bin. "Wenn du ungeschminkt zu deinem Bruder fahren willst kannst du noch mindestens eine Stunde im Bett  bleiben." ich schlug ihm auf den Bauch. Das patschte. "Ich brauch keine stunde, du vielleicht." Ich lachte und stieg mit meinem Bein über ihn. Jetzt kniet ich über ihm, ein bein auf jeder seite und grinste ihn fröhlich an. "Ich wette mit dir das das hier keine Stunde dauern wird." meinte er und packte mich an der hüfte. Schon lag ich unter ihm. Oh ja, es wird nicht mal annähernd mehr eine stunde zum schminken über bleiben. 

Don't play with meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt