Don't play with me

Kapitel 57

"Hast du alles?" Er nickte und ging an mir vorbei aus meiner Wohnung raus. Ich zog die tür zu und ging hinter ihm die hölzerne Treppe runter. "Nein Manu, du fährst nicht schon wieder. Weist du eigentlich dass du noch nie bei mir mit gefahren bist? Und wir sind nicht erst seit gestern zusammen." ich versuchte ihn von seinem Auto wegzudrücken. Als ich aber merkte dass es doch schwerer war als ich mir vorgestellt hatte wollte ich ihm seinen Schlüssel weg nehmen. Wie genau hab ich mir das eigentlich vorgestellt? Dass meine reaktionen besser sind als seine? "Leni steig ein wir sind sowieso schon viel zu spät wegen dir." mir klappte die Kinnlade runter. "Wiebitte? Also wenn das meine schuld ist musst du wohl in zukunft über nacht immer heim fahren." ich ging zur beifahrerseite und lies mich auf den Sitz fallen. Ob ich jemals selber fahren darf? 
"Luca Schatz kommst du bitte? Ihr könnt später weiter zocken." meinte Vivi. Wie naiv muss man sein um zu glauben zwei kleine Jungs lassen einfach so ihr Fifa spiel links liegen wenn man sie ruft. Mit Matteo auf dem Arm spazierte ich in alle ruhe in mein altes Wohnzimmer. Ich drückte meinem Bruder seinen Sohn in den arm so dass er automatisch den contoller los gelassen hat. "Ey Lena was soll die scheiße?" "Die Mutter deines Kindes will euch beide auch im Esszimmer also hopp." "Ha du opfer. Verloren. Schon wieder." lachte Manu meinen Bruder aus. Dieser funkelte ihn böse an. "Wart nur bis sie dir dein Kind in die arme schmeißt dass du das Spiel verlierst. Die is echt schlimm. Ich kenn sie ja schon 24 Jahre." ich schlug ihm leicht auf den Hinterkopf. Woraufhin Manu laut losprustete sich aber dann gleich wegdrehte. Ich hielt ihm meine Hand hin um ihm zu signalisieren dass er mit kommen sollte. Er lies den Controller aufs Sofa fallen und stand dann schwer atmend auf. Nummer eins ist auf dem Weg. Auch meinen Brude hat die Vernunft gepackt und tat es meinem Freund gleich. Wie zwillinge die beiden. Wir setzten uns wieder zu Ihr und meinen Eltern an den Tisch. Kaffe und Kuchen standen bereits hier. Alle bedienten sich und die gesprächsrunde nahm ihren lauf. 
"So aber eigentlich haben wir euch nicht einfach so zum Kaffee eingeladen. Eigentlich war geplant das mein lieber Herr Capristo mal was sagt aber ihr kennt ihn ja." meinte Vivi mit einer geste richtung Luca. "Und zwar liebe Lena, geht es um dich." sagte sie nun zu mir gewandt. Meine Augen weiteten sich. "Ich wars nicht. Lo giuro. Was auch immer es is." sie lachte. "Wir wollten dich Fragen ob du die Taufpatin von Mat sein willst. Wir haben uns lange beraten wer und wie viele. Ben ist sein männlicher Pate und ich hätte ehrlich gesagt gerne noch eine Frau als Patin und du bist unsere erste Wahl. Wir vorallem ich würde mich wahnsinnig freuen wenn du uns den Gefallen tun würdes?" fragend schaute sie mich an. Meine Mutter schlug vor begeisterung die Hände vor den Mund. Meiner hingegen  klappte auf. "Ich ähm ja natürlich. Es wäre mir eine riesen ehre. Euer ernst?" sie nickte mir lachen zu. "Ist das ein Ja?" "Ja natürlich ist das ein Ja!" ich sprang auf und fiel ihr in die Arme. "Danke Leni. Danke." man konnte ihr die erleichterung ansehen. Meine Mutter war hin und weg und konnte nicht aufhören zu reden. "Die Taufe ist am 29. November. Wir haben sie extra so gelegt das auch wirklich jeder, Herr Neuer, kommen kann." meinte mein Bruder während er den kleinen schaukelte. "Genau. Und wir wollten eine art dresscode. Die Paten und wir beide in weiß, alle anderen in schwarz. Ja sehr ungewöhnlich gerade ihr Italiener seid da sehr streng." "Es geht um euch und den kleinen. Was wir Italiener zuhause machen spielt hier keine Rolle. Ihr seid die Eltern und wir halten uns an euch. Ich bin sicher mein Sohn bringt schon das ein oder andere mit ein. Richtig?" warf mein Vater verständnisvoll ein. Ich war geistig schon abwesend und versuchte mir mein Outfit vorzustellen. "Wir wollen es so klein und privat wie möglich halten. Also nur ihr und meine Eltern und brüder." wird ja wirklich sehr klein. Kenn ich so gar nicht. Ein typisches Capristo Familienfest ist normal immer seeehr groß aufgezogen. Manu legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich zuckte und wurde wieder ins hier und jetzt gezogen.

"Lenaaaaa" "Mandyyyyy" wir vielen uns in die Arme. Lange lies ich sie nicht los. Endlich hab ich sie wieder. Wenn auch nur für wenige Stunden. Zusammen verließen wir den Flughafen. Bei ihr und Mesut zuhause angekommen kuschelten wir uns gleich auf die Couch und quatschten mit unseren Tees in der Hand bis zum mittag. Es tut so gut mein zweites ich wieder zu sehen. "Und du siehst Manu hier in London nicht ein mal?" fragte sie mich und nippte an ihrer Tasse. "Na doch. Beim Spiel. Aber ansonsten, nein." Sonntag abend nachdem wir bei meinem Bruder zum Kaffee waren ist er mit dem Team hier her geflogen und erst morgen wird er wieder zurück fliegen. Ich bin nur eine Nacht in London. Quasi nur fürs Spiel. Ich wünschte ich könnte länger bleiben. "Ich würde zu gern mit dir raus gehen. Shoppen gehen oder sowas. Wieso musst du morgen schon wieder los?" wir atmeten gleichzeitig laut aus. Was uns zum lachen brachte. Damals als wir noch nah beieinander gewohnt hatten nannten uns alle Zwillinge. Ich hab mir immer eine Schwester gewünscht. Aber nein meine Eltern wollten mir diesen Wunsch nicht erfüllen. "Komm zieh dich an. Wir shoppen jetzt ein bisschen." meinte Mandy und sprang auf. Wie in Zeitlupe entknotete ich meine Beine und stand auch auf. "Eigentlich wollte ich nichts kaufen aber mal sehen was ihr hier so für Schätze habt." "Oh glaub mir, du wirst was kaufen." grinste sie mich an. Ich nahm mir meine Jacke und machte mich auf. Kaffee wäre nach dem Flug trotzdem nicht verkehrt.