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Die nächsten Tage verbrachte ich mit Quidditchtraining und Mandy.

Draco war aus dem Krankenflügel entlassen worden und wieder erntete ich nur Blicke von ihm und nichts, was auf die Situation von vor ein paar Tagen hinwies.

Terry und ich redeten noch immer nur das Nötigste und langsam wurde ich sauer.
Er konnte doch nicht allen ernstes denken, dass ich immer als erstes zu ihm rannte, wenn etwas war. Dass ich mit ihm über Draco redete, obwohl er ihn hasste.

Ich verkroch mich hinter meinen Büchern und ging früh zu Bett.
Ich hatte keine Lust mit irgendjemand anderem als Mandy zu reden, alle strengten mich irgendwie an.

Ich wusste nicht, was los war, aber es war zu viel.

Nach der ersten Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste hatte ich beschlossen, Professor Lupin sei besser als jeder Quirrell und jeder Lockhart. Ich hatte beschlossen, dass Professor Lupin meine ganze Schulzeit lang unser Lehrer bleiben sollte.

Der Irrwicht hatte mich schwer beeindruckt und ich dachte drei Tage lang darüber nach, welche Gestalt er wohl bei Draco angenommen haben könnte, da wir nicht zusammen Unterricht hatten, aber ich kam nicht darauf.

Ich merkte, dass ich fast gar nichts von ihm wusste.
Nicht mal seine Lieblingsfarbe.
Die war zwar grün, aber das hatte er mir nie gesagt, das wusste ich einfach irgendwie.

Als ich gesehen hatte, dass Padmas Irrwicht eine riesige Schlange war, war noch nichts seltsam gewesen, doch als ich sah, dass Anthonys ein lachendes kleines Mädchen war, hatte ich nur noch mit offenem Mund dagestanden. Als das kleine Mädchen mit den riesigen Augen lachend auf Anthony zeigte, hatte sein Kiefer sich angespannt, er hatte seinen Zauberstab so fest umklammert, dass seine Knöchel weiß hervortraten und als das Mädchen dann eine Grimasse zog und die riesige rosa Kaugummiblase, die sie machte, zerplatzte und ihr im Gesicht klebte, nachdem er den Zauberspruch aufgesagt hatte, sackte er erleichtert in sich zusammen.

Mandys Irrwicht wurde zu Dämonischem Feuer, welches sich in ihren panischen Augen widerspiegelte und sie schaffte es nur mit sehr viel Anstrengung, das Feuer zu einem kleinen, süßen Hund zu zaubern.

Als Michael vor den Irrwicht trat, verwandelte er sich in einen alten Zauberer, der ihn verwirrt ansah und stotterte: „Wer sind sie? Ich kenne sie nicht." Michael standen Tränen in den Augen, als er dem alten Mann eine ordentliche Portion Make-up verpasste und alle anderen anfingen zu lachen.

Während Michael noch zurücktrat, richtete der Irrwicht seinen Blick schon auf Davis und verwandelte sich Sue, die Davis weinend anschrie und beschimpfte. Ihm Dinge an den Kopf warf, die ich nicht weiter ausführen werde. Er zauberte Sue mit seinem Spruch ein Lächeln auf's Gesicht und es war ihm deutlich unangenehm, als er zurücktrat und der echten Sue einen verschämten Blick zuwarf.

Ich war nicht das einzige Mädchen, welches es verdammt süß fand, dass er am meisten Angst davor hatte, sich mit seiner besten Freundin zu streiten. Überall sah ich lächelnde Mädchengesichter, während Davis mit rot angelaufenen Wangen den Blick auf seine Schuhspitzen senkte.

Sue lächelte ein bisschen, als sie vortrat, doch dieses Lächeln schwand sofort wieder, als der Irrwicht vor ihr sich in eine alte Dame verwandelte, die ihr, abgesehen natürlich davon, dass Sue etwa hundert Jahre jünger war, ziemlich ähnlich sah, ihre Haare zu einem strengen Dutt nach hinten gebunden hatte und deren schwarze Augen stechend funkelten. Sie starrte Sue herablassend an und mit scharfer Stimme sagte sie: „Ich habe mehr von die erwartet. Das du durchgefallen bist, ist eine Schande für unsere ganze Familie. Ich will dich nie wieder hier sehen, du hast mich enttäuscht, Sue Li" Sues Unterlippe zitterte, als sie den Zauberstab auf ihre Großmutter richtete und ihr einen pinken Latexanzug verpasste.
Das ganze Klassenzimmer brüllte vor Lachen und auch sie grinste schwach.

he's just a boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt