Stop acting like a bitch

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Zwischen Seonghwa und Chaerim herrschte immer noch Bombenstimmung. Die beiden redeten in den Mittagspausen nur das nötigste miteinander. Chaerim setzte sich an unserem Tisch immer extra.
Seonghwa besah sie mit einem Blick, der Armeen zu Fall bringen ließ.
„Du nimmst ihr das Bild immer noch übel?" harkte ich flüsternd beim Essen nach. Seonghwa nickte. „Sie wusste, was sie tat." Brummte dieser und erstach sein Schnitzel.
Ich seufzte. Chaerims blaue Flecken am Hals nahmen nicht ab.
Wer auch immer ihr neuer Liebhaber sein mochte, er ging sicher, dass die ganze Welt davon erfuhr.
„Sie sitzt hier und wird sich nicht dafür entschuldigen ihre Grenzen klarzumachen!" keifte Chaerim über den Tisch und piekte eine Gurke aus ihrem Salat.
„Ich werde aber nicht dulden, dass du dich wegen diesem neuen Kerl aufführst, wie eine Hu...
„Sprich das Wort ihr gegenüber aus und du wirst den Rest der Woche nicht mehr erleben." Ich sah Seonghwa mit hochgezogener Augenbraue an und behielt meine Stimme bedrohlich ruhig.
Seonghwa erwiderte meinen Blick, sah das ich nicht scherzte und stieß angespannt die Luft aus. „Ich bin trotzdem der Meinung sie ist mit San besser dran." Er stierte zu Chaerim, die den Kopf schüttelte und sich eine weitere Gurke in den Mund schob.
„Er hätte von Anfang an ehrlich sein müssen." Beteuerte sie.
„Weißt du mittlerweile den Namen von deinem Fickkammeraden?" brachte ich nonchalant ein.
Chaerim sog die Luft ein und stieß sie auf. „Warum ist dir das denn so wichtig? Ich kenne den Namen deiner Freunde doch auch nicht, bis auf Hyunjin, jetzt kennst du Seonghwa, sollten wir da nicht Quitt sein?"
Sie erhob sich aus ihrem Stuhl, schnappte sich ihr Mittagessen und suchte sich einen anderen Tisch.
Seonghwa nickte anerkennend.
„Ich würde auch gerne wissen, wieso dir sein Name so wichtig ist?" harkte er mit einem schäbig amüsierten grinsen nach.
„Ist dir Changbin zu klein geraten?"
Ich hackte ihn unter dem Tisch und er schrie auf.
„Pass auf, sonst setze ich meine Drohung noch in die Tat um." Brummte ich und schob mir eine Gabel Reis in den Mund.
„Dann hat sich unser Plan Morgen auch erledigt und alles, was folgt ebenfalls." Säuselte er schnippisch und zwinkerte mir zu.
„Du würdest doch deinen Thron ungern für so eine Kleinigkeit riskieren, oder?" hielt er gegen mich.
„Ich will auch ungern meine einzige Unifreundin an einen Notgeilen Psychopathen verlieren. Wenn ich einen Namen hätte, könnte ich meine Untersuchungen in die Wege leiten."
Ich sah zu dem Tisch, an dem sich Chaerim versteckte. „Das ist doch nicht mehr normal!"
Seonghwa sah ebenfalls zu ihr und nickte. „Der Kerl muss echt unsicher sein, wenn er sie so brandmarkt."
Ich stimmte ihm zu und widmete mich dann wieder meinem Mittag.
Die Vorlesung nach der Pause hatte ich gemeinsam mit Seonghwa. Wir beide setzten uns wie üblich in die aller letzte Reihe.
„Du hast alles für Donnerstag?" harkte er nach und griff nach meinem Notebook um meine To-Do Liste zu öffnen.
„Hände weg!" ich schlug seine Hände von meiner Technik und zog den Laptop zu mir zurück.
„Changbin muss sich noch um eine Kleinigkeit kümmern." Brummte ich und ging meine Liste für mich durch.
„Sehr schön." Lobte Seonghwa und setzte an mir den Kopf zu tätscheln.
„Mach das und ich gehe sicher, dass du den Rest des Jahres außer Gefecht bist." Drohte ich ihm knurrend. Er zog seine Hand weg und nickte mit zusammengepressten Lippen.
„Bei euch wird auch alles nach Plan laufen?"
„Allerdings. Wir haben leider nur nicht die Menge an Informationen, die ausreicht um den potenziellen Lagerplatz des Containers..."
Ich sah ihn an und dachte er verarschte mich.
„Hackt euch in die Mietliste des Hafens. Es wird nicht viele Container geben, die über eine Nacht gelagert werden."
Seonghwa sah mich an, als habe ich herausgefunden, weshalb sich die Erde vorwärts und nicht Rückwärts drehte.
„Sag mir nicht, dass ihr noch nicht selbst auf die Idee gekommen seid?" forderte ich ihn auf.
Er sagte nichts, zückte sein Handy und tippte kommentarlos eilig darauf herum.
„Ich kann nicht glauben, dass ich euch Affen meine Zukunft anvertraue." Zischte ich und griff mir in die Haare. Das konnte doch nicht sein.
Yeosangs Applikation gegen mein GPS-Signal funktionierte wunderbar. Der Kerl schien ein Genie zu sein, aber bei solch einfachen Methoden wie der Beschaffung von notwendigen Informationen scheiterte es?
„Genau deshalb brauchen wir eine Frau an Board." Grinste Seonghwa mir zu und legte sein Handy wieder zur Seite.
Wann auch immer ich damals für meine Jobs Informationen brauchte, waren die ersten Personen, an die ich mich wendete, Han und Felix. Innerhalb weniger Stunden durchkämmten sie das Internet nach allem, was ich benötigte.
„Das hat nichts mit dem Frauen-Sein zu tun. Sondern mit Menschenverstand." Ich hob meinen Kopf wieder und warf einen Blick auf die Liste.
„Was ist, wenn Kai mir morgen einen Strich durch die Rechnung zieht?" harkte ich nach.
„Letzte Woche kam er ganz spontan auf die Idee mich aus meinem Alltag zu reißen." Ich erinnerte mich an das Seltsame Essen und wie er mir eine Zusammenarbeit angeboten hatte. Seit dem hatte ich weder über Minho noch über Seonghwa ein weiteres Wort über ihn gehört.
Sein Ausraster mir gegenüber musste ihm wirklich peinlich sein, wenn er mir so schnell nicht wieder ins Gesicht blickte.
Seonghwa griff erneut nach seinem Handy und scrollte ein wenig.
„Laut Hongjoons Kalender ist Kai die ganze Woche mit Vertragsgesprächen beschäftigt. Er sollte dir nicht in die Quere kommen, da er danach für gewöhnlich in seinem Büro brütet und niemanden sehen will."
Ich nickte erleichtert.
Nach Kais letztem Rückschlag federten Felix und Hyunjins Schock darüber, dass wir nun mehr Geld besaßen, als wir ausgeben würden, tief.
„Minho ist ebenfalls die ganze Woche mit ihm unterwegs."
Han hatte gestern gequengelt, dass er seinen nähesten Freund seit Montag kaum zu Gesicht bekam und er die Gesellschaft der Katzen zwar liebte, aber Minho ihm dennoch lieber wäre. Auf die Frage hin, warum es ihn so störte, da es ja nicht das erste Mal wäre, dass er so in Kais Pläne einbezogen wurde, wurde Han ganz leise.
„Hat er dir zugetragen, wie die Gespräche gelaufen sind?" erkundigte sich Seonghwa.
Ich schüttelte den Kopf. „Minho Kommuniziert Lieber von Angesicht zu Angesicht. Die Ohrstecker nutzt er nur im Notfall."
Seonghwa schnalzte mit der Zunge. „Da habt ihr schon so hochmoderne Technik und er nutzt sie nicht."
Ich zuckte mit den Schultern. Minho war eben ein wenig altmodisch. Keiner wusste warum, aber es war bewundernswert, wie sehr er sich von der Bequemlichkeit der Ohrstecker abschottete.
„Ich glaube Han dürfte der einzige sein, mit dem er so kommuniziert." Vermutete ich.
Auf meinem Plan für Donnerstag blieben nur noch Kleinigkeiten offen. Eine von ihnen müsste ich morgen an der Strecke mit Changbin selbst absprechen, da wir dieses Problem erst beheben könnten, wenn der Fahrer eingetroffen war.
Mein Alibi, um ungeschoren in die Nähe des Fahrers zu kommen hatte ich mir noch am Montag besorgt, sehr zu Hyunjins Missfallen.
„San bringt Changbin im Laufe des Tages noch etwas für dich vorbei, damit wir uns morgen am Hafen treffen können."
Mit der Bemerkung griff Seonghwa erneut nach meinem Notebook und harkte den Punkt Taxi zum Hafen ab.
Somit blieb nur noch die eine Sache mit Changbin offen.
Seonghwas Handy auf dem Tisch vibrierte und eilig griff er danach, um die angekommene Nachricht zu checken.
„Yeosang hat den Stellplatz und die Uhrzeit, wann der Container eintrifft."
Wenige Sekunden später traf auch auf meinem Handy eine Nachricht ein, ebenfalls von Yeosang. In ihr vermerkt waren, genau wie für Seonghwa Stellplatz und Ankunftszeit.
„Das macht es fast schon ein wenig zu einfach." Schmunzelte Seonghwa, während ich eine weitere Nachricht von seinem Hacker erhielt.
Ein kurzes Danke dafür, dass ich weiterdachte, als bis nur zum Tellerrand.
„Ihr habt wirklich noch nicht daran gedacht eure technischen Genies für diesen Zweck zu benutzen?" frage ich Seonghwa ungläubig und wechselte von der To-Do liste zurück in meine Notizen für die Vorlesung.
Er verneinte mir einem Kopfschütteln.
„Wir sind noch nicht darauf gekommen. Tatsächlich hat keiner geglaubt solche Informationen so leicht in die Hände zu bekommen."
„Felix sagt immer: Das Internet ist wie ein Buch, man muss nur wissen, wie man es liest." Zitierte ich Hyunjins Partner in spe.
„Dann wissen Yeosang und Wooyoung es definitiv noch nicht." Scherzte Seonghwa.

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