•Clarisse•
Ich umarmte meine Mom und als wir uns wieder voneinander lösten, schimmerten, wie immer, Tränen in ihren Augen. Ich sah weg. Ich wollte nicht das sie weinte. Ich wollte nicht, dass sie so traurig war. Ich wollte, verdammt nochmal, dass sie lächelte.
„Bis Winter, Mom.", sagte ich leise.
„Ja, bis dann. Habe ein schönes Jahr, Clarisse!"
Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
„Ich schreibe dir ganz oft!"
Mom nickte und presste die Lippen aufeinander.
„Mom!"
Mom nickte tapfer und blinzelte ein paar Mal.
„Viel Spaß!"
Der Schaffner pfiff.
„Danke, Mom. Tschüss!"
Ich nahm meinen Koffer und betrat den Zug. Ein letztes Mal winkte ich Mom, die jetzt nur noch mit Dad und Leo da stand. Lilly schloss die Tür hinter uns und sah mich aufgeregt an.
„Jetzt fahre ich auch nach Hogwarts!"
Ich nickte und nahm ihre Hände.
„Ja! Und um Himmels Willen, mach nicht das, was Mom und Dad dir sagen, sondern mach das, was du machen willst!", sagte ich leise. Lilly nickte lächelnd und umarmte mich.
„Ich bin so aufgeregt!"
Ich lächelte.
„Ich weiß. Ich auch, aber du wirst in das Haus kommen, in das du gehörst! Versprochen!"
Lilly nickte und umarmte mich noch einmal, dann hüpfte sie durch den Gang davon und betrat einige Meter weiter ein Abteil. Ich konnte es nicht lassen, ihr hinterherzulaufen und in das Abteil zu gucken. Lilly saß dort zusammen mit Fred und Georges kleiner Schwester und einem Mädchen mit langen, blonden Haaren und verträumtem Blick, sowie einem schwarzhaarigen, einem blonden und zwei braunhaarigen Jungs. Ich musste lächeln und Lilly winkte mir glücklich zu, bevor ich weiterging um meine eigenen Freunde zu suchen.Auf dem Weg begegnete ich Claire, die sich über Kopfschmerzen beklagte und in Lees Arm ging. Ich grinste nur und ging den Gang weiter, bis ich Terry, Davis, Michael und Padma in einem Abteil sitzen saß. Lächelnd öffnete ich die Tür und setzte mich dazu.
„Helloo!"
Padma sprang auf und umarmte mich.
„Heyy! Du bist größer geworden!"
Ich lachte.
„Danke."
„Sie ist immer noch klein!", bemerkte Michael und ich warf ihm einen bösen Blick zu.
„Hallo Michael, schön dich wiederzusehen, nach zwei Monaten."
Michael lachte, stand auf und umarmte mich.
„Hallo Kleine, ich freue mich natürlich auch, dich wiederzusehen!"
Lachend setzten wir uns wieder hin und ich sah zu Terry hinüber, der aus dem Fenster starrte, als wolle er es durchlasern. Padma saß, die Arme verschränkt neben ihm und sah demonstrativ in eine andere Richtung.
„Was ist denn jetzt schon wieder los?"
Padma zog eine Schnute, während Terry nichts sagte. Davis warf mir einen ratlosen Blick zu und ich zuckte die Schultern.
„Tja... dann nicht."
Michael neben mir nickte und winkte aus dem Fenster.
„Gleich fahren wir los in unser zweites Jahr Hogwarts!"
„Ja... krass, dass schon ein Jahr vorbei ist...", murmelte ich und Davis nickte.
„Ja, schon."„Ist Claire eigentlich gestern rechtzeitig zurückgekommen?", fragte Terry nach einer Weile und ich nickte grinsend.
„Ja, klar. Sie war um ungefähr zwei Uhr neunundfünfzig da."
Terry lachte.
„Ihr habt Ähnlichkeiten."
Grinsend sah ich aus dem Fenster.
„Ja, kann sein."
„War sie sehr betrunken?"
„Ging. Ich glaube, dass sie weiß das sie erst vierzehn ist. Aber ihr Kopf tut trotzdem weh..."
„Sie ist voll süß mit Lee, endlich zeigen die richtig das sie zusammen sind!", schaltete Padma sich ein und ich nickte.
„Ja, lang ersehnt!"
Terry, Padma, Michael und Davis lachten, als Mandy und Anthony das Abteil betraten.
„Ich schwöre es euch, wir haben ungefähr jedes Abteil nach euch durchsucht und dachten schon, ihr hättet den Zug verpasst.", sagte Anthony und warf sich auf die Bank neben mich. Ich lachte.
„Nicht ganz."
„Aber Harry Potter war auch nirgendwo.", meine Mandy. Ich zuckte die Schultern.
„Na und? Vielleicht ist der auf dem Zugdach, weil ihn irgendwelche Halluzinationen von Voldemort verfolgt haben."
