Entsetzt beobachtete ich, wie Damian den Zauberstab auf mich richtete.
„W...was hast du v...vor?", stotterte ich, doch dann bemerkte ich, dass er den Zauberstab nicht auf mich, sondern auf jemanden oder etwas hinter mir gerichtet hatte.
Langsam drehte ich mich um und da stand Draco, den Zauberstab auf Damian gerichtet und starrte ihn ausdruckslos an.„Äh... Draco...", murmelte ich, doch dieser beachtete mich nicht.
„Ich habe es dir gesagt. Ich habe dir gesagt, du sollst die Finger von ihr lassen, deine Eltern können das selbst regeln! Warum hast du nicht auf mich gehört, Armstrong?", knurrte er.
Ich sah von ihm zu Damian und wieder zurück.
„W-"
„Du hast mir nichts zu sagen, Malfoy!", sagte Damian und senkte den Zauberstab kein Stück.
„Jungs... was zur Hölle-"
„Meine Eltern wollten immer, dass ich mich mit dir befreunde, Armstrong, aber ich mochte dich noch nie. Nur weil meine Eltern mit deinen befreundet waren, hieß das nicht, dass ich dich auch mochte. Ich wollte nie etwas mit dir zu tun haben."
„Ach, du machst doch sonst immer das, was deine Eltern dir sagen.", höhnte Damian und fassungslos starrte ich erst ihn, dann Draco an.Sie kannten sich von früher?
„Du weißt, dass immer nicht wahr ist!", knurrte Draco. „Und jetzt nimm den Zauberstab runter und lass Clarisse in Ruhe, du hast sie nicht verdient."
Ich sah ihn mit aufgerissenen Augen an.
Hatte er das gerade wirklich gesagt? Mein Herz schlug Purzelbäume.
„Ach, aber du? Du verletzt sie doch nur, du streitest-"
„Ich habe nie gesagt, dass ich sie verdient habe. Was glaubst du, warum ich versuche, nichts mehr mit ihr zu machen?"„Jungs! Ich bin hier, falls ihr das vergessen habt! Könnte mir jetzt mal jemand erklären, was hier gerade passiert?", fragte ich aufgebracht und die beiden verstummten.
Die Wut schwand aus Damians Blick, als er mich ansah, aber Dracos Miene blieb kalt wie Stein.
Ein Schauer lief mir über den Rücken, als unsere Blicke sich trafen.Auf beide war ich gerade sauer.
Wen sollte ich nach einer Erklärung fragen?
Und wer würde sie mir geben?„Also?" Ich sah beide nacheinander an.
„Er versteht es einfach nicht.", knurrte Draco. „Unsere Eltern waren früher befreundet. Oder sind es noch immer, keine Ahnung, interessiert mich nicht. Und er hat es dir ja gerade erklärt, er sollte dich verraten. Ich habe mich dagegen geweigert, als meine Eltern mich versuchten dazu zu zwingen, aber er-"
„Ich habe es doch auch nicht gemacht!", sagte Damian. „Ich habe es doch genauso verweigert, wie du."
Draco warf ihm einen kalten Blick zu, dann wandte er sich wieder mir zu.
„Ich will nicht, dass du irgendetwas mit mir machst, ich brauche keine Freundschaft mit dir, aber überleg dir auch, ob dieser Verräter da es verdient hat!", knurrte er, dann drehte er sich um und ging.Ich starrte ihm hinterher und spürte wieder Tränen in mir aufsteigen.
„Clarisse...", sagte Damian vorsichtig, doch ich schüttelte nur den Kopf.
Er schwieg.
Und ich ging.Eine Woche später betrat ich morgens zusammen mit Padma die Große Halle und bemerkte sofort das bedrückte Schweigen, welches sich über die Tische gelegt hatte.
Die Schüler sahen nach vorne zum Lehrertisch und als ich ihren Blicken folgte, fielen mir zwei Dinge auf:
Zum einen war Dumbledores Platz leer und McGonagall war aufgestanden, wie um etwas zu verkünden.
Zum anderen fehlte Hagrid.
Ich starrte auf seinen Platz und etwas wie Angst breitete sich in mir aus.Wenn weder Dumbledore, noch Hagrid hier waren, dann waren wir mehr als schutzlos, gegenüber dem Monster, welches hier gelegentlich durch die Gänge strich und Schüler versteinerte.
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he's just a boy
Fanfic*teil 1* Ich glaube, Draco Malfoy wird von vielen missverstanden, weil sie nicht sehen, was er eigentlich ist. Weil sie nur das sehen, was Harry sieht. Wie wäre es, wenn man die ganze Geschichte mal aus der Sicht eines Menschen sieht, der Draco über...