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Beim ersten Quidditchtraining brach ich mir das Bein.

Ich ging neben Terry zu den Umkleidekabinen und erklärte ihm, dass meine Müdigkeit nichts damit zu tun hatte, dass ich Gestern Abend noch bis zwei gelesen hatte, sondern ausschließlich davon kam, dass ich heute Nacht aufgewacht war und dann nicht mehr einschlafen konnte, woraufhin ich nicht mein Buch weitergelesen hatte.

Er glaubte mir nicht.

„Du bist also müde, weil du heute Nacht aufgewacht bist, um zu- oh, entschuldige, um nicht zu lesen, nachdem du bis zwei gelesen hast? Aber davon kommt deine Müdigkeit ja nicht...", sagte er argwöhnisch und ich sah ihn an.
„Ja"
„Wenn du dein Kinn so hebst, glaube ich dir nicht, Prinzessin!"
Ich streckte ihm die Zunge heraus und er lachte.

„Es ist verdammt kalt, dieses Schuljahr, weil die ganzen Dementoren hier herumschwirren, findest du nicht?", wechselte er das Thema und ich sah mich um.
„Naja, ich mag es kalt.", murmelte ich und zog die Ärmel meines Ravenclawpullis weiter über meine Hand.
Terry betrachtete mich.
„Du bist verrückt."
Wir liefen die Treppe zu den Umkleideräumen hinauf.
„Das erwähntest du schon mal, erinnerst du dich?" Wir betraten die Umkleidekabinen. „Auf dem Dach vom Tropfenden Kessel, als du meintest, wenn wir da oben schlafen-"

„Wer hat mit wem auf dem Dach des Tropfenden Kessels geschlafen?", fragte Darya, die sich bereits ihren Umhang übergeworfen hatte.
Terry und ich fingen an zu lachen.
„Niemand, mit niemandem. Terry und ich-"
„Ich habt miteinander geschlafen?" Darya riss die Augen auf und Terry schlug sich lachend die Hand vor die Stirn.
„Oh Gott, Darya!"
Darya brach in Gelächter aus.
„Ich weiß, ich weiß schon!"

Ich zog mir grinsend meinen Quidditchumhang über und als wir fertig waren, kam Roger in den Raum.
Sein Gesicht war so ernst wie eh und je.

„Oh Gott, was ist dem denn für eine Laus über die Leber gelaufen?", raunte Darya und ich warf ihr ein warnendes Grinsen zu.
„Sei lieber leise, nicht das du Strafrunden fliegen musst."
Darya sah angeekelt durch einen Spalt zwischen den Brettern nach draußen um das Wetter zu überprüfen und verzog das Gesicht.
„Iiih, bitte nicht."
Ich verkniff mir ein Lachen und wandte mich wieder Roger zu, der uns mit einer Miene ansah, als wäre jemand gestorben.

„Okay, jetzt spuck's schon aus, Roger!", sagte Noel nach einer Weile und zustimmendes Gemurmel machte sich breit.

„Unser erstes Spiel ist in einem Monat.", sagte Roger.

Keine einleitende Rede, kein "Hallo, schön euch zu sehen" oder ähnliches, nein.
Ein eiskalter, klarer Fakt.

Eine bedrückende Stille legte sich über uns.

„Das sind nur vier verdammte Wochen!", sagte Spencer und alle anderen saßen schweigend da.
Er hatte Recht. Vier. Verdammte. Wochen.

„Das heißt, wir müssen jeden Abend trainieren. Jeden. Beschissenen. Abend.", sagte Roger.
„Das geht nicht!", rutschte es Darya heraus.
Roger hob eine Augenbraue.
„Was ist wichtiger als Quidditch?"
Darya starrte ihn an.
„Ich bin jetzt fünfte Klasse, wir haben ZAG's und dafür muss ich jeden Abend die Hausaufgaben machen! Ich muss lernen und lernen und lernen und das weißt du vom letzten Jahr genauso gut!"
Roger kniff die Augen zusammen.
„Darya, das ist nicht dein Ernst, oder? Die ZAG's sind erst Ende des Jahres! Dafür musst du jetzt noch lange nicht büffeln!"
Darya sah ihn mit erhobenen Augenbrauen an.
„Ach? Und was, wenn ich im Gegensatz zu dir mindestens drei Ohnegleichen in meinem Zeugnis stehen haben will? Was, wenn ich im Gegensatz zu dir etwas in meinem Leben erreichen will? Was, wenn ich vorhabe, zu studieren, wenn ich mit der Schule fertig bin? Ich will jetzt schon büffeln, Roger!"

he's just a boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt