Es vergingen weitere Wochen ohne das etwas wirklich interessantes passierte und irgendwann fragte ich mich, warum mir nicht langweilig wurde, doch vielleicht war es Hogwarts, jenes meine Spannung stets hielt.
Irgendwann, kurz vor den Prüfungen, saß ich mit Mandy, Padma und Sue am See und wir baumelten mit den Füßen im Wasser. Es war einer dieser Nachmittage, der einfach nur schön war. An dem man mit Freunden Spaß hatte, an dem die Sonne schien... in Büchern oder Filmen waren es die Tage, an denen dann Ende gut alles gut war. Mein Leben war aber definitiv noch nicht zu Ende, weswegen meine Geschichte, die Geschichte über mein Leben, ebenfalls noch lange nicht zu Ende war. Hoffentlich.
„Und, was macht ihr so in den Sommerferien?", fragte Padma und schwang ihre langen, schwarzen Haare über ihre Schulter nach hinten.
„Ich glaube meine Eltern wollten mit mir nach Spanien fahren!", sagte Mandy und lächelte vorfreudig.
„Meine Eltern wollten mit mir nach Japan.", sagte Sue missmutig und ich grinste.
„So schlimm kann das doch gar nicht sein, schließlich ist Japan ein wunderschönes Land!"
„Aber meine Grandma ist nicht so wunderschön.", sagte Sue und als ich zu ihr sah und lachte, blitzten ihre goldenen Augen amüsiert.
„Wahre Schönheit kommt von Innen!", grinste Mandy und ich spritzte mit meinem Fuß etwas Wasser in ihre Richtung.
„Gibt es eine Situation in der du keinen Spruch hast?"
Mandy lachte und hielt ihr Gesicht in die Sonne.
„Wenn die Welt untergeht?", fragte Padma hoffnungsvoll und Mandy zuckte entschuldigend die Schultern.
„Und am Ende ist alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende!"
„Aber dann geht die Welt unter, dann kann es doch gar nicht mehr gut werden!", sagte ich. Mandy lachte.
„Sei doch nicht so engstirnig. Entweder ist dann schon alles gut, oder dann bildet sich eben auf einem anderen Planeten neues Leben und bei denen wird dann am Ende alles gut!"
Ich verschränkte skeptisch meine Zehen ineinander.
„Naja, diese Theorie halte ich für Bullshit."
„Du bist Bullshit!", grinste Mandy und ich spritzte wieder mit Wasser nach ihr.
„Haha."
„Ich werde euch vermissen!", sagte Padma und ich wandte ihr grinsend meinen Kopf zu.
„Wir können uns ja jeden Tag schreiben."
Padma lachte.
„Ich bezweifle das die Eulen so schnell von Indien nach England fliegen können..."
„Wer sagt denn das ich in Egland bleibe?", fragte ich grinsend und Padma riss die Augen auf.
„Nein!"
„Doch!", strahlte ich.
„Bin ich die Einzige, die gerade nichts mitkommt?", fragte Mandy und Padma und ich sahen uns lachend an.
„Nein", sagte Sue und warf uns stirnrunzelnde Blicke zu.
„Wir fahren nach Kroatien!", sagte ich strahlend. Mandy und Sue sahen mich einen Moment lang fassungslos an.
„Im Ernst?"
Ich lachte.
„Ja"
„Waas? Und warum wusste Padma davon?"
„Weil-"Weiter kam ich nicht, denn im nächsten Moment kamen von hinten schreiend vier Jungs auf uns zugerannt und kaum waren sie bei uns angekommen, schubsten sie uns in den See. Ich schnappte überrascht nach Luft, bevor das Wasser des schwarzen Sees über mir zusammenschlug. Als ich wieder auftauchte, holte ich kurz Luft, bevor ich zurück zum Ufer tauchte um dort aufzutauchen und Terry am Bein zu ziehen. Mit einem Aufschrei und einem lauten Platschen landete er neben mir im See.
„Du-" Er sagte nicht, was ich war, sondern drückte mich unter Wasser. Lachend tauchte ich wieder auf und spritzteWasser nach ihm.
So ging es eine Weile weiter. Er spritzte mich nass, ich drückte ihn unter Wasser, er tauchte auf, verfolgte mich durchs Wasser und warf mich von sich, sobald er bei mir war und seine Arme um mich legte.Als wir etwa eineinhalb Stunden später mit nassen Haaren und glücklich auf dem Rasen saßen (wir hatten uns in der Zwischenzeit umgezogen), kam ich mir vor wie eine normale elfjährige Hexe, die keine anderen Probleme als die Prüfungen hatte.
Ich lag auf dem Bauch und hatte ein Buch vor mir, Padma hatte den Kopf auf meinen Rücken gelegt und unterhielt sich mit Davis, der im Schneidersitz neben uns saß. Terry lag auf dem Rücken und war wahrscheinlich eingeschlafen, Mandy machte Hausaufgaben, Sue schlug Räder auf der Wiese, Anthony versuchte einen Zauber an einem Grashalm und Michael aß Bertie Botts Bohnen, während er dem Gespräch von Padma und Davis zuhörte. Alles in allem ein friedlicher Spätnachmittag im Sommer. Weiter weg lachten andere Schüler oder spielten fangen. Einige badeten im See, andere lagen einfach nur da und genossen den angenehmen Duft nach Sommer und Sonne, den Blick auf leuchtend grüne Wiesen und strahlend blauen Himmel. Hörten dem Summen der Insekten und dem Zwitschern der Vögel zu und fühlten das angenehm kitzelnde Gras und die Sommerhitze auf ihrer Haut.
Und ich fühlte mich wie eine normale Hogwartsschülerin, die ihr Leben als Kind genoss.
„Warum bist du eigentlich nicht auf der Schule in Bulgarien, wenn du dort aufgewachsen bist?", fragte Davis Michael plötzlich, der nur die Schultern zuckte.
„Mom und Dad wollten das ich nach Hogwarts gehe, nach dem, was in Dumstrang passiert ist..."
„Warum, was ist denn passiert?", fragte Padma neugierig und Michael sah sich um, als wäre es ein Geheimnis. Sue hörte auf Räder zu schlagen und setzte sich zu uns.
„Ihr wisst vielleicht von Grindelwald? Dem bösen Zauberer!? Ähnlichkeit mit ihr wisst schon wem."
Mandy sah von ihren Hausaufgaben auf.
„War der nicht in Dumstrang?"
„Darum geht es ja. Er war in Dumstrang und klar, jetzt ist er weg, ist er nicht sogar schon tot? Naja, auf jeden Fall hat er seine Spuren hinterlassen und einige Schüler haben einen Aufstand gemacht. Sie haben gegen Muggelstämmige und so demonstriert. Mom und Dad wollten nicht das ich auf eine Schule mit solchen Schülern gehe, deswegen bin ich hier. Mom und Dad haben uns sogar ein Haus hier gekauft, in dem sie jetzt teilweise wohnen."
Ich hob den Blick von meinem Buch.
„Aber wurden diese Schüler nicht bestraft?", fragte ich neugierig. Michael zuckte die Schultern.
„Ich glaube, die Anführer wurden von der Schule geschmissen, die anderen haben Strafarbeiten oder so aufgebrummt bekommen, aber wirklich etwas machen kann weder der Schulleiter noch das Ministerium."
„Für sowas kann man von der Schule fliegen?", fragte Terry überrascht und ich zuckte die Schultern.
„Klar, das ist reiner Rassismus, das kann ein Schulleiter doch nicht gutheißen, vor allem nicht, wenn wir schon lange begriffen haben, dass Muggelstämmige genauso schlau sind wie wir, wenn nicht noch schlauer!" Ich zwinkerte Mandy zu, die mir zulächelte und ihre Feder weglegte.
„Dann dauert es bestimmt nicht mehr lange, bis Malfoy von der Schule fliegt!", grinste Terry und warf mir einen Seitenblick zu. Ich wandte mich wieder meinem Buch zu, aber die Wörter, über die meine Augen flogen ergaben plötzlich keinen Sinn mehr. Dann dauert es bestimmt nicht mehr lange, bis Malfoy von der Schule fliegt!... Wut übermannte mich, doch ich ermahnte mich. Draco würde weder von der Schule fliegen, noch würde ich auf Terrys blöde Provokationsversuche eingehen.
„Tja, ich jedenfalls glaube, dass hier in Hogwarts niemand einen solchen Aufstand machen würde!", sagte Mandy, die sowohl Terrys Unterton, als auch meine Reaktion bemerkt hatte. „Also wird Malfoy wahrscheinlich auch nicht fliegen. Denke ich."
„Schade", murmelte Terry und ich konnte mir einen bösen Blick in seine Richtung nicht nehmen.„Ich habe Hunger, wollen wir essen gehen?", fragte Sue nach einer Weile und erfreut über den Themenwechsel klappte ich mein Buch zu.
„Gute Idee."

DU LIEST GERADE
he's just a boy
Fanfiction*teil 1* Ich glaube, Draco Malfoy wird von vielen missverstanden, weil sie nicht sehen, was er eigentlich ist. Weil sie nur das sehen, was Harry sieht. Wie wäre es, wenn man die ganze Geschichte mal aus der Sicht eines Menschen sieht, der Draco über...