What are we calling it and what does it cost?

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Hallo liebe Leser, kurz im Vorab, dieses Kapitel beinhaltet ein paar, wenn teils auch nur angedeutete sensible Themen.

Wem das nichts ausmacht, der kann ab hier gerne weiterlesen.

Wer empfindlich auf triggernde Themen reagiert, findet am Ende des Kapitels eine Triggerwarnung.

Viel Spaß beim Lesen,

Eure dreamtaels :)

...

Ich schrie!
Wie wild wirbelte und zuckte ich mit den Armen. Ich strampelte wie ein Kind.
Das alles half mir nichts. Ich wurde über den groben Kies geschliffen, wie ein Sack Kartoffeln, wie ein Objekt.
Ich schrie den ganzen Weg, die Treppen hoch bis vor die Tür, bis meine Stimme krächzte und ihre Kraft verlor.
Ich trat so heftig um mich, dass ich den Wachen, die mich schleppten, tiefblaue Flecken verpasste.
Irgendwo in meinen Ohren hörte ich Chan auf mich einreden, Chanyeol auf mich einreden.
Sie sagten etwas, versuchten mir gut zuzureden, aber das war mir egal. Ich wurde zum Tier. Zur eingesperrten Gazelle in einem Löwenkäfig. Ich wurde dem Löwen zum Fraß vorgeworfen.
Im Foyer des Anwesens ließen die Wachen mich austoben, solange bis ich mich ausgeschrien und ausgetreten hatte, bis mir meine Kraft und meine Stimme versagten.
Als ich mich nicht mehr bewegte, sondern nur noch stumm in ihrem Griff kauerte, ließen sie mich mit den Knien auf den kalten Marmorboden aufschlagen.
Chan sprintete sofort auf mich zu und half mir auf die Beine.
Ich versteifte mich und blieb auf dem Boden.
„Durchsucht sie." Hörte ich Sehun bellen.
„Alle beide." Chanyeol klang herzgebrochen von dem Bild, dass sich vor ihm abspielte, ganz im Kontrast zu Sehun.
„Und nimmt ihnen die Ohrstecker raus. Das sind Wanzen."
„Stopp!" Chan beugte sich beschützend über mich. „Niemand fasst sie an. Ich mach das."
Ich legte meine Hände über meine Ohren, als könnte ich so die ganze Welt ausschalten.
„Cheonsa." Chan war ganz nach an meinem Ohr und fuhr mir sanft über den Rücken. Seine Hand war so warm. Seine Hände waren immer warm.
„Lass mich deine Ohrstecker rausmachen." Bat er mich. „Ich tu dir nichts. Aber die werden es."
Ich schüttelte meinen Kopf und versteckte mich hinter meinen Haaren.
„Bitte. Ich will nicht, dass sie dir wehtun."
Ich schüttelte meinen Kopf und hoffte im Boden zu versinken.
Chan zog mich in seine Arme und führte meine Hände in meinen Schoß. „Dir wird nichts passieren. Ich bin bei dir, die ganze Zeit."
Er strich mir die Haare aus dem Gesicht und sah mich unentwegt an. „Ich passe auf dich auf." Sprach er mit mir, wie mit einem Kleinkind und machte eine Geste, die mir zeigte, dass er nichts in den Händen hielt, dass er mir nichts antat.
Ich blinzelte ihn aus tränenblinden Augen an.
Im Hintergrund hörte ich Schritte über den Boden hallen. Nicht die von Kai, sie waren zu leichtfüßig für ihn. Kais Schritte donnerten in eleganten, kräftigen schnellen Zügen.
„Überlass mir das."
Mein Kopf schoss in die Richtung, aus der die Samtstimme in mein Gehör drängte.
Die leichtfüßigen Schritte gehörten zu Seonghwa. Er schwebte über den Marmorboden.
„Hände weg!" Fauchte Chan. „Ich nehme ihr die Ohrstecker raus. Du versuchts sie bloß umzubringen."
Seonghwa griff meinen Blick auf, dann sah er Chan an. „Ich bin nicht hier, um ihr weh zu tun. Der Unfall war ein Versehen."
Sein Körper bewegte sich mit seinen Atemzügen, so angespannt sah er auf die Situation vor sich.
