An order at its finest

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Kai in meiner Wohnung, in meinem Zimmer herumstolzieren zu sehen, stach in den letzten Part meines Wohlfühlens. Wie er sich durch meinen Schrank wühlte, währen Minho sicherstellte, dass ich ihm nicht in die Quere kam, zertrampelte den Rest meiner Privatsphäre.
„Was ist aus deinen ganzen hübschen Sachen von damals geworden?" Kai schmiss ein weiteres meiner Oberteile aus dem Schrank.
„Verbrannt." Hauchte ich aus und zog die Beine auf meinem Bett an.
„Tsst tsst tsst." Machte Kai und betrachtete meine nicht vorhandene Kleidersammlung.
Ich hatte aufgehört sie anzuziehen, nachdem ich damals aus Kais Fängen kam.
„Hier ist bis auf deine Lingerie nichts brauchbares."
Ich ballte meine Hände, als er mit großen Augen meine Unterwäsche durchstöberte und eine Handvoll davon in die Reisetasche auf dem Boden fallen ließ.
„Minho, ruf Jisoo an. Cheonsas Maßen solltest du kennen. Sie soll ihr etwas brauchbares besorgen."
Minho nickte und entschuldigte sich zum Telefonieren aus meinem Zimmer.
Ich blickte ihm hinterher, stumm flehend, dass er mich nicht mit Kai zurücklassen sollte.
Kai betrachtete einen schwarzen Hosenanzug und empfand ihn als genug, um ihn mitzunehmen.
„Du hast früher mehr auf dich geachtet." Er studierte den Stoff einer ausgewaschenen Jeans, die Han an mich abgetreten hatte, da sie ihm zu klein war.
„Band T-Shirts, Lederjacken, billige Jeans?" Er hielt mir ein ACDC-Shirt hin, dass ich von Hyunjin geschnurrt und nie zurück gegeben hatte.
„Ich bitte dich, das bist doch nicht du."
„Ich bin auch nicht mehr deine Anziehpuppe von damals." Murmelte ich und legte meinen Kopf auf die Knie.
So lange er sich nicht dazu brachte auf mein Bett zu setzen, bat es mir als einziges in diesem Zimmer einen letzten Hauch von Komfort.
„Du hast aber auf dich geachtet. Make-up, schöne Schuhe, passende Handtaschen, das war damals deine Welt."
Er klang einen Hauch zu melancholisch für meinen Geschmack, als er meine Tote-bag Sammlung in die Hände bekam.
„Ich lasse dir eine neue Garderobe zusammenstellen. Das alles gehört verbrannt." Verächtlich schmiss er meine Schranktüren zu.
„Du gehörst verbrannt." Flüsterte ich so leise gegen meine Knie, dass Kai mich nicht zu hören bekam.
Minho betrat das Zimmer erneut, warf einen absichernden Blick in meine Richtung und sah dann zu seinem Vorgesetzten.
„Jisoo kümmert sich drum. Die Sachen sollten im Laufe des Tages ankommen."
Es war grade mal um acht am Morgen.
Uni würde in einer halben Stunde losgehen ich hatte keine Ahnung ob Seonghwa auftauchte und es war mir auch egal.
Die vergangene Nacht fühlte sich plötzlich zu weit weg an. Im Hinterkopf hörte ich Seonghwa nach mir rufen. Vielleicht hätte ich doch zum Frühstück bleiben sollen.
„Ich muss nochmal ins Bad." Murmelte ich und löste mich aus meiner Starre.
Kai sah zu meiner Badtür und nickte.
„Die Ohrstecker bleiben hier." Befahl er dann.
Ich knirschte mit den Zähnen, aber kam seinen Worten nach. Ich verstaute sie in meinem Nachttisch.
Im Bad zückte ich mein Handy und wählte Hyunjins Nummer. Als er nicht ranging, versuchte ich es bei Felix, der nahm nach dem zweiten Klingeln ab.
„Geht's dir gut?" waren seine ersten Worte.
Ich drehte den Wasserhahn auf, ganz leicht, so dass er unregelmäßig tröpfelte.
„Mhm." Machte ich.
„Hyunjin verarztet Chan, deshalb kann er nicht rangehen."
„Sieht er übel aus?" harkte ich leise nach.
Felix lachte. „Changbin hat ihn gut erwischt, ist aber auch nicht unbeschadet davongekommen." Brachte er mich auf den neuen Stand.
„Changbin hat uns übrigens erzählt, was du für ihn getan hast." Ernsthaftigkeit schlich sich in Felix Stimme.
„Hyunjin möchte dir am liebsten den Arsch für deine Leichtsinnigkeit aufreißen, ich hoffe einfach nur, dass du weißt, was du da tust."
„Das tu ich. Ich versuche das, was Chan in den Wind gesetzt hat, euch zu beschützen." Ich stierte zur Tür.
„Fee, hör zu. Ich muss meine Ohrstecker ablegen. Ich weiß nicht, ob er mir mein Handy lassen wird." Sprach ich eilig. Länger als nötig im Bad zu bleiben, würde bald verdächtig wirken.
„Pass auf, dass Hyunjin, Han, Changbin und die anderen keinen Scheiß bauen."
„Cheonsa!" Kai begann zu merken, dass ich Zeit schindete.
Ich betätigte die Spülung.
„Ich werde sie nicht aus den Augen lassen und dich..." Kai klinkte an der Badtür.
„Und räumt meinen Schrank aus." Ohne weitere Erklärung legte ich auf und trat mit einem scheinheiligen Lächeln aus dem Bad in mein Zimmer zurück. Absolut nicht bereit das anstehende Wochenende in Kraft zu nehmen.

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