Beinahe lautlos rauschte ich über die Autobahn nach Busan. Mein Motor wurde durch einen deutlich leiseren ersetzt.
Das brachte mit sich, dass ich fast in einige Unfälle geriet, die ich in letzter Sekunde ausbadete.
Ich verstand Seonghwas saumäßigen Fahrstil, der mich zu meinem gebrochenen Bein führte.
Die Leute auf der Straße wurden unaufmerksamer, wenn sie nicht bemerkten, dass ihnen ein Motorrad folgte.
Anders als noch in der vergangenen Woche genoss ich die Waghalsigkeit unter dem Radar zu fahren und ertappte mich dabei anderen Motorradfahrern einen ähnlichen Schrecken einzujagen, wie ich ihn erfuhr.
Ich spürte wie sehr ich es vermisste den Wind und das Adrenalin in meinen Adern zu spüren und den Rausch um Zentimeter an einem Auto vorbei zu schießen.
An einem Parkplatz in der Nähe des Hafens hielt ich und checkte erneut den Plan, den ich von Yeosang erhielt.
Ich nutzte die ruhige Sekunde, um mein GPS-Signal zu checken. Es befand sich immer noch an der Strecke.
Chan sollte aus der Ferne keinen Verdacht schöpfen, wenn er während seiner Abendbeschäftigung überhaupt dazu kam auf sein Handy zu schauen.
Mein Motorrad ließ ich auf dem menschenleeren Parkplatz stehen. Er befand sich ein wenig abseits des Hafens. Ich hatte ein Stück zu laufen. Doch das Hafengelände wurde von allen Seiten überwacht, sollten Seonghwas Leute die Kameras und Wachen nicht unter Kontrolle gebracht haben.
Da sie nicht selbst auf die Idee kamen die Frachtenliste des Hafens unter Beschuss zu nehmen, fürchtete ich mein Motorrad und mich durch ein näheres Parken zu verraten.
Auf halber Strecke vibrierte mein Handy.
„Cheonsa."
Ein müdes Schmunzeln sammelte sich auf meinen Lippen
„Seonghwa." Begrüßte ich ihn und lief die unendlich lange Grade auf das Haupttor zum Frachthafen entlang, an dem wir uns trafen.
„Wir sind da, wo bleibst du?"
Ich sah in der Ferne die Lichthupen von zwei Wagen aufleuchten.
„Bin auf dem Weg."
Ich hielt mein Handy vom Ohr, aktivierte die Taschenlampe und winkte den blinkenden Autos zu.
„Wir haben dich gesehen." Ich hörte das Schmunzeln auf Seonghwas Lippen.
„Wie haben sich deine neuen Flügel fahren lassen?" verlangte er von mir zu wissen.
„Du hast meinen Motor ausgetauscht." Beschuldigte ich ihn.
„Unter anderem." Leitete er an.
„Was noch?"
Die Lichter vor dem dunklen Tor kamen mir näher.
„Ich habe mit Yeosang und Wooyoung ein paar Bauteile gegen leichtere ausgetauscht."
Deshalb die schnellere Beschleunigung.
„Sie fährt sich besser." Gestand ich Seonghwa sein Hexenwerk zu und hörte ihn bestätigt lachen.
„Muss ich befürchten, dass ich durch eure unfähigen Hacker morgen in der Zeitung lande, weil ihr die Kameras nicht deaktiviert oder umgeleitet habt?" holte ich ihm schnell wieder von seinem hohen Ross herunter.
Eine andere Stimme mischte sich mit hinzu. Beinahe so zartbitterschokoladendunkel wie die von Felix.
„Die Bilder stehen auf Dauerschleife, die Wachen sind seit einer Stunde am Schlafen." Brachte mich die Stimme von Yeosang auf den neusten Stand.
„Wir sind nicht alle so dumm, wie du denkst. Cheonie." Ich vermutete Hongjoon hinter der nächsten Stimme. Frech, ein Klang zwischen hoch und tief.
„Nenn mich nochmal Chonie und dein Gesicht frisst den Bordstein." Knurrte ich.
„Nur ihre Freunde nennen sie so." lehrte Seonghwa ihn.
„Auf jeden Fall haben wird dich keine Kamera von deiner Schokoladenseite ablichten. Wir sind nicht dumm. Wenn Kai die Aufnahme zu sehen bekommt, sind wir alle dran." Leierte Wooyoung gelangweilt.
„Dann kann ich ja jetzt unbesorgt auflegen."
Mingi als der Abstand größte von allen stand neben San, dem offensichtlichsten kleinsten der Gruppe.
Yunho und Jongo fehlten gänzlich. Yeosang, Wooyoung, Seonghwa und Hongjoon tummelten sich gemeinsam.
„Wird Zeit das du auftauchst!" rief San mir munter winkend zu.
Ich nickte ihm lächelnd zu. So fertig, wie Seonghwa ihn am Montag noch beschrieb, sah er nicht mehr aus.
„Du bist spät dran." Neckte Seonghwa mich mit hochgezogener Augenbraue.
„Wir mussten wegen Wooyoung so oder so unseren ganzen Zeitplan umwerfen." Hongjoon rollte mit den Augen und hielt mir dann die Hand hin.
„Schön den Wahnsinn endlich persönlich vor sich zu haben." Begrüßte er mich das erste Mal in Person.
Ein Gesicht genauso frech und verschmitzt, wie er klang, gepaart mit einem Lächeln das klipp und klar einen unterschätzten Schalk im Nacken vermutete.
In diesem Trupp der Guerilla gab er den Ton an, das aus gutem Grund, wie Seonghwa mich Dienstag lehrte.
„Ich hoffe ich werde den Erwartungen gerecht." Entgegnete ich kühl und nahm mir meinen Motorradhelm ab, bevor ich Hongjoon die Hand reichte.
„Das wurden sie, als ich von dem zerlegten Trainee gehört und gesehen habe."
Er drückte meine Hand zuvorkommend und nahm mir mit der anderen den Helm ab.
„Mingi!" wies er strickt an.
Er schreckte aus seinen Gesten gegenüber San auf und sah abwartend zu Hongjoon.
„Bewahre den Helm im Wagen auf." Hongjoon warf ihn meinen Helm zu und Mingi kam dem Befehl nach, ohne zu zögern.
„Ich glaube ich habe Wooyoung noch nie so blass gesehen, wie an diesem Tag." Lachte Yeosang und sammelte sich neben Hongjoon.
„Erinner mich nicht dran." Brummte dieser.
Leises lachen brach aus.
„Es hat ihm nicht geschadet."
Yeosang neigte den Kopf und besah mich.
Von nahem sah er undefinierbar aus.
Sein Gesicht glich gleichermaßen einem weiblichen, wie einem männlichen. Er war einer der attraktivsten Personen, die ich jemals begegnet bin. Wo seine zarten, femininen Gesichtszüge ansetzten, glich seine tiefe Stimme und sein fester Händedruck aus.
Er erinnerte mich so nur noch mehr an Felix. Die beiden nebeneinander würden Armeen zum Erliegen bringen. Ich schwor mir, die zwei nie gemeinsam in ein Zimmer zu lassen, zum Wohle der Menschheit.
Seonghwa, als ich seinen Blick zu fassen bekam, besah mein Outfit von oben bis unten in präzisierten Blicken, als suchte er nach Mängeln.
Ich folgte seinem Blick, ließ ihn nicht aus meinen Augen und bemerkte genau den Moment, als er erkannte, dass ich seinen Worten die Lederjacke zu tragen gefolgt bin.
Er nickte zufrieden und schob sich zwischen Yeosang und Hongjoon
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God's Menu
FanfictionIch hörte das klicken einer Waffe und haschte mit meinem Blick zu Chan. Nicht nur mein Arsch ging mir plötzlich auf Grundeis, Chan wurde sichtlich unruhig und fuhr herum. Einer von Kai's Leibwächtern hielt ihm eine Pistole direkt an die Schläfe. Pa...