We make it out alive, i swear

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Wonho fand als erster den Weg zurück ins Gebäude.
Ich blieb noch einen Moment draußen und zückte mein Handy.
Hyunjin schickte mir eine begeisterte Sprachnachricht nach der anderen. Felix sahnte mächtig ab und brachte eine Menge Geld ein.
Ich überlegte Han einen Besuch im Keller abzustatten, zu schauen wie es mit den Zahlen lief. Mir vorzustellen, dass das Geld heute nicht reinkam, traute ich mir gar nicht.
Eine Nachricht von Chaerim flog ein.
Sie wünschte mir im Namen von ihr und San und dem dritten im Bunde, den sie noch immer nicht beim Namen nannte, einen tollen Abend und vorab einen guten Start ins neue Jahr. Dazu ein Bild von ihr und San. Beide grinsten in die Kamera. Sie standen auf der Terrasse in der Wohnung ihrer Eltern, beide in festlicher Kleidung.
Vom dritten im Bunde keine Spur. Wenn meine Rechnung stimmte, so wie die Informationen, die Xiumin mir an Weihnachten aufging, machte es auch wenig Sinn, dass Chan an zwei Orten gleichzeitig die Geige spielte.
Diese Theorie gehörte zu den Dingen, die ich zu gerne noch mit Seonghwa bereden wollte. Er... wir... hätten uns zügellos reingesteigert, bis wir Bauchschmerzen vor Lachen bekamen.
Ein trauriges lachen fand sich auf meine Lippen.
Ich öffnete eine separate App. Felix hatte sie mir erstellt und installiert. Mit ihr konnte ich die Nachrichten von Seonghwa lesen, die er mir sendete, trotz meiner Blockaden.
Ich gab ihm eine Woche, bis er meinen Chat als Tagebuch verwendete.
Ich lag falsch. Es dauerte keine vierundzwanzig Stunden und er ließ seinen Gedanken freien Lauf.
In seinen Nachrichten lag kein Hass. Nur Verzweiflung. Der Wunsch vorsichtiger gewesen zu sein, uns länger zusammen gesehen zu haben.
Es waren nur wenige Tage, seit wir uns zum letzten Mal, als ein Wir sahen. Ihn nicht mehr in meiner Nähe zu wissen, fühlte sich an, als riss man mir Stunde für Stunde ein weiteres Stück meiner Seele heraus.
Ich schloss die App und steckte mein Handy wieder weg.
Intuitiv griff ich in meine Tasche, meine Hand landete an der Waffe. Was passierte, sollten Chan und Changbin nicht an die Summe kommen...
Ich griff an der Waffe vorbei nach meinem Lippenstift und zog ihn nach, zumindest die stellen, an denen nun die Farbe durch das Champagnerglas fehlte.
Den Spiegel und den Lippenstift packte ich weg und trat dann mit neuem Mut zurück in das Haus.
Mit erhobenem Haupt und meinen Augen nach Kai suchend, irrte ich durch das Foyer. Meine Hand griff nach keinem zweiten Glas. Ich müsste in wenigen Stunden fahren. Das Glas mit Wonho sollte nur dem freundlichen Schein dienen.
Er teile mir in ein paar Tagen mit wie er entschied. Ich hatte ihm einen großen Fisch geboten. Er suchte nach dem Haken, der ihn davon abhielt, meinen Bedingungen und meinem Angebot zuzustimmen.
Ich bat stumm, dass er schneller nachdachte.
Kai fand mich, bevor ich ihn fand.
Seine Hand landete sofort an meinem Hintern, seine Lippen nahe an meinem Ohr.
„Was hast du so lang allein auf Toilette gemacht, Engel?" wollte er wissen. An meiner Seite standen dann sofort wieder Vernon und Mingyu.
Ich bereute es, mir nicht noch etwas vom Büffet gegriffen zu haben.
„Ich bin in ein paar alte Bekannte reingerannt." Säuselte ich. „Wir haben uns wohl etwas in der Zeit verplaudert." Ich fuhr mit meinem Zeigefinger über Kais entblößten Ausschnitt seines Hemdes und spürte, wie er unter meiner Hand entspannte.
„Du riechst nach Champagner."
„Ich hatte ein Glas. Mehr werde ich vor dem Rennen nicht trinken."
Kai besah mich, fuhr mit seinem Daumen über mein Kinn.
„Ich werde dafür sorgen, dass auf unserem Zimmer später umso mehr für dich zur Verfügung steht, um unseren Sieg ausgiebig zu feiern."
Er drückte meinen Hintern und erinnerte mich unangenehm an die gesetzte Wette.
„Was ist, wenn ich verliere?" hauchte ich und öffnete einen weiteren seiner Knöpfe.
Er schmunzelte. „Du verlierst nie, Cheonsa. Auch wenn ich nicht weiß, wie du das anstellst."
„Außerdem habe ich eine hohe Summe auf deinen Gewinn gesetzt. Ich bin immerhin ein unterstützender Ehemann."
Mein Lachen, das nun folgte war echt.
„Verlobter." Berichtigte ich ihn.
„Und unterstützend... sieht anders aus, wenn ich nur auf die Strecke darf, wenn ich dich ranlasse." Stellte ich richtig.
Kai hielt inne, Seine Hand marschierte meine Hüfte herauf.
„Du wirst sehen, Cheonsa... das wirst du anders sehen, sobald wir unter uns sind."
Ich hielt mich zurück meine Augenbraue hochzuziehen. Ich bezweifelte jemand würde mich im Bett je so fühlen lassen wie Seonghwa.
Ich ließ mein Lächeln für mich sprechen und löste mich dann aus seinen Händen.
„Ich will raus. Bei der Achterbahn gibt es Zuckerwatte."
Ich nahm Kai an die Hand und zog ihn ungeachtet seiner Reaktion mit mir.

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