„Und wenn du dich nicht bald dazu überwindest ihr die Dinger rauszunehmen, muss ich das machen." Es war mehr eine Feststellung als eine Drohung Seonghwas.
Chan geiferte ihn an, doch das hörte ich gar nicht mehr.
Mein Unterbewusstsein machte es sich zur Aufgabe Seonghwa nachzuatmen. Ein,aus,ein,aus. Mein rasender Puls beruhigte sich. Die Schmerzen in meinem Kopf nahmen ab, wurden dumpfer.
„Ich...ich mach es selbst." Stammelte ich und friemelte an meinem linken Ohr herum. Doch meine Hände waren zu zittrig. Chans Hände lösten mich ab. Dann händigte er sie an Seonghwa aus und entfernte seine eigenen.
Seonghwa nickte stumm. Legte die Ohrstecker auf den Boden und zertrat sie.
Chan knirschte die Zähne. Ich verfolgte seine Geste stumm und ohne mich zu regen.
„Ich bring dich um Guerilla." Zischte Chan Seonghwa entgegen.
„Du hättest gegen mich keine Chance." Selbstsicher hob er den Kopf und hielt mir die Hand hin.
Wir hatten einen Deal, ging es mir durch den Kopf. Kai's Ende lag in unseren Händen, aber was suchte er in der Höhle des Löwens?
Ich sah zu ihm hoch, immer noch seinen Atemrhythmus nachahmend.
Er hatte es geschafft mich mit so einer kleinen Sache wieder in meinen Verstand zurück zu führen.
Dennoch lehnte ich seine Hand ab und ließ mir von Chan auf die Beine helfen.
Ich blickte mich um und begann den verdammten Fehler direkt in den gigantischen Kronleuchter über uns zu starren.
Hunderte Lichter brachen sich durch dessen Glasbestandteile und spiegelten sich im ganzen hell erleuchteten Foyer.
Der Anblick faszinierte mich heute noch genau so, wie als Kind.
Mein Blick wanderte durch das Foyer. Chanyeol und Sehun waren nirgends mehr zu sehen.
„Kommt mit." Wies Seonghwa an.
Ich blickte zu Chan, der die Lippen aufeinanderpresste und die Zähne knirschte.
„Komm." Flüsterte ich und stützte mich auf ihn, als wir Seonghwa folgten.
Er durchquerte vor uns das Foyer und blickte nach ein paar Schritten immer hinter sich, stoppte wenn wir zu weit von ihm wegblieben.
„Ich hätte auf dich hören sollen." Flüsterte Chan mir zu. „Ich hätte dich erst zu Hyunjin fahren sollen." Gestand er sich ein und entschuldigte sich bei mir.
Mein Blick haftete sich auf Seonghwas Schultern. Er führte uns durch das riesige Gebäude durch einen der Gänge in denen sich überwiegend Büros befanden.
Vor einer der Türen, Kais Büro, hielt er und klopfte. Dann nahm er drei Schritte Abstand.
Wenige Sekunden später schepperte die Tür auf. Eine Handvoll Wachen schoss uns entgehen.
Ohne bewusst zu realisieren was passierte, befand ich mich auf Abstand zu Chan und bei Seonghwa . Er hielt mich in einem sanften, aber dennoch weisenden und unbequemen Polizeigriff, bei dem er mir mit einem Arm beide Hände auf den Rücken hielt, so dass ich grade stehen konnte.
„Ich werde dir nicht weh tun." Flüsterte er mir zu.
Wie heute morgen spürte ich seinen Atem an meinem Ohr. „Das ist zu unser aller Sicherheit." Bedeutete er und führte mich in das Büro.
Die Wachen, die sich auf Chan gestürzt hatten, drückten ihn grausam auf die Knie. Jede Wehr hatte er aufgegeben
„Mein Engel."
Kai saß in aller Seelenruhe an einem gigantischen Schreibtisch aus Glas. Hinter ihm ließ eine Glaswand in den Rosengarten hinter dem Anwesen blicken.
Rechts und links von ihm reihten sich sieben weitere Wachen.
„Es freut mich dich wieder auf den Beinen zu sehen."
Kai stand auf.
Ich rüttelte an Seonghwa, um von ihm loszukommen. Er hielt mit stand. Ganz ohne seinen Griff zu verstärken.
Meine Augen flüchteten zu Chan.
Er kniete, atmete schwer und wurde von drei Wachen am Boden gehalten. Seine Augen hatte er geschlossen, als würde ihn das Dunkel, dass er sah an einen anderen Ort führen.
„Es ärgert mich, dass du noch nicht tot bist." Hauchte ich und kniff die Augen zusammen.
Kai lachte schallend und lief auf mich zu. In gezielten, kräftigen Schritten.
Das waren die Ganggeräusche, die ich kannte.
„Dann werde ich mich freuen, dich noch eine Weile zu Ärgern." Säuselte er und kam vor mir zum Stehen.
Er legte seine Hand an mein Kinn.
Ich zog mein Gesicht von ihm weg, im selben Moment hob er die Hand schlagartig aus. Seonghwa löste seinen Griff, so dass ich von Kai wegsackte und er sein Handrücken mein Gesicht nur knapp verfehlte. Er zog sie zurück als sei nichts gewesen und fuhr sich durch die blondierten Haare.
„Wie du siehst, habe ich diesmal dafür gesorgt, dass du dich nicht ganz allein fühlst."
Er trottete zurück zu seinem Tisch und verwies auf einen der Glasstühle davor.
Chan kauerte neben dem linken, der auf den Kai zeigte.
Einer der sieben Wächter hinter Kais Tisch, ein großer, fast schon viel zu dünner Mann eilte von seinem Platz und zog mir den Stuhl zurück.
„Danke Mingi." Kai lächelte ihm zu, während sich Mingi stumm in die Reihe zurückstellte.
Seonghwa schob mich behutsam in die Richtung vom Stuhl und platzierte sich hinter mich
Chan öffnete seine Augen und blickte zu mir.
In seinen Augen sammelten sich Tränen, die er kämpfend zurückhielt. Die Lippen hatte er schmerzend verzogen.
„Es tut mir so leid!" Schrie sein Blick.
Diesen Augenblick würde er sich im Leben nicht verzeihen.
„Während deiner Abwesenheit ist hier eine Menge passiert, mein Engel."
Ich hasste es, wie er mich nannte.
Er zog meinen Decknamen in den Dreck, wie er ihn aussprach.
„Ich hatte viel Arbeit damit, deine Freunde daran zu erinnern, für wen sie das alles eigentlich machen." Kai zählte die Ereignisse an seinen Händen ab.
„Changbin und Han, die ich leider leben lassen musste, ganz im Gegensatz zu zwei meiner Leibwachen."
Der nächste Finger kam dazu. „Meine neue Leibgarde, wie du bereits sehen kannst."
Er knackte mit seinem Nacken und lehnte sich über den Tisch. Die Krawatte seines Anzugs verrutschte dabei ein wenig.
„Alles handtrainierte und unglaublich tödliche Guerilla."
Kai deutete auf die Wachen bei Chan. „Außer die, das sind Trainees."
Jede Wette jene, die Hyunjin und Changbin heute im Training hatten.
Ein vierter Finger kam hinzu. „Der Tod meines Vaters."
Kai hielt inne und setzte sich auf den Tischrand, ganz in der Nähe von mir.
„Das hat mich realisieren lassen, dass ich nicht ewig leben werde."
So krank wie er und ein Teil seiner Brüder waren, berührte ihn der Tod seines Vaters ganz und gar nicht. Er und Sehun hätten jene sein können, die ihrem Vater den Gnadenstoß verpassten.
Ich hatte Kais Vater selten gesehen. Er agierte in Seoul und war der Kopf der Ssang Young Pa. Die Organisation würde nun seinen Söhnen gehören. Jeder würde seinen fairen Anteil erhalten, so wurde damals schon geredet.
„Ich werde nicht jünger Cheonsa."
Kai fuhr sich durch die Haare. „Und deine Schönheit ist genauso vergänglich."
Er stand auf und kniete sich auf meine Augenhöhe.
Seine Augen sahen mich an, wie ein Hund sein Leckerli kurz bevor er zubiss.
„Was hat das mit mir zu tun." Hauchte ich und stand davor ihm in die Nase zu beißen.