Mit diesem Kommentar handelte ich mir ungefähr von jedem aus dem Abteil einen bösen Blick ein, außer von Davis, der sah mich ziemlich neutral an.
„Ich glaube nicht das das letztes Jahr nur eine Halluzination war...", sagte Padma und ich warf ihr einen höhnischen Blick zu.
„Als ob er Lord Voldemort persönlich getroffen hat!"
„Quirrell hat sich in ihr wisst schon wen verwandelt! Das sagt auf jeden Fall Lisa.", sagte Michael.
„Das sind doch alles nur Gerüchte.", sagte ich bestimmt. Anthony schüttelte den Kopf.
„Ich glaube nicht."
„Aber keiner weiß was wirklich passiert ist, Dumbledore hat ihm nur sechzig Punkte für besondere Verdienste gegeben, nicht weil er schon wieder Voldemort besiegt hat."
„Doch, Seamus weiß, was wirklich passiert ist!", sagte Mandy leise. Alle wandten sich ihr zu.
„Im Ernst?"
Sie nickte.
„Ja, Harry hat es ihm erzählt."
„Na dann, hau raus!", Terry war plötzlich interessiert.
„Also. Im Korridor im dritten Stock war ein dreiköpfiger Hund, den sie mit Musik zum schlafen gebracht haben, damit sie die Falltür unter dem Hund öffnen konnten."
„Also doch ein dreiköpfiger Hund!", rief Michael. Mandy nickte.
„Ja. Dann sind sie durch die Falltür gesprungen und in einer Teufelsschlinge gelandet, die alle drei nur durch Hermines Erinnerung daran, dass Teufelsschlingen mit Entspannung bezwungen werden können, freigelassen hat. Danach musste Harry mit einem Besen nach einem fliegenden Schlüssel suchen, der die Tür zu einem XXL-Schachbrett geöffnet hat. Als sie da drin waren, ist Ron als Springer vom Pferd gefallen und so konnte Harry den König Schach Matt setzen. Dann ist Harry alleine weiter und Hermine hat Ron irgendwie in den Krankenflügel gebracht. In dem nächsten Raum hat Harry den Spiegel Nerhegeb gefunden, vor dem Professor Quirrell stand. Der hat irgendwann den Turban abgenommen und dann hatte er das Gesicht von ihr wisst schon wem auf dem Hinterkopf. Harry hat irgendwie den Stein der Weisen bekommen und dann hat er Quirrell besiegt, weil dessen Gesicht angefangen hat zu verbrennen, als Harry seine Hand darauf gepresst hat. Und dann ist Harry ohnmächtig geworden."
„Echt jetzt? Er ist ohnmächtig geworden?", fragte ich höhnisch und wieder sahen alle außer Davis mich komisch an.
„Das ist das einzige, was dich interessiert? Harry Potter hat den du weißt schon wen besiegt und du machst dich darüber lustig das er danach ohnmächtig geworden ist?", fragte Terry erbost und ich hob die Schultern.
„Potter wäre gar nicht erst zu Quirrell gekommen, wenn Granger nicht gewusst hätte, dass Schlingpflanzen kein Sonnenlicht vertragen. Selbst wenn er es geschafft hätte, wäre er nicht über das Schachbrett gekommen, wenn Ron Weasley nicht so gut spielen könnte und das Quirrell unter seiner Berührung verbrannt ist, war pures Glück. Also hat Potter nichts besonderes gemacht, weswegen er ohnmächtig werden müsste.", erwiderte ich. Terry antwortete nicht.Die Stunden vergingen und Terry hatte sich langsam wieder einbekommen.
„Habt ihr eine Ahnung, wer der neue Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste wird?", fragte Michael nach einer Weile. Sue, die dazugekommen war, antwortete wie aus der Pistole geschossen.
„Gilderoy Lockhart!"
Padma und Mandy schnappten aufgeregt nach Luft, ich täuschte einen Würgreiz vor.
„Im Ernst?", fragte Terry, der deutlich entgeistert wirkte, bei der Vorstellung ein Jahr lang von diesem Schönling unterrichtet zu werden.
Sue nickte.
„Jaaaa!", quietschte sie. Terry und ich wechselten einen Blick.
„Ich gehe mich kurz übergeben!", murmelte ich und stand auf. Die Jungs lachten, Sue, Mandy und Padma warfen mir genervte Blicke zu. Ich verließ das Abteil und machte mich auf in Richtung Toilette. Natürlich musste ich mich nicht übergeben, aber das Abteil war stickig und ich brauchte Luft und noch einige Minuten Ruhe, bevor ich mich wieder in den Schulalltag in Hogwarts schmiss.
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he's just a boy
Fiksi Penggemar*teil 1* Ich glaube, Draco Malfoy wird von vielen missverstanden, weil sie nicht sehen, was er eigentlich ist. Weil sie nur das sehen, was Harry sieht. Wie wäre es, wenn man die ganze Geschichte mal aus der Sicht eines Menschen sieht, der Draco über...