Kaum, dass ich am nächsten Morgen um die Ecke des Korridors bog, der von unserem Gemeinschaftsraum wegführte, rannte mir Damian, dicht gefolgt von Draco entgegen.
»Clarisse!«, rief Damian, kam schlitternd zum Stehen und packte meine Unterarme. »Clarisse« Seine Stimme wurde plötzlich erleichtert und er zog mich in eine feste Umarmung. Er drückte mich so sehr, dass es wehtat.
Ich sah Draco über Damians Schulter fragend an, doch dieser hatte den Blick gesenkt. Ich schob Damian von mir weg.
»Was ist denn los?«
Damian sah mich an, legte seine Hände an meine Wangen und presste dann seine Stirn gegen meine.
»Ich dachte... ich... oh Gott, Clarisse!« Es klang, als könnte er meinen Namen nicht oft genug sagen, als er mich wieder in seine Arme zog.Energisch löste ich mich von ihm.
»Damian, was zur Hölle ist denn los mit dir?«Draco, der ein Stück hinter Damian im Schatten einer Rüstung stand, mied meinen Blick.
»Hat... hat Flitwick es euch nicht gesagt?«
Ich schüttelte fragend den Kopf.
»Nein, hat er nicht. Was denn?«»Lupin. Professor Lupin ist ein Werwolf«
Ich starrte Damian an, dann lachte ich.
»Klar. Und ich bin eigentlich Professor McGonagall«, höhnte ich.
»Das war kein Witz, Clarisse. Ich mein's ernst, Snape hat es uns gerade eben gesagt«
Ungläubig huschte mein Blick zu Draco.
»Sagt er die Wahrheit?«, fragte ich vorsichtig und Damian schnaubte fassungslos.
»Vertraust du ihm jetzt schon mehr als mir?«Draco hob den Blick von seinen Schuhspitzen, sah mich an und nickte dann.
»Ja«, sagte er tonlos.Ich konnte nicht aufhören ihn anzusehen, hörte nur dumpf, dass Damian auf mich einredete, laut, wild gestikulierend, aufgebracht. Bekam nur mit, wie Draco den Blick wieder auf den Boden vor seinen Schuhen richtete, fragte mich, was mit ihm los war, wusste nicht, was ich denken sollte.
Als wir an einem der Tische in der Großen Halle saßen, wanderten meine Blicke immer wieder zum Lehrertisch, an dem Lupin, den Blick auf sein Essen gesenkt, leise und eindringlich mit Dumbledore sprach.
»Snape sagt, er habe Black gesehen. Black erzählt Mist herum, von wegen, Peter Pettigrew, der, den er vor zwölf Jahren umgebracht hat, ein alter Schulfreund von ihm, sei der eigentliche Böse in der Geschichte. Er wäre ein Anhänger von Ihr wisst schon wem und habe die Potters verraten. Er sagt, Pettigrew hat diese Muggel getötet, sich einen Finger abgehackt und sich in eine Ratte verwandelt. Dann war er zwölf Jahre lang das Haustier von Percy und Ron Weasley«, erzählte Damian und schaufelte sich dabei Rührei in den Mund. Draco schnaubte höhnisch. »Naja, auf jeden Fall wurde Black gestern gefunden, er war immer noch in der Heulenden Hütte, und sollte von den Dementoren geküsst werden, aber er ist irgendwie entkommen. Außerdem ist dieser Hippogreif, der, der dich verletzt hat« Damian nickte zu Draco. »geflohen und jetzt genauso vom Erdboden verschwunden wie Black. Lupin war mit Black verbündet, weil sie alte Schulfreunde sind und hat vergessen, dass gestern Nacht Vollmond war. Dann hat er sich verwandelt und hätte fast Potter und seine Freunde umgebracht, die da draußen mit rumgerannt sind. Professor Snape hat sie gerettet und denkt, Potter hätte Black bei der Flucht geholfen, weil der ihm einen Verwechslungszauber aufgehalst hat und weil er sein Pate ist.«
Ich schwieg und starrte in Damians grüne Augen.
»Und... jetzt ist Black wieder frei?«
»Und wir wissen immer noch nicht, warum er Billie entführt hat.«Ich schluckte.
»Warum hast du dir so Sorgen um mich gemacht?«
»Weil du Gestern Abend noch draußen warst und ich dich dann natürlich die ganze Nacht nicht gesehen habe. Ich wusste nur, dass Malfoy meinte, du seist nochmal raus gegangen, nachdem ihr geredet hättet.«
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he's just a boy
Fanfiction*teil 1* Ich glaube, Draco Malfoy wird von vielen missverstanden, weil sie nicht sehen, was er eigentlich ist. Weil sie nur das sehen, was Harry sieht. Wie wäre es, wenn man die ganze Geschichte mal aus der Sicht eines Menschen sieht, der Draco über...