„Du hast Minho verraten, wo wir sind?" Hyunjins Stimme klang anklagend in meinen Ohren, als mich sein Anruf am nächsten Morgen aus dem Bett jagte.
„Was...?" Ich brauchte einen Moment um zu realisieren wo ich war, wer ich war und dass es wirklich Hyunjin war, der sich freiwillig bei mir meldete.
Ich hörte nur den Klingelton, den ich speziell für ihn einstellte. Das riss mich auf der Stelle aus dem Schlaf, aber nur zu langsam zurück ins Bewusstsein.
„Minho. Er... sitzt mit nem verdammten Frühstückskorb in der Küche und führt Smalltalk mit Felix!" zischte Hyunjin und fluchte so sehr, dass die Götter rot anliefen.
„Er was?" Ich blinzelte ein paarmal und sah durch mein Zimmer. „Hyunjin, es ist viel zu früh um..."
„Cheonsa... du hast gesagt du sagst niemandem, KEINEM wo wir sind."
Das hatte ich auch nicht.
Ich gab einen grummelnden Laut von mir und fuhr mir durch die Haare.
„Sie... sie waren gestern hier. Minho und Han. Ich..." Mit einem Ruck war ich wach und sprang aus dem Bett und auf die Beine.
„Ich habe Han erzählt, dass ihr in der Wohnung seit, die Seonghwa mir geschenkt hat. Aber keinen Ort und keine Adresse."
Hyunjin atmete tief durch, versucht seine Beherrschung nicht zu verlieren. „Dann hat Han uns also gefunden und die Adresse an Minho gegeben." Schlussfolgerte er und klang, als würde er durchs Telefon greifen.
„Hyunie..."
„Hyunie mich nicht." Mahnte er mich.
„Minho wollte euch gestern unbedingt sehen. Han... Han meinte er war in den letzten Tagen nochmal bei allen. Selbst Jeongin und Seungmin. Er... er war mehr als nur traurig euch nicht zu sehen." Flüsterte ich belegt durchs Telefon. „Ich... ich als ich Han gesagt hab, wo ihr seid, habe ich nicht damit gerechnet, dass... dass er seine Fühler ausfährt."
Hyunjin blieb einen Moment still.
„Er... hat uns umarmt. Fee und mich. Das... hat er das letzte Mal, als wir damals zu dir ins Krankenhaus sind." Zum Glück fuhr er sich herunter.
„Cheonsa, was ist los bei euch?" harkte er dann nach.
„Das wüsste ich selbst gern. Minho hat sogar die Mühe auf sich genommen Chaerim kennenzulernen."
Als ich an das Gespräch von Gestern dachte musste ich ungläubig mit dem Kopf schütteln. Ich hatte bis spät in die Nacht mit Chaerim gesprochen. Changbin war bei ihr, sprang sobald sie auch nur mit den Augen auf etwas schielte.
„Ist er totkrank?" witzelte Hyunjin am Handy.
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Han... hat auch keine Ahnung was auf einmal los mit ihm ist. Und... das verrückte ist, er hat gestern versucht mir einen Auftrag auszureden."
„Minho?"
Ich gab einen zustimmenden Laut von mir.
„Cheonie... ich... können wir da vielleicht später drüber reden? Ich... ich möchte Fee nicht zu lange allein mit Minho lassen." Wimmelte er mich mit Herz in seiner Stimme ab.
„Ich... ich verspreche, dass ich mich bei dir melde." Ohne ein weiteres Wort legte er auf.
Ich seufzte und ließ mich zurück aufs Bett fallen.
Das Essen von gestern Abend lag unangenehm im Magen.
Minho... verhielt sich wider seinem kühlen selbst, Chaerims Schwangerschaft... Hyunjin und Felix' Distanz. Um mich passierten zu viele Dinge auf die ich keinen Einfluss nehmen konnte, für die ich nicht da sein konnte.Ich wagte es meinen Kummer zur Seite zu schieben und meine Augen nochmal zufallen zu lassen.
An meiner Tür klopfte es.
„Cheon." Hörte ich Kais Stimme von den anderen Seiten.
„Guten Morgen." Ich pflasterte mir mein bestes Lächeln ins Gesicht, als er meine Worte als Einladung sah mein Zimmer zu betreten.
Während ich in meinen Sachen von Gestern auf dem Bett hing, stand Kai in einem frisch angezogenen Anzug und loser Krawatte in der Tür und besah mich mit gerunzelter Stirn.
„Hast du so geschlafen?" schmunzelte er.
Ich nickte und setzte mich auf. Meine dunklen Haare fielen mir ins Gesicht. Es war Zeit sie zu kürzen. Doch Taeyeon war wenig begeistert sie so kurz vor meiner Hochzeit schneiden zu lassen. Sie hatte eine Menge Friseure engagiert, die meine Haare stylen sollten.
„Minho hat ausrichten lassen, dass du den Nachtisch nicht vertragen hast und allein sein wolltest." Kai stürmte mein Zimmer in gelassenen Schritten und noch bevor die Tür zufiel, saß er neben mir auf meinem Bett und nahm mich in seine Arme.
„Geht es dir besser? Soll ich dir einen Arzt rufen lassen?" Die Sorge in seiner Stimme bescherte mir Schmetterlinge. Würde ich ihn bitten den Mond auf die Erde zu holen, er würde keinen Moment zögern.
„Mhmm. Mir geht's besser." Lächelte ich als Antwort zurück und wischte mir meine Haare aus dem Gesicht.
„Darf ich fragen was Minho gestern mit dir bereden wollte?"
Ich knirschte mit den Zähnen und ließ die Frage einige Momente unbeantwortet im Raum stehen. Stattdessen besah ich Kai. Die Stirn noch immer in Falten gelegt, in seinen braunen Augen ein Treudummer schein.

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God's Menu
FanfictionIch hörte das klicken einer Waffe und haschte mit meinem Blick zu Chan. Nicht nur mein Arsch ging mir plötzlich auf Grundeis, Chan wurde sichtlich unruhig und fuhr herum. Einer von Kai's Leibwächtern hielt ihm eine Pistole direkt an die Schläfe. Pa...