Zusammen mit Terry ging ich in die Große Halle zum Abendbrot, setzte mich mit ihm dort an einen Tisch, spießte Bratkartoffeln auf meine Gabel und schlug Die Geschichte von Hogwarts auf, während Terry versuchte, seinen Becher dazu zu bringen, über den Tisch zu tanzen.
»Sag mal, das mit Malfoy... ist das ernst?«, fragte er nach einer Weile betont beiläufig und ich hob den Blick von den Worten über Rowena Ravenclaw.
»Inwiefern?«
»Also... seid ihr zusammen?«Ich musste lachen.
»Nein, Terry. Das hätte ich dir erzählt«
Erleichtert fing Terry seinen Becher auf, bevor er vom Tisch fiel.
»Klar, war auch nur... ich meine... wärst du gerne mit ihm zusammen?«Ich beobachtete, wie der Becher etwas machte, was bei einem Menschen wohl Hüftenschwung genannt werden würde und zuckte dann die Schultern.
»Weiß nicht, ich mag es auch so, wie es jetzt gerade ist«
»Aber wenn er dich jetzt fragen würde... dann würdest du ›Ja‹ sagen?«
»Denke schon«Terry betrachtete angestrengt den tanzenden Becher.
»Also seid ihr fast zusammen?«»Nein? Ich meine, ich denke nicht, dass er...« Meine Stimme erstarb und ich sah zum Eingangsportal. Draco stand da zwischen Crabbe und Goyle und sah ziemlich angepisst aus. »Äh...«
Als sein Blick den meinen kreuzte, sah ich ihn fragend an und er kam, Crabbe und Goyle im Schlepptau auf uns zu.
»Was ist passiert?«, fragte ich, als er sich uns gegenüber, noch immer zwischen seinen beiden Freunden, auf die Bank fallen ließ.
»Nichts«Ich betrachtete seine blutende Nase und hob eine Augenbraue.
»Du hast dich also mit Nichts geprügelt und Nichts hat dir einen Schlag auf die Nase verpasst?« Ich schob ihm meinen Becher mit kaltem Wasser rüber und er hielt ihn sich mit einem dankbaren Blick zu mir an die Nase.
»Nein, es war diese Granger«, sagte Goyle und Draco warf ihm einen tödlichen Blick zu.Terry brach in Gelächter aus und auch ich musste das Lachen stark unterdrücken.
»Hermine Granger?«, gluckste Terry und als Draco uns einen Blick zuwarf, als würde er im Kopf schon die Mordmöglichkeiten durchgehen, die er an uns ausprobieren wollte, prustete ich gegen meinen Handrücken, den ich mir vor meinen Mund gedrückt hatte, um das Kichern zu ersticken, das unentwegt in mir aufstieg.»Goyle, du nutzloses Stück Drachenmist«, knurrte Draco und sein Freund sah ihn entschuldigend an.
»Tut mir leid«, grunzte er und Terry schnappte zwischen zwei Lachsalven nach Luft.
»Mein Gott Malfoy, ich fass es nicht. Von Hermine Granger ins Gesicht geschlagen... ich gehe ihr mal gratulieren« Und mit diesen Worten stand er auf, wuschelte mir zum Abschied durch die Haare und verschwand dann lachend aus der Halle.Draco sah ihm mit hasserfülltem Blick nach und wandte sich dann wieder mir zu, die immer noch versuchte, ihr Lachen mit den Händen zu ersticken.
»Hör auf zu lachen, Cole«, knurrte er und trank einen großen Schluck aus meinem Becher. »Ist da Minze drin?«, fragte er angewidert und ich nickte.
»Ja«, presste ich hervor und versuchte immer noch, nicht laut loszulachen.»Wo wart ihr?«, ertönte eine helle Stimme hinter mir und ich sah zu Parkinson auf, die Draco skeptisch musterte. Dann sah sie das Blut unter seiner Nase und ihr Gesichtsausdruck wurde besorgt. »Oh Gott, was ist passiert?«
Draco warf mir einen Blick zu und sah dann zu Parkinson.
»Nichts«
»Nichts? Das sieht aber nicht nach Nichts aus, Draco, lass mich mal sehen« Sie setzte sich neben mich und beugte sich über den Tisch, um Dracos Nase zu begutachten.
»Lass das, Pansy«, murmelte er und als ich ihren entsetzten Gesichtsausdruck sah, brach der Damm und ich gab mich endgültig dem Gelächter hin.Parkinson, Crabbe, Goyle und Zabini, der sich auf meine andere Seite hatte fallen lassen, sahen mich verwirrt an, doch ich bildete mir ein, Dracos Mundwinkel ebenfalls zucken zu sehen.
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he's just a boy
Fanfiction*teil 1* Ich glaube, Draco Malfoy wird von vielen missverstanden, weil sie nicht sehen, was er eigentlich ist. Weil sie nur das sehen, was Harry sieht. Wie wäre es, wenn man die ganze Geschichte mal aus der Sicht eines Menschen sieht, der Draco über...