Kapitel 93

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Sein Blick durchbohrte mich förmlich. Ich versuchte zu lächeln was mir aber nicht wirklich gelang. Ich war zu angespannt. Mit dem Kinn deutete er zu mir. Ich schüttelte den Kopf um ihm zu signalisieren dass mit mir alles stimmte. Naja so gut es eben ging. Ich Zeigte ihm beide Daumen nach oben und nickte ihm aufmunternd zu. Er schloss kurz die äugen, atmete tief durch und lief dann zu den anderen die sich mittlerweile auf dem Spielfeld befanden. Es wurde gerade per Münzwurf entschieden wer anfängt. Ich sandte Stoßgebete in den Himmel als der Schiri auf Manus Tor zeigte uns sich dieser Joggend dorthin begab. Zitternd versuchte ich meine Hand irgendwo zu positionieren wo sie hin gehörte. Letzten Endes Faltete ich sie vor meinem Mund zusammen und hielt die Luft an als Kagawa schoss und traf. Unhaltbar für Manu. Er fluchte und haute den Ball so weit weg wie er nur konnte. Wütend stapfte er zu den anderen zurück. Phillip versuchte ihn aufzumuntern. So einfach ist das nicht das wusste ich. Als Vidal dann das 1:1 Machte kam in mir ein stück leben zurück. Welches aber schon kurz darauf wieder verschwand als mir klar wurde dass Manu jetzt wieder an der reihe war. Meine Hände fanden wieder ihren weg vor meinen Mund und hielten die Luft fern. Ein lauter schrei kam über meine Lippen als ich realisierte das er den Ball gehalten hatte und triumphierend weg warf. Joshua sprang Manu in die Arme und ich vergoss tatsächlich eine Erleichterungsträne. So viel Spannung hielt ich einfach nicht aus. Meine Gefühle spielten verrückt. Robert erzielte das 2:1 und Anna und ich fielen uns in die Arme. "That's my Man!" strahlte sie. Den nächsten Ball musste Manu nicht mal versuchen zu halten denn er ging meterweit am Tor vorbei. Mario allerdings schoss direkt in die Arme des Gegnerischen Keepers. Nach dem Nächsten Schuss war unser Vorsprung dahin. Wieder fing mein herz an bis zum hals zu schlagen. Sowohl Thomas als auch Marco Reus trafen. Alles hing von Costa ab. Ich konnte kaum hin sehen. Noch eine runde halte ich nervlich nicht mehr aus. Es wurde totenstill im Stadion. Und dann endlos laut als der Ball ins Netz ging. Wir rissen die Hände in die Luft und kreischten wie die irren. Das halbe Stadion, naja der Bayernteil, jubelte, brüllte und feierte. Wir fielen uns querbeet in die arme. Schrieen wild durcheinander. Manche machten Bilder. Wir umarmten selbst die Frauen der Dortmunder und sprachen ihnen gut zu. Sie waren sichtlich enttäuscht. Was aber kein vergleich zu deren Männern war. Ein paar Minuten nach dem Pfiff wurden wir aufs Spielfeld gelassen. Meine Beine waren wie Wackelpudding und ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen. Doch als ich ein paar schritte gemacht hatte und realisierte dass ich in wenigen Sekunden wieder bei ihm bin war alles wie verflogen. Anna zog an mir vorbei wie ein Pfeil. Ein paar der anderen rannten ebenso los. Also schloss ich mich ihnen an. Ich tat mich deutlich leichter als sie da es nur wenige Männer in dunkelblau gab. Aber selbst wenn Manu das selbe wie die anderen an hätte, ich würde ihn selbst unter tausenden sofort sehen. Noch stand er mit dem Rücken zu mir. Aber als die ersten Partnerinnen ihre ziele erreichten drehte auch er sich suchend um. Ich war nur noch knapp 10 Meter von ihm entfernt und rannte ihm strahlend entgegen als hinge mein leben davon ab. Er streckte seine arme aus und ich flog hinein. Er hob mich hoch und wirbelte mich durch die Luft. Ich legte meine arme um seinen Hals und drückte ihn so nah an mich wie nur möglich. Nach gut einer Halben Minute erst lies er mich auf den Boden zurück. Ich legte meine Hände auf seine Wangen und sah ihm tief in die Augen. einzelne Tränen liefen über mein Gesicht. Er legte seine Großen Hände auf meinen Rücken, drückte mich an sich und küsste mich. Immer und immer wieder. "Ich bin so stolz auf dich." Flüsterte ich als er seine Stirn an meine Legte. Wir lösten uns und gingen arm in arm zu den Anderen. Ich umarmte Thomas, Lewy, Phillip und ein Paar der anderen und Beglückwünschte sie. So gehört es sich und immerhin haben sie alle zusammen den Titel geholt. Manu drückte mich noch ein mal fest an sich und drückte mir einen schnellen Kuss auf die Lippen als es zeit wurde für die Siegerehrung. Als erstes waren die traurigen Dortmunder an der reihe. Aber dann waren es unsre Jungs die an den Frauen in Goldenen Kleidern die stufen nach oben gingen um sich ihre Medaillen abzuholen. Und natürlich ihren Pokal. Ich versuchte so viele eindrücke wie möglich mit dem Handy fest zu halten aber es war trotzdem nochmal etwas ganz anderes hier zustehen und alles aus nächster nähe zu sehen. "Hier ich glaube der gehört dir." der Torwart vom BVB kam zu mir und hielt mir einen Handschuh hin. Ich legte den kopf Schief und sah ihn fragend an. Zögernd griff ich nach dem Handschuh. "Äh danke?" "Den anderen Behalte ich Manuel und ich haben die Getauscht. Aber ich dachte den hättest du vielleicht gerne." Ich verstand nur Bahnhof. "War schön dich kennen zu lernen. Schönen Abend euch noch." meinte er. "Danke nochmal. War mir auch eine Freude. Und tut mir wirklich leid für euch." meinte ich. Er nickte mir zu und ging dann wieder. So ein netter mann dachte ich mir. Ich schaute den Handschuh in meiner Hand an. Dort wo normal Manus kompletter Name stand stand hier sein und mein Vorname übereinander. Er hatte meinen Namen auf die Handschuhe für das Finale drucken lassen. Wie süß ist das bitte. Ich drückte den Handschuh an mich und atmete tief durch um nicht weinen zu müssen. Einige Zeit später kam dann das Team wieder. Breit grinsen kam mein Freund auf mich zu und hielt die Medaille vor seiner Brust hoch. Ich konnte nicht anders als ihn mindestens mit einem genau so breitem Grinsen zu empfangen. Ich schlang die arme um seine Körpermitte und schaute zu ihm Hoch. "Ich liebe dich so sehr Manu." er beugte sich zu mir herunter und wieder verschmolzen unsre Münder miteinander. "Ich liebe dich, du irre."

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