Nach der Uni am Montag, nachdem Chaerim in ihrem Wagen vom Parkplatz fuhr, verbrachte ich den Nachmittag mit Seonghwa in der Stadt. Ich zeigte ihm eines meiner Lieblingscafés. Das in der Nähe von Han und Minhos Wohnung. Den Rest der Zeit schlürften wir durch verschiedenste Geschäfte. In keiner Sekunde verlor meine Hand dabei seine aus dem Griff, wenn doch legte er seinen Arm um meine Schultern, ich meine um seine Hüfte.
Ich fühlte mich wie ein kleiner verliebter und naiver Teenager. Theoretisch war ich lange durch diese Phase durch. Praktisch hätten Seonghwa und ich nicht so offensichtlich zusammen herumhängen dürfen. Kais Leute schmuggelten ihren Blick überall durch.
Etwas mit einem seiner Guerilla anzufangen, dass hatte er mir noch an dem Tag, an dem er mir den Ring auf dem Finger stülpte drohend verboten.
Bekanntermaßen schiss ich auf seine Verbote und kannte die richtigen Ecken in der Stadt, in der niemand mich im Blick hatte.
Kleine Hinterweltlermärkte, kunterbunte Gassen im Gamcheon Village. Unweit der kunterbunten im Berg gebauten Küstenhäuser befand sich das Lager, in dem ich bis zu meinem Vierzehnten Lebensjahr trainiert wurde. Das verriet ich Seonghwa nicht.
Ich kaufte das ein oder andere Kleidungsstück, um über die Woche bei Seonghwa zu kommen. Instinkt sagte mir, meine Ohrstecker in meine Ohren zu machen, mein Handy wieder anzustellen. Doch mein Instinkt wurde getrimmt andere immer vor mich zu stellen, zu schützen. Der Rest meines Empfindens, mein Bauch, Herz, Kopf sagte mir ich solle von meinem Instinkt abstand nehmen. Für mich entscheiden. Das tat ich.
Mein Entschluss stand vorerst Abstand zu meinen Leuten zu nehmen. Nicht im Bösen. Ich würde sie nicht vermissen, anders als noch im Sommer auf Jeju. Ich konnte mich jederzeit wieder entscheiden nach Hause zu fahren.
Dienstag fürchtete ich mich noch davor entweder Chan, Changbin oder Hyunjin vor der Uni wartend zu sehen. Ich lief Meter entfernt von Seonghwa zum Parkplatz, bat ihn Minuten nach mir zu fahren, wir würden uns bei ihm treffen.
Mittwoch liefen wir gemeinsam zum Parkplatz, Chaerim im Schlepptau und Seonghwa und ich nicht schlecht staunend, als sie in den furchteinflößenden Mercedes stieg.
„Schau mich nicht so an, sie ist nicht meine Freundin." Wehrte ich Seonghwa ab, als er mich auffordernd ansah.
Chaerim hatte über ihren düsteren Liebhaber keinen Ton mehr gelassen.
„Was sind wir eigentlich?" Weckte dies den Gedanken bei Seonghwa, als wir zu unseren Motorrädern liefen.
„Nichts." Antwortete ich aus dem Bauch heraus.
Seonghwa blieb zurück, holte jedoch nach seiner Schocksekunde auf.
Irgendwie mochte ich es, wie leicht ich ihn seit dem Wochenende mit jedem Wort aus seiner Fassung brachte. Davor hielt er sich tapfer, seit der Montagmorgen in seinem Bett endete, lief er auf Scherben.
„Wie meinst du das?"
Ich stieß die Luft aus und setzte meinen Helm auf. „Ich meine, dass wir weder was Loses noch was Festes sind. Ich weiß nicht, was wir sind. Das ist mir zu früh und zu gefährlich, um mich an irgendetwas zu binden."
Die Worte kamen mir so einfach über den Mund, dass ich befürchtete Seonghwa habe den Knall nicht verstanden und blicke mich an wie ein Hundewelpe. Doch als ich zu ihm sah, nickte er in einer ruhigen Fassade.
„Ich..." Ich wich seinem Blick aus und sah auf sein Motorrad. „Was ich sagen will, ist..."
Seonghwa nahm meine Hand in seine und drückte sie vorsichtig. Mit der anderen klopfte er auf meinen Helm und lächelte weder beleidigt noch angegriffen von meinen Worten.
„Du musst dich nicht rechtfertigen." Er führte meine Hand an seine Lippen und küsste sie.
Das war das erste Mal, dass er dies in der Öffentlichkeit tat. Ich war froh, dass ich mein Blickdichtes Visier unten hatte, so konnte er nicht sehen wir rot vor wärme meine Wangen sich färbten.
„Wenn du sagst, das wars, mit was auch immer das hier grade ist, dann... dann bin ich der letzte der sich gegen deine Worte stellt." Sprach er gegen meinen Handrücken und küsste ihn erneut.
Einige Studenten besahen uns aus großen Augen und deuteten aufgescheucht mit den Fingern auf uns, als würden wir eben eine Szene für ein K-Drama aufnehmen.
„Die Frage war nur ein Scherz, kein gut formulierter, das muss ich zu geben." Seonghwa drückte meine Hand und nahm sei langsam von seinen Lippen weg.
„Ich... ich..." versuchte er sich zu rechtfertigen und lief pink an.
Ich schmunzelte unter meinem Helm. „Schon gut." Beschwichtigte ich ihn.
„Ich hoffe nur, dass Chaerim weiß, was sie will." Murmelte ich mehr zu mir als zu Seonghwa, als ich meine Hand aus seiner befreite und dem schwarzen Mercedes nach sah, der eben aus der Parkanlage schlich.
„Ich hoffe für sie, dass es San ist." Brummte Seonghwa, bevor wir uns daran machten zur Halle zurück zu fahren.
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God's Menu
FanfictionIch hörte das klicken einer Waffe und haschte mit meinem Blick zu Chan. Nicht nur mein Arsch ging mir plötzlich auf Grundeis, Chan wurde sichtlich unruhig und fuhr herum. Einer von Kai's Leibwächtern hielt ihm eine Pistole direkt an die Schläfe. Pa...