37

2.3K 114 33
                                    

Als wir die Eingangshalle betraten, sah ich sofort, dass wir nicht die einzigen waren, die froh über den Sieg waren. Ein paar Gryffindors aus der Klasse über uns kamen auf uns zu und reckten beide Daumen in die Luft, Ernie McMillan und Hannah Abbott gratulierten Terry und mir, Lilly kam zusammen mit zwei Jungs, unter anderem James, auf uns zu und fing an Beifall zu klatschen. Der andere Junge, den sie als Colin vorstellte, grinste.
„Besser ihr gewinnt, als Slytherin!", sagte er und Terry strahlte ihn an. Ich musste schmunzeln.
„Was immer alle gegen Slytherin haben..."
Lilly warf mir einen argwöhnischen Blick zu.
„War ja klar das du es wieder anders machen musst."
Ich verdrehte die Augen und ging weiter, aber Davis hielt mich zurück.
„Deine Schwester wollte noch etwas sagen.", murmelte er. Ich sah ihm in die blauen Augen und hoffte, dass ich mich jetzt nicht mit Lilly streiten würde.
Also blieb ich stehen und drehte mich zu Lilly um.
„Was?"
„Ich habe das nicht böse gemeint. Ich mag es, dass du nicht immer das machst, was alle machen." Sie lächelte. Ich atmete lächelnd aus.
„Alles gut, danke."
Lilly strahlte und ich sah ihr lächelnd hinterher, als sie zusammen mit Colin und James davonging.
„Man sollte nicht immer denken, dass alle einem böses wollen.", sagte jemand hinter mir und ich drehte mich grinsend zu Padma um.
„Das habe ich auch gerade bemerkt!", grinste ich, bevor sie mich umarmte.
„Du warst der Hammer, wo hast du so gut Fliegen gelernt?", sagte sie, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten. Ich zuckte grinsten die Schultern.
„Wer weiß..."
Padma lachte und wandte sich an Terry, dessen Augen kurz aufleuchteten. Überrascht wechselte ich einen Blick mit Davis, aber dann schien Padma sich zu erinnern, dass sie Terry eigentlich hasste und wandte sich ab. Terrys Blick ruhte auf ihr und für einen Moment sah er verletzt aus, aber dann setzte er ein arrogantes Lächeln auf und sah Padma von oben herab an.
„Hallo Patil, schön dich zu sehen.", sagte er kühl. Padma warf ihm einen vernichtenden Blick zu und wandte sich dann Davis zu.
„Kannst du mir gleich noch bei meinen Hausaufgaben helfen?"
Davis hob überrascht die Augenbrauen.
„Oh... ich?"
Padma lachte.
„Wer sonst?"
Davis lächelte.
„Klar, in einer halben Stunde in der Bibliothek?"
Padma strahlte.
„Perfekt, bis gleich."
Sie winkte uns noch einmal zu, dann lief sie die Treppe hinauf und verschwand in einem der Korridore.
Davis sah ihr hinterher und Anthony, Michael und ich sahen ihn neckend an.
Als er unsere Blicke bemerkte, hob er die Hände.
„Was guckt ihr mich alle so an?"
Ich lachte und hakte mich bei ihm ein.
„Denk drüber nach."
„Sie denken, dass du und Padma doch ein wunderbares Paar abgeben würdet.", sagte Terry und ich hob verwundert den Blick.
„Stört dich das etwa?"
„Mich stört nur, dass Davis wie alle anderen auf sie hereinfällt.", sagte Terry schlicht, wandte sich zur Treppe und ging. Ich zog behutsam meinen Arm aus Davis' und lief Terry hinterher.
„Terry?"
Er antwortete nicht, sondern kniff nur wütend die Lippen zusammen.
„Terry!"
Terry sagte immer noch nichts. Entnervt packte ich seinen Arm und zwang ihn so, stehen zu bleiben.
„Was zur Hölle-"
„Ich... sie kotzt mich einfach an. Wie sie ankommt und nur lächeln muss und jeder macht, was sie will. Denkst du wirklich das sie so nett ist wie sie immer tut?"
Ich hob die Augenbrauen.
„Was ist denn jetzt passiert?"
Terry sah mit zusammengekniffenen Augen weg.
„Terry? Bist du etwa... eifersüchtig?"
Als Terry mich wieder ansah, waren seine blauen Augen kalt wie Eis.
Eifersüchtig?"
Ich zuckte zusammen bei seinem scharfen Ton.
„Terry... ich..."
„Du verstehst es nicht. Niemand versteht es. Ihr wart nicht dabei!"
„Terry, du erzählst mir doch nicht, was passiert ist, wie soll ich dich denn dann verstehen?"
Terry sah mich nur an und schüttelte dann wütend den Kopf.
„Vergiss es!", sagte er kalt, drehte sich um und ging.
Hilflos sah ich ihm hinterher.
Was war nur los mit ihm?

Die Tage vergingen und schließlich war der Vorfall in den Hintergrund gerückt. Zwar zog sich Terry noch immer zurück, aber ich wusste, dass es ihm irgendwann zu langweilig werden würde, beim Essen nicht mit uns zu reden, die Nachmittage irgendwo zu verschwinden wo niemand ihn fand und Abends nicht mit uns zusammen an unserem Stammtisch im Gemeinschaftsraum zu sitzen.
Ich probierte nie, mit ihm zu reden, bis zu diesem einen Tag.
Es war der Abend vor Halloween und Terry saß allein in einem Sessel am Fenster im Gemeinschaftsraum und starrte aufs regennasse Gelände. Ich saß zusammen mit Davis und Michael an unserem Stammtisch und machte Hausaufgaben, aber ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich wollte mit Terry reden. Und zwar sofort. Ich hielt es nicht mehr aus, ohne ihn über Lockhart zu lachen, ohne ihn durch die Gänge zu streifen und ohne ihn zum Quidditchtraining zu gehen und mich danach nicht mit ihm über Roger auszulassen.

he's just a boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt