It's okay to say: I won't

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Die Zeit hing mir im Nacken.
Nach jenem Abend mit Kai suchte ich mir die Hände fusselig nach diesen Leuten, die über den Ssang Young Pa standen, die den Untergrundhandel von Menschen führte und leitete und wusste nur mäßig mehr als zu beginn.
Mai klopfte an die Tür. Die Hochzeit wartete am Ende des Monats auf mich. Am selben Abend Kais offizieller Eintritt als Kopf der Ssang Young Pa in Busan.
Hongjoon und seine Leute rissen auf die letzten Wochen alles ein was ging. Kai hingegen blieb beunruhigend ruhig. Vielleicht weil sich durch jene andere Organisation ein Schlupfloch für ihn bot, sie ihm irgendetwas gaben, oder er ihnen, was ihre Abmachung festhielt.
Wonho verlangte klare Beweise über Kais Worte. Er könne nicht tiefer wühlen als ich, wenn ich keine offensichtlichen Nachweise lieferte.
Chaerin hatte ich mir vergeistert. Sie ignorierte meine Anrufe und Anfragen.
Ich begann mich selbst ins Kreuzfeuer zu setzen. Kais zu seinen Deals und Verhandlungen begleitete ich immer öfters, begann sogar selbst Hand anzulegen und meine Fühler im Feld auszustrecken.
Nicht mal aus Han und Minho bekam ich einen Funken Information.
„Das ist eine Ebene, aus der du dich raushalten solltest, Cheonsa. Wir tun, was wir können. Tiefer zu gehen, übersteigt unsere Verantwortung und unsere Sicherheit." Seufzte Han, als ich Andeutungen auf meine Recherchen machte.
Knackte ich wer diese Leute waren, konnte ich Kai aus dem Teil seines Schaffens befreien, vielleicht könnte ich ihn einweihen, wir könnten die Lager von ihm und seinen Brüdern streichen, sie könnten über den Untergrund walten ohne Menschenleben zu verkaufen. Nicht, dass ich mir da große Hoffnungen machte...
In letzter Verzweiflung wagte ich es Theresa anzuschreiben. Lieber sah sie mich tot, als dass ich mich nach der Angelegenheit mit Minho nochmal bei ihr meldete, aber sie hatte sicherlich andere Mittel und Wege an Informationen zu kommen.
Felix und Hyunjin hielt ich aus meinem Grübeln heraus. Sie konnten grade so ihren Frieden aufrecht halten.

Zwei Wochen vor Kais und meiner Hochzeit verfügte ich noch immer über keine greifbaren Informationen.
Wonho hing mir mittlerweile im Nacken. Er könne keine Ermittlung auf Vermutungen basieren und alle weiteren Worte, die er mir seit Wochen um die Ohren schmiss.
Im Anwesen ging alles drunter und drüber.
Anproben für mein Kleid standen auf der Karte, Kai und ich mussten und auf das Menü für die Hochzeit festlegen. Papierkram musste unterzeichnet und beantragt werden, die Gästeliste abgeglichen werden...
Kai versuchte alles, was unsere Anwesenheit nicht bedarf, auszulagern, beauftragte seine Leute, sogar seine Brüder damit.
Ich hasste dieses Gewusel und machte drei Kreuze, wenn alles vorbei war.
Als Ablenkung vom Hochzeitstress warf ich mich in die Arbeit. Ich nahm mir die schlimmsten Aufträge an. Alles bei denen ich hoffte Informationen über die Organisation hinter den Übergaben und den Verkäufen der Menschen zu finden.
Was ich wusste. Sie waren bei jeder Übergabe der Aufträge dabei. Sie unterschrieben die Verträge gemeinsam mit den Ssang Young Pa und jenen die die „Ware" annahmen oder abkauften.
Ich notierte mir jeden ihrer Namen, reichte sie alle an Wonho und die Guerilla weiter, mit der Hoffnung sie würden weiter kommen als ich.
Einen konkreten Namen, wie sie sich bezeichneten, danach suchte ich noch.
Fand ich sie, fand ich einen Weg sie ins Wasser zu setzen rettete ich nicht nur mich, sondern auch noch unzählige Leben und Kais.
Ihn nervte die Organisation genauso wie mich. Kam ein trupp an Dekotrotteln ins Anwesen, verzogen wir uns in sein Büro und das solange, wie eine der eingeweihten Hausdamen oder Taeyeon sich ihnen annahm und die Absprachen traf.
Wir bekamen meistens eine Nachricht von Taeyeon.
Als ich meinte, ich wollte mehr Mitsprache an meiner Hochzeit, meinte ich nicht die unzähligen Absprachen... Sondern einfach nur eine kurze Nachfrage ob ich mit allem einverstanden war.
„Noch zwei Wochen." Flüsterte Kai mir zu, als wir in seinem Büro auf seinem Stuhl saßen und er seine Arme um mich schlang. „Dann ist alles wieder wie gewohnt, wenn nicht sogar besser." Er küsste meine Wange und lächelte mich in Erwartung an unseren Tag an.
Ich erwiderte sein Lächeln und kletterte von seinem Schoß, um an seinen Schränken entlang zu stöbern.
„Diese... Gruppe die du vor einiger Zeit erwähnt hast... die die euch so unter Kontrolle haben..."
Ich hörte Kais seufzen und nahm im Augenwinkel war, wie er in seinem Stuhl versank.
„Cheon... wir haben darüber geredet. Ich will nicht, dass du ihnen nachgehst." Dafür war es ein wenig zu spät.
„Ich... bin nur neugierig, Kai. Wenn ich bald offiziell diesen Tisch mit dir teile, will ich wissen, wer mir im Nacken sitzt."
Es war mein letzter Weg Kai direkt zu fragen. Das hätte ich vor zwei Wochen schon machen sollen... doch sein Ton an diesem Abend wirkte endgültig.
Kai atmete schwer. „Alles zu seiner Zeit..."

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