Eine Narbe knapp unter seinem linken Auge ruinierte sein jungenhaftes, symmetrisches Gesicht. Zumindest ein wenig. Seine Schönheit hatte sie nicht Zerschunden. Im Gegenteil Frauen flogen förmlich auf ihn.
Chan rüttelte in seinen Griffen und wurde sofort zu Raison gezogen.
„Du hast damit sehr viel zu tun, Cheonsa."
Diesmal ließ ich ihn mein Gesicht in seine Hand nehmen.
So warm wie Chans Hände waren, so eisig fühlten sich Kais an. Egal zu welcher Jahreszeit.
Ich glaube das sagte viel über seinen Charakter aus.
„Ich will nicht allein sterben, mein Engel. Eines Tages will ich auf ein erfolgreiches Leben zurückblicken. Mit einer wunderschönen Frau an meiner Seite. Kinder, die durch den Rosengarten tobten, wie wir früher, Enkelkinder, denen ich meine Lebensgeschichten erzählen kann, unsere Lebensgeschichten."
Sein Daumen flog über meine Wange und sehr gerne hätte ich ihm diesen abgebissen.
„Dazu brauchst du mich nicht. Es gibt genug Weiber, die die Beine freiwillig breit machen würden für dich." Spuckte ich ihm zu. „Außerdem muss ich dich daran erinnern, dass ich dank dir keine Kinder bekommen kann."
Er lachte fürchterlich und wunderschön und kalt zugleich. „Aber keine ist so wie du und für das andere gibt es Möglichkeiten." Beteuerte er und kam meinem Gesicht nahe, um meine Wange zu küssen.
Ich wollte es wegziehen. Doch Kai zwang mich zu sich.
Er ließ von mir ab und strich durch sein Büro.
Mein Blick wich zu Chan.
Seine Augen blickten tot auf den Boden, dann zu mir hoch.
Ich hörte, wie Kai eine Schranktür öffnete und etwas daraus holte.
„Was auch immer er dir anbietet." Flüsterte Chan mir zu, als würde wissen was jetzt kam. Chan leckte sich gehetzt über die Unterlippe und verlieh seinem Blick nochmal mehr Ausdruck an verzweiflung.
„Was auch immer es ist, entscheide dich dafür. Dir wird es niemand verübeln." Hauchte er und sah flüchtig zu Kai.
Ich hörte, wie er den Schrank wieder schloss und sah zurück zu ihm.
Er nickte und Seonghwa half mir auf die Beine.
Diesmal harkte er sich nur an meinem rechten Arm unter und führte mich zu Kai ans anderen Ende des weitläufigen Büros.
Kai hielt eine kleine Diamantenbesetzte Box in seinen Händen. Allein ein Blick darauf drohte ein Vermögen zu kosten.
„Jeong Cheonsa..."
Ich versuchte an Seonghwas Griff zu rütteln, dass er sich aus der Verhakung löste, dass ich abhauen konnte. Selbst wenn die Guerilla mich auf die Sekunde niederwerfen würden, ich musste hier weg.
„Ich weiß wir haben uns damals nicht im Guten getrennt, aber ich hatte zwei Jahre Zeit, um über alles nachzudenken, was ich getan habe." Kai ging auf die Knie.
Seonghwa zwang mich ebenfalls, sanft, aber bestimmt auf meine.
Ich hörte das klicken einer Waffe und haschte mit meinem Blick zu Chan. Nicht nur mein Arsch ging mir plötzlich auf Grundeis, Chan wurde sichtlich unruhig und fuhr herum.
Einer von Kai's Guerila Leibwächtern hielt ihm eine Pistole direkt an die Schläfe.
Panik stieg in seine Augen.
„Und ich habe mich entschieden dir eine Wahl zu stellen, mein Engel."
Kai machte die Box auf und entgegen schimmerte mir ein Ring.
„Ich gebe dir die Chance dich zu befreien." Kais Augen fixierten mich.
„In dieser Sekunde wird ein Jet nach London für dich vorbereitet. Du darfst Hyunjin mitnehmen. Sobald er sich erholt hat, schicke ich ihn dir hinterher."
Die Waffe an Chans Kopf wurde entsichert.
„Du wirst alles bekommen, was du willst. Eine malerische Wohnung in der Innenstadt Londons, ein Studium an einer der besten Universitäten der Welt, einen Job besser bezahlt als jeder Durchschnitt, das Leben wie du es immer wolltest."
Die Sache hatte einen Haken und die Knarre an Chans Kopf ließ mich nur vermuten.
„Aber Chan wird heute noch in diesem Garten begraben, die anderen sechs werden folgen."
Kai drehte die Box so, dass er den Ring sehen konnte und legte den Kopf schief.
„Freiheit hat ihren Preis und so wie ich gehört habe, haben Hyunjin und du sich schon lange darauf vorbereitet diesen zu zahlen."
Er wusste davon... von unserem Plan uns freizukaufen, wie es Kais Vater damals zuließ. Hyunjin und ich hatten solche Fälle selbst gesehen. Der Freikauf blieb in den letzten zwei Jahren unser Grund durchzuhalten, Hoffnung zu schüren.
„Das Freikaufen wird in Zukunft mit Menschenleben bezahlt. Deine Gruppe dafür, dass du und dein Freund machen dürft, was ihr wollt."
Kai drehte den Ring zurück zu mir.
„Oder aber..."
Er räusperte sich und fuhr sich mit einer Hand durch seine blonden Haare.
„Du heiratest mich und spielst in ferner Zukunft die Mutter meiner Kinder. Niemanden wird etwas passieren. Du arbeitest wieder mit mir zusammen, es wird kein Blut fließen und wir finden wieder zusammen."
Mein Herz hörte für wenige Sekunden auf zu schlagen.
„Cheonsa, verschwinde." Hörte ich Chan. „Wir werden deine Entscheidung alle verstehen."
Ich schüttelte den Kopf. Planlos über Kais Ultimatum. Geschockt darüber, wie weit er wirklich ging.
„Schnapp dir Hyunjin und geh nach London."
Ein Blick zu Chan verriet mir, dass er sich bereits mit einer Kugel im Hirn in Kais Rosengarten sah. Zusammengesackt kniete er am Ende des Pistolenlaufs und blickte mit gesenktem Kopf zu mir.
„Willst du wirklich schuld an dem Tod deiner Freunde sein?" hielt Kai mir entgegen.
Meine Augen nahmen den Ring in Betracht.
Er war in einer ungewöhnlichen Form aus schwarzem Titan. Auf ihm saßen ein blutroter und ein schwarzer Diamant. Er erinnerte mich an die Dornenranke einer Rose.
Natürlich wollte ich nicht den Tod meiner Gruppe.
Mich an Kai zu binden wollte ich genauso wenig.
Nähe zu Kai bedeutete Nähe zu den Mädchen, die er trainieren ließ. Eine Verlobung mit Kai bedeutete Sicherheit für Chan, Han, Minho und den anderen. Hyunjin würde mir nie verzeihen der Grund für Felix Tod zu sein, damit wir in einer dummen Stadt in Europa frei leben dürften.
Im Büro war es so still, dass ich mein Blut in den Adern fließen hörte.
„Selbstverständlich darfst du weiterhin mit Hyunjin zusammenleben, solange wir nur verlobt sind. Nach der Hochzeit wirst du hier einziehen und die anderen nur noch organisatorisch sehen. Du wirst andere Pflichten haben."
„Cheonsa nicht." Flehte Chan.
„Cheonsa doch." Redete Kai dagegen.
„Sobald wir verheiratet sind, musst du keinen Finger mehr für die Organisation bewegen. Du genießt die Vorteile, die es hat, mich als Mann zu haben. Es ist, als wärst du frei."
Das würde ich sein, nachdem ich ihn zerstückelt habe.
„Ich heirate dich." Purzelten die Worte aus mir heraus.
„Was?" Kai, dem die Knie doch mittlerweile weh tun mussten, hielt mir den Ring unter die Nase.
Er hatte mich genau gehört.
„Ich habe dich schlecht verstanden." Blinzelte Kai.
„Ich werde dich Heiraten, Kai." Ich verlor keine Träne, davon hatte ich wegen ihm schon genug gegeben. Ich würde ihm das Leben schon ziemlich bald zu Hölle machen und es dann beenden. Da schien mir das wie eine letzte Probe.
„Cheonsa!"
Kai Klang begeistert, Chan zutiefst schockiert über meine Entscheidung, die in dem Moment stand, in der ich die Pistole an Chans Kopf sah.
Dennoch sackte er erleichtert darüber zusammen, dass ich mich für sein Leben und das der Gruppe, aber für mein Ende entschied.
„Ich wusste, dass du das richtige tun wirst." Kai stellte sich wieder hin und Seonghwa half mir auf die Beine.
Kai nahm den Ring aus der Box und griff behutsam nach meiner Hand, als wäre sie der Flügel eines Schmetterlings, den er berührte.
Er steckte mir den Ring auf den Finger und sofort merkte ich, dass es kein normaler war.
Ich fühlte Widerhaken an meinem Ringfinger. Sollte ich ihn abnehmen, würde das nicht ohne Schmerzen einhergehen.
Kai lächelte dämonisch, als er erkannte, dass ich die Sondereigenschaft des Ringes enthüllt hatte.
Er beugte sich zu mir und drückte meine Hand zärtlich, so zärtlich, dass ich hätte kotzen können.
„Ich musste sichergehen, dass du ihn auch wirklich trägst, meine Liebe." Murmelte er und küsste meine Stirn, als seine Hand eine meiner Strähnen hinter mein Ohr steckte.
„Seonghwa."
Er stand sofort stramm.
„Ab heute hast du ein Auge auf sie. Such dir deine Leute dafür selbst aus." Befahl Kai ihm.
Seonghwa nickte. „Das habe ich bereits."
„Sehr gut." Kai blickte von Chan, dem nun auf die Beine geholfen wurde.
„Scheint, als habe ich endlich das, was du nie haben konntest." Zwinkerte er ihm zu und sah dann zurück zu mir.
Chan rüttelte und versuchte sich zu befreien, doch scheiterte.
„Du bekommst deine eigenen Guerilla und verfügst über sie wie es dir passt. Sie dürfen alles, außer zwischen deine Beine." Kais Augen leierten zurück zu Chan, der mir meinen Todesplänen für Kai am liebsten zuvorgekommen wäre.
„Sie werden für deine Sicherheit sorgen, wenn wir uns in der Öffentlichkeit zeigen." Beschrieb Kai den weiteren Aufgabenbereich.
„Seonghwa und du kennt euch bereits. Du weißt, wie gefährlich er werden kann. Sieh es als kleines Verlobungsgeschenk."
Er machte eine feierliche Geste.
„Ich habe mir Erlaubt meinem Glück Voraus zu greifen und für Samstag eine kleine Feier zu organisieren, zu der du und deine Freunde sehr herzlich eingeladen seid. Immerhin will ich unsere Verlobung gebührend feiern"
Übersetzt bedeutete dies, wir waren gezwungen aufzutauchen.
„Jetzt verschwindet."
Die Wachen ließen von Chan ab, der sofort zu mir stürzte und mich von Kai wegzerrte.
„Jede Wette. Du willst noch bei Hyunjin sein, bevor er wach wird."
„Fick dich." Schmiss ich Kai entgegen, bevor ich mich bei Chan unterharkte und wir das Büro verließen.
Seonghwa schoss hinterher.
„Cheonsa!" bellte er mitten auf dem Gang.
Im Gehen zückte er sein Handy und kam auf mich zu.
Chan schob mich hinter sich.
„Weg von ihr." Gröllte er.
„Ich will ihr nur meine Nummer geben, Zwerg." Spottete Seonghwa und pellte die Hülle seines Handys ab, um mir einen in Mitleidenschaft gezogenen Notizzettel zu geben.
„Ruf mich an, wenn du etwas brauchst."
Ich blickte zwischen den beiden Männern hin und her und nickte dann, bevor Chan mich an der Hand schnappte und wir Kais Anwesen fluchtartig verließen.

...

Triggerwarnung: Angstzustand, Andeutung von Gewalt, Erwähnung von Waffen, ungefragtes überschreiten des personal Space, unerlaubte Berührungen
Erpressung

Zögert bitte nicht Bescheid zu geben sollte ich ein sensibles Thema ausgelassen haben!

Wir lesen uns...

Eure Dreamtaels 🤭

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