Kapitel 157

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Wincents Sicht:

Am nächsten Morgen holt Nina Noah und Luisa ab. Die beiden freuen sich schon einen Tag mit ihrer Oma zu verbringen und so habe ich Zeit für Zoe. „Hier, das ist für Zoe, sag ihr liebe Grüße, ich komme sie heute Abend bevor ich nach Koblenz fahre, besuchen." meint sie und ich nicke.
Im Krankenhaus gehe ich zu Zoes Zimmer (wie liegt jetzt auf der normalen Station) und klopfe an. „Herein." höre ich sie rufen und betrete das Zimmer. „Guten Morgen." begrüße ich sie und gebe ihr einen Blumenstrauß, den ich ihr mitgebracht habe. „Dankeschön, meine Lieblingsblumen." meint sie lächelnd. „Hier, das soll ich dir von Nina geben." sage ich und gebe ihr einen Korb mit Obst, Saft, Keksen und Schokolade. „Oh, danke." lächelt sie. „Nina kommt heute Abend vorbei, sie passt im Moment auf Noah und Luisa auf." erzähle ich und sie nickt. „Wer sind Noah und Luisa?" fragt sie dann. „Wir sind letztes Jahr im September das erste Mal Eltern geworden und unsere Zwillinge heißen Noah und Luisa." erzähle ich und Zoe macht große Augen. „Hast du ein Foto von den beiden?" fragt sie und ich gebe ihr ein Bild. „Die sind ja süß." meint sie und ich lache. „Oh ja, das sind sie. Wenn du willst, kann ich sie auch mal mitbringen." schlage ich vor. „Vielleicht. Aber erstmal noch nicht." antwortet sie und ich nicke verständnisvoll. „Tut mir Leid, dass ich gestern eingeschlafen bin." sagt sie. „Kein Problem. Wollen wir die Fotos gucken und ich erzähle dir ein bisschen etwas dazu?" schlage ich vor und sie nickt. Ich setze mich neben sie ans Bett und nehme die Fotos auf meinen Schoß. „Hier das war eins der ersten Fotos von uns. Das war bei meinem Konzert in Köln. Du hast Mila Karten zum Geburtstag geschenkt und durch einen Zufall habt ihr ein Meet and Greet bekommen." erzähle ich. Ich dachte gerne an dieses Konzert und immer wenn ich Wie soll ein Mensch das ertragen? spielte, fühlte ich mich zurückversetzt. „Du bist also Sänger?" fragt sie und ich nicke. „Auf deinem Handy sind auch ein paar Lieder von mir." sage ich. Ich erzähle noch ein bisschen von unserer Kennenlernphase und wie wir wenig später zusammen kamen. „Auf den Fotos sehen wir echt glücklich aus." meint sie. „Das waren wir auch. Also ich bin es jedenfalls und du hast mir bis jetzt immer das Gefühl gegeben, dass es dir auch so geht." gebe ich zu. Es kommen Fotos von unseren Urlauben, der Hochzeit, der Schwangerschaft und schließlich auch von Noah und Luisa. Zu den Fotos erzähle ich immer ein bisschen und kann ihr manchmal ein Lächeln entlocken. „Erinnerst du dich an irgendetwas?" frage ich sie, doch sie schüttelt den Kopf. „Achso, von Amelie ist noch kein Foto dabei. Hannah und Philipp sind seit einem knappen Monat zweifache Eltern." sage ich und sie lächelt. „Vielleicht kann ich mich ja mal mit Philipp und Hannah treffen und die beiden zeigen mir Bilder." schlägt sie vor. „Schreib ihm, dein Handy ist ja hier." sage ich und schaue dann auf die Uhr. „Ich muss los, die Kleinen sind sicher bald müde und ich möchte sie noch sehen bevor sie schlafen." erzähle ich. „Okay, danke für alles." meint sie. „Wenn was ist, schreib mir. Oder falls du noch etwas brauchst." sage ich und sie nickt. Zum Abschied lächle ich nochmal und gehe dann runter auf den Parkplatz.

Zuhause füttert Nina gerade die Zwillinge, als ich reinkomme. „Hey ihr drei." begrüße ich sie und gebe meinen Kindern einen Kuss auf den Kopf. „Wie geht es Zoe?" will Nina wissen. „Gesundheitlich schon etwas besser, sie bekommt aber heftige Schmerzmittel. Aber sie kann sich immernoch nicht an etwas erinnern. Auch nicht durch die Fotos." Berichte ich. „Das tut mir Leid, Wincent. Aber ihr seid stark und bekommt das hin." meint meine Schwiegermutter und ich lächle unsicher. „Ich hoffe es." gebe ich zu und sie nickt. Zusammen bringen wir die Kinder ins Bett und verabschieden uns dann. „Danke fürs Babysitten." sage ich und umarme sie. „Immer wieder gerne. Ich freue mich Zeit mit meinen Enkeln zu verbringen. In der Küche steht noch etwas zu essen für dich damit du nicht vom Fleisch fällst." meint sie. „Danke." sage ich und sie verlässt unser Haus. In der Küche Wärme ich mir den Nudelauflauf auf und setze mich auf die Couch. Irgendwann geht die Terrassentür auf und Max setzt sich neben mich. „Und?" fragt er,doch ich schüttle den Kopf. „Kann sie sich denn an ihre Gefühle erinnern?" will er wissen. „Ich denke nicht. Man kann ja schlecht jemanden lieben, den man nicht kennt." antworte ich niedergeschlagen. Vor Zoe und auch vor Nina wollte ich nicht zeigen wie fertig mich das Ganze macht. Wir reden noch ein bisschen und als es dunkel wird, verabschiede Max sich. „Schaff es, dass sie sich wieder in dich verliebt." meint er und verschwindet aus der Tür. Tja Max... leichter gesagt als getan.

Überall wo du bist (Wincent Weiss)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt