Cause nobody's promised tomorrow

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Ich schloss die ganze Nacht hindurch kein Auge.
Mein Kopf gebettet auf Seonghwas Brust lauschte ich seinem Herzschlag. Sein Herz schlug in einem Rhythmus, der mich ruhig hielt, der mich davon abbrachte nicht wie ein wilder ruhelose Löwe durch sein Zimmer zu preschen.
Mein Körper befand sich in einem Zustand, in dem meine Lider sich anfühlten wie Blei an Schlaf jedoch bei weitem nicht zu denken war.
In Gedanken durchspielte ich den Abend mit Seonghwa. Die Tatsache, dass ich den Gefühlen, die er in mir auslöste benannte.
Liebe. Ein Gefühl, bei dem sich mir der Magen gut und böse drehte.
Ich streichelte eines seiner Tattoos. Ein kleiner pinker Hase mit einem Stern zwischen seinen Pfoten. Darunter geschrieben in der Handschrift eines Kindes Ddeongbyeoli.
Ein Schmunzeln machte sich auf meinen Lippen breit. Ich... verliebt, ausgerechnet jetzt... Das musste ein schlechter Witz des Schicksals sein.
Ich beschloss darüber zumindest für den Moment zu lachen.
Auf krampf versuchte ich mich daran zu erinnern, ob es sich damals bei Kai oder Chan genauso anfühlte. Ich fand keine Antwort. Beide tauchten genau in Momenten auf, wie ich sie am meisten brauchte. Aber ich konnte mich nicht daran entsinnen, dass mich einer von beiden so fühlen ließ, wie Seonghwa. Unbestimmt und ohne den Drang mich ändern zu wollen. Wissend, dass ich dunkle Ticks hatte, die ich nie ablegte.
Seonghwa war, wen ich brauchte um zu heilen, um zu mir selbst zurück zu finden.
Ich schob meine Hand weg von seinem Tattoo unter mein Ohr, direkt über sein Herz und spürte es in meiner Handfläche schlagen.
Mein Körper ahmte seine gleichmäßige und langsame Atemfrequenz nach und machte, dass ich mich träge fühlte.
In meinem Kopf jedoch schob ich Filme, wie ich ihn am schmerzlosesten vor vollendete Tatsachen stellen konnte.
Ich wusste es müsste nicht jetzt sein. Ich wusste, Suho hatte mir eine Frist gegeben. ich wusste Seonghwa das Herz zu brechen, nachdem er mir seins Schenkte, ich ihm meins übergab und er mir dieses unglaublich große und wahnsinnige Geschenk machte, das grenzte nicht nur an Taktlosigkeit, mein Vorhaben ertrank darin.
„Cheonie." Murmelte Seonghwa.
Ich schloss meine Augen, versuchte meinen Puls ruhig zu halten und normal weiter zu atmen, als seine Hand liebevoll über meinen Rücken strich und sich seine Berührung anfühlte, als würde sie in Schmetterlinge aufgehen.
„Ich weiß, dass du wach bist." Hauchte er und küsste meinen Haaransatz. Ich gab mein Bestes ihm vom Gegenteil zu überzeugen, doch erschauerte unter seiner Berührung, als er über meinen Rücken strich.
Ich sog die Luft ein und verriet mich.
Seonghwa druckste leise.
„Du bist so unruhig." Stellte er fest. „Hab ich dir noch nicht genug von mir gegeben?"
Er richtete sich auf, lehnte gegen das Kopfende des Bettes, knipste die Nachttischlampe an und zog mich mit sich.
Ich kauerte mich an ihn, legte meine Arme um ihn, als würde man ihn mir in jeder Sekunde von mir reißen.
„Doch, aber es wird nie ein genug für mich mit dir geben." Ich blickte zu ihm auf. „Das ist das Problem. Egal, wie viel Zeit ich mit dir verbringe, es wird nie genug sein."
Ich sprach, ohne nachzudenken, graderaus was mir durch den Kopf spukte.
Das war gruselig zu beginn, als ich ihn kennenlernte, jetzt fühlte es sich natürlich an.
„Seit wann kannst du so wunderschön reden?"
Ich spürte mich rot werden und versteckte mein Gesicht an ihm.
Spuren seines Parfüms lagen immer noch auf seiner Haut, rochen herb nach Kaffeebohnen.
Seltsam, dass ich einen solchen Geruch mal an jemanden mochte.
„Hwa..."
Seinen Spitznamen über meine Lippen kommen zu lassen, sollte sich so selbstverständlich anfühlen, doch warum beschlich mich der Gedanke einen Dämon zu beschwören.
„Das... Das mit Kai... wie weit darf ich gehen... also rein hypothetisch." Flüsterte ich, so leise, dass ich betete er hörte mich nicht.
Doch selbst in einem Raum voller Sirenen, würde er jedes meiner Worte klar und deutlich hören.
„Wie meinst du das?" er zögerte einen Moment mit seiner Antwort und begann dann mit seiner Hand meinen Rücken zu massieren. Wäre ich eine Katze, wäre das der Moment, an dem ich anfangen würde zu schnurren. Mir fiel es so schwer meinen eben ausgesprochenen Gedanken beizubehalten.
„So weit, wie du musst." Definierte und nicht-definierte er. „Ich sehe ihn als Job, nicht als jemand, der mich ersetzt oder... „er brach seinen Satz ab.
„Wir brechen grade eine deiner Regeln." Bemerkte er. „Du hast sie gebrochen."
Ich schloss meine Augen und nickte. „Ich weiß."

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