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Mit hängenden Köpfen, zitternd, klatschnass und eine Schlammspur hinter uns herziehend, schleppten wir uns durch die Eingangshalle.
Padma und Davis liefen neben uns her, aber sie hatten wenigstens einen Regenschirm gehabt.

„Hey, Cole, das hat heute ja wunderbar funktioniert", hörte ich eine höhnische Stimme hinter uns und eine brodelnde, heiß kochende Wut flammte in mir auf.
Ich drehte mich kontrolliert langsam um und sah nur noch aus dem Augenwinkel, dass auch Padma stehengeblieben war, dann starrte ich in die schwarzen, käferähnlichen Augen Pansy Parkinsons.

„Kannst du überhaupt fliegen? Ich würde mein Maul da nicht ganz so weit aufreißen, wenn ich noch immer heimlich nach Nachhilfe suche."
Parkinson schnappte nach Luft.
„Wie kannst du es wagen?", zischte sie empört.
Ich hob unschuldig die Augenbrauen.
„Was? Habe ich etwas falsches gesagt?"
„Du sagst nur falsches!", fauchte Parkinson.
Ich bemerkte, wie Draco hinter ihr die Halle betrat und schluckte kurz, dann beschloss ich, ihn zu ignorieren.
„Jaja, sagt die, die behauptet, Äpfel zu lieben, obwohl sie eigentlich eine Allergie gegen Apfelsäure hat, nur, um einem gewissen Draco Malfoy zu gefallen!", spottete ich.
Draco blieb stehen und sah uns mit gerunzelter Stirn zu.

Wutentbrannt starrte Pansy Parkinson mich an und ich konnte mir ein, vor Hohn und Genugtuung triefendes Grinsen nicht verkneifen.
„Awww, ist da jemand böse?", höhnte ich und Parkinson fauchte unkontrolliert.

„Du Biest!", zischte sie, als sie Draco bemerkte, der uns mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete.
„Jaja, an deinen Beleidigungen würde ich nochmal arbeiten aber ansonsten schon gut, bist nah an einem Orden dran", grinste ich.
Parkinson starrte mich fassungslos an.

Das Schöne war, sie ließ sich auf meine Provokation ein.

„Du... du..."
„Ja?", fragte ich und täuschte psychotherapeutische Geduld vor.
„Ich hasse dich!", fauchte Parkinson.
„Erzähl mir was Neues"
Sie stemmte die Hände in die Hüften.
„Du dreckige Blutsverräterin, wer hat dir eigentlich erlaubt mit mir zu reden? Du bist doch mit diesem Schlammblut befreundet!"
Ich ballte meine Hände zu Fäusten.
Du hast mich doch angesprochen, ich habe nicht darum gebeten, mit dir zu sprechen! Und meine beste Freundin ist kein Schlammblut!!!" Wütend starrte ich die Ratte vor mir an, die mich jetzt höhnisch ansah.
„Ach nein? Was ist sie dann? Sind ihre Eltern keine minderwertigen Muggel?"
Ich zog meinen Zauberstab.
„Sie sind Muggel, aber sie sind nicht minderwertig und Mandy hat kein Schlamm im Blut, wie du, weil du von Todesserabschaum abstammst und jetzt halt die Klappe, oder ich hexe dich stumm!", fauchte ich.
Pansy verzog das Gesicht zu einem gewollt spöttischen Grinsen, doch ich konnte die Wut dahinter erkennen.
„Du schätzt deine Fähigkeiten auch hoch, oder?"
„Nur weil du es nach einem Jahr noch nicht hinbekommen hast, eine Feder schweben zu lassen, heißt das nicht, das alle so dumm sind wie du!", knurrte ich und hob den Zauberstab, doch da riss ihn mir jemand aus der Hand.

Ich drehte meinen Kopf und starrte in ein graues, kaltes Augenpaar.
Wütend griff ich nach meinem Zauberstab, bekam jedoch nur Dracos Handgelenk zu fassen.
Ich zerrte daran, bis ich an meinen Zauberstab herankam, den Draco von mir weggehalten hatte.

„Gib ihn mir wieder!", zischte ich wütend und riss daran, doch Dracos Griff verstärkte sich.

„Miss Cole, Mr Malfoy, was tun sie da?"
Ich sah zu Professor Flitwick hinunter und zerrte mit zusammengebissenen Zähnen hoffentlich unauffällig weiter an dem Zauberstab.
„Er hat meinen Zauberstab weggenommen!", zischte ich.
„Sie will meinen Zauberstab wegnehmen!", knurrte Draco im selben Moment.
Flitwick sah uns mit erhobenen Augenbrauen an.
„Ähm", räusperte er sich. „Wenn dieser Zauberstab jetzt wieder zu seinem rechtmäßigen Besitzer zurückkehren könnte!?"
Weder Draco, noch ich ließen los.
„Gib(!) den(!) her!", knurrte ich wütend.
Draco presste die Lippen aufeinander und hielt ihn noch immer fest.

he's just a boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt