Kapitel 137

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Eine Woche später sind wir in Berlin und haben gerade im Hotel eingecheckt. Es klopft und ich öffne die Tür. „Hey, sorry für die Störung." meint Emilia. „Kein Problem, komm rein." sage ich und trete zur Seite. Sie betritt unser Zimmer und ich setze mich auf das kleine Sofa. „Max und ich würden heute Abend gerne essen gehen und wollten fragen, ob ihr auf Linus aufpassen könntet? Wir wollen auch nicht lange weg bleiben und wenn irgendwas ist, könnt ihr uns auch sofort anrufen." meint sie. „Ja klar, kein Problem." antworte ich. „Oh, super! Vielen Dank. Wir würden ihn dann nachher einfach zu euch bringen ja?" sagt sie und ich nicke, dann verschwindet sie wieder aus unserem Zimmer. Wir haben eine Art Apartment, also ein großes Badezimmer mit Badewanne, dann einen abgetrennten Bereich, wo Wincents und mein Bett steht und einen großen Raum, wo eine kleine Sitzecke ist und die zwei Kinderbetten stehen. „Wollen wir noch eine kleine Runde spazieren gehen? Es ist ja noch nicht so spät und dann kommen wir alle nochmal raus." schlägt Wincent vor und ich nicke. Wir packen die Kinder warm ein, legen sie in den Kinