Trotz der Dementoren, die uns im Zug besucht hatten und obwohl Draco mich schon wieder nicht beachtet hatte, trotz des schönen Abends, den wir zusammen hatten und auch trotz Claires Struggle mit Diggory und Lee, war meine Laune einigermaßen okay, als wir mit den Schülermassen hinaus auf den Bahnhof stolperten.
Schließlich stand uns ein neues Jahr in Hogwarts bevor.
Und Hogwarts war mein Zuhause.Wir setzten uns in eine Kutsche und fuhren hinauf zum Schloss.
Meine Laune besserte sich von Minute zu Minute, in der ich mich mit meinen Freunden unterhielt, wir lachten und erzählten aus den Ferien, doch dann passierte unsere Kutsche die großen Eber, die das Tor zum Weg, die Klippe hinauf zum Schloss flankierten und meine gute Laune schwand innerhalb von einer Millisekunde.
Neben den Ebern, um das ganze Schloss herum, schwebten Dementoren in der Luft und ich hatte das Gefühl, sie würden nichts lieber wollen, als uns unsere Erinnerungen noch einmal durchleben zu lassen, uns Angst, Trauer und Schrecken zuzufügen und uns alles Gute und Positive auszusaugen. Eine kalte Übelkeitswelle überflutete mich und ich schluckte, unterdrückte den Drang, mein Gesicht an Michaels Schulter zu vergraben und schloss nur für einige Sekunden die Augen.
Dann waren wir an den Dementoren vorbei und ich atmete aus.
Ich bemerkte, dass es meinen Freunden ähnlich ergangen war.
Alle atmeten sie erleichtert aus, öffneten die Augen oder entknoteten ihre Hände.
Padma und Sue, die sich aneinander geklammert hatten, lösten sich langsam voneinander, die Augen starr ins Nichts gerichtet und ich sah Michael neben mir den Unterkiefer anspannen.„Warum? Warum sind hier Dementoren? Was soll das ganze? Wir können doch nicht... das kann einfach nicht sein!", stotterte Sue und ich betrachtete meine Schuhspitzen.
„Wenn es wirklich wegen Sirius Black ist, dann... haben die wirklich so große Angst, dass er in diese Schule eindringen könnte? Aus welchem Grund?" Terry sah uns fragend an.
Ich war unfähig zu antworten.
Meine Lippen waren wie zusammengeklebt.Mandy beugte sich aus dem Fenster und deutete auf die vielen Türme, Zinnen und Erker auf die wir zufuhren.
„Jetzt mal weg mit den Dementoren und schlechten Gedanken! Freut ihr euch nicht auch, dass wir endlich wieder alle zusammen sind und ein weiteres Jahr hier in Hogwarts verbringen?"
„Doch, klar, nur...", begann Davis, aber Mandy ließ sich wieder auf ihren Platz neben ihn fallen und sah ihn an.
„Stopp! Nichts, nur...! Wir hören jetzt auf daran zu denken, okay? Ich will dieses Schuljahr genießen!"Und das tat sie.
Wir taten es alle.Als wir auf dem Hof die Kutsche verließen, stieg vor uns gerade Draco, zusammen mit seinen Freunden aus seiner.
Ich spürte, wie Mandy neben mich trat.
„Habt ihr euch schon gesehen, heute?", fragte sie leise und ich schloss für einen Moment die Augen.
„Ja", sagte ich nur.
Mandy seufzte und strich mir kurz über den Arm.
„Deine Stimme sagt alles."Ich antwortete nicht, sondern beobachtete, wie Draco auf Potter und seine Freunde zuging, die ebenfalls gerade aus einer Kutsche stiegen.
„Du bist in Ohnmacht gefallen, Potter?", höhnte er. Ich hob eine Augenbraue. „Sagt Longbottom die Wahrheit? Du bist tatsächlich ohnmächtig geworden?"
Ich starrte auf seinen Rücken, als er Granger beiseite stieß, die Stufen zum Eingangstor hinaufsprang und sich den Dreien in den Weg stellte.
„Hau ab, Malfoy", knurrte Ron und ich sah aus dem Augenwinkel, wie auch meine anderen Freunde aus der Kutsche stiegen und das Schauspiel beobachteten.
„Bist du auch ohnmächtig geworden, Weasley?", spottete Draco und ich schloss die Augen. „Hat der schreckliche alte Dementor dir auch Angst eingejagt, Weasley?"
Ich atmete tief ein, während ich von irgendjemandem sanft zur Seite geschoben wurde.
„Entschuldige", murmelte dieser Jemand mit einer sehr erwachsenen, sehr männlichen Stimme.
Ich öffnete die Augen wieder und sah auf den Rücken eines großen Mannes mit dunkelblonden Haaren, schäbigem Umhang und einem Koffer in der Hand.
![](https://img.wattpad.com/cover/132952844-288-k690937.jpg)
DU LIEST GERADE
he's just a boy
Fanfiction*teil 1* Ich glaube, Draco Malfoy wird von vielen missverstanden, weil sie nicht sehen, was er eigentlich ist. Weil sie nur das sehen, was Harry sieht. Wie wäre es, wenn man die ganze Geschichte mal aus der Sicht eines Menschen sieht, der Draco über...