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Ich rannte zitternd zusammen mit Davis, Terry und Padma aus dem Wald.

„Ich wusste nicht, dass es Riesenspinnen da drinnen gibt!", keuchte Padma einige Meter weiter, als wir stehen blieben, um Luft zu holen.
„Ich auch nicht!", gab ich zu.

Terry sah sich um.
„Wo sind wir?"
Ich ließ meinen Blick schwer atmend über das Gelände um uns herum schweifen.
„Keine Ahnung!", murmelte Davis, der es mir gleich getan hatte.
„Hinter dem Schloss!", sagte ich. „Hier ist eine steinige Ebene und da vorne irgendwo ist ein riesiger Abgrund, in den ich mal fast hineingefallen wäre, als ich vor einem Jahr das Gelände erkundet habe! Wir sind einfach nur woanders wieder aus dem Wald gekommen, als wir hineingegangen sind!"
Padma atmete aus.
„Gut das du so einen guten Orientierungssinn hast, warum hast du davon im Wald nichts blicken lassen?"
Ich verdrehte die Augen.
„Das hier hat nichts mit Orientierungssinn zu tun, ich erkenne es einfach nur wieder, weil ich hier schon oft war!"
Padma zuckte die Schultern.
„Egal, können wir jetzt hoch gehen, damit die Spinnen uns nicht doch noch hinterherrennen?", fragte sie bittend und ich nickte.
„Okay. Terry?"
Terry nickte und lief neben Padma den Abhang hinauf.
Und sie stritten nicht mal.

„Was ist denn mit den beiden los?", raunte Davis mir zu, während wir den anderen nach Hogwarts folgten.
„Keine Ahnung, die Schocksituation."
Davis schüttelte ungläubig den Kopf.
„Ich blick's nicht!"
Ich grinste.
„Geht mir ungefähr original genauso!"
Davis sah sich um.
„Sicher das die Spinnen uns nicht folgen?"
„Das Auto hat sie platt gemacht!", murmelte ich und starrte auf den Weg vor uns.
„Seltsam was es im Wald so alles gibt, oder? Bemooste, wilde Autos die von selbst fahren, Riesenspinnen..."
Ich zuckte die Schultern.
„Es gibt alles im Wald! Bist du schon mal dem Vampirrudel begegnet?"
Vampirrudel?"
Ich grinste.
„War ein Witz! Keine Ahnung ob da ein Vampirrudel ist!"
Davis schubste mich zur Seite und ich lachte ein bisschen.

Als ich wieder nach vorne sah, bekam ich einen Schock.
Stop! Nicht weitergehen!", schrie ich und Padma und Terry blieben gleichzeitig stehen. Als sie auf den Boden vor sich sahen und bemerkten, dass er nicht existierte, stolperten sie ein paar Schritte zurück.

„Was ist das?", fragte Terry mit rauer Stimme, als wir bei ihnen ankamen und Padma schluckte.
„Hast du uns gerade davor gerettet, in den Abgrund zu rennen wie zwei blinde Hühner?"
Ich hob die Schultern.
„Keine Ahnung. Das ist dieser Abgrund von dem ich euch erzählt habe!"
Davis ging an den Rand des Loches und sah hinunter.
„Ich glaube, da sind Felsenspitzen, wenn ich das richtig erkenne!"
„Ich weiß!", murmelte ich. „Kommt, wir gehen weiter!"

Wir gingen rechts um das Loch herum, als Padma plötzlich über einen Stein auf dem Boden stolperte. Terry fing sie gerade noch rechtzeitig auf, bevor sie auf den steinigen Boden fiel. Sie klammerte sich an seinen Arm und starrte auf den Stein, über den sie gefallen war.

„Oh mein Gott!", hauchte sie und Davis und ich liefen zu den beiden.
Als ich den Blick senkte und sah, über was Padma tatsächlich gestolpert war, blieb mein Herz stehen.
„Nein", keuchte ich. „Nein!"
Davis raufte sich die Haare.
„Das ist nicht wahr!"
„Ich träume!", stellte ich klar. „Das ist alles nur ein Albtraum!"
Terry schüttelte den Kopf.
„Nein, das ist kein Albtraum!"
Ich hockte mich ins nasse Gras und griff nach der kalten, steinernen Hand meiner besten Freundin.
„Warum?", fragte ich den Himmel und sah nach oben.

Regentropfen peitschten mir ins Gesicht und meine Hand war schon fast so kalt wie die von Mandy, doch ich konnte mich nicht aufraffen um aufzustehen und mein Leben weiterzuleben, während meine beste Freundin nur noch ein eiskalter Stein war. Ein eiskalter, gefühlsloser, verlorener Stein.

he's just a boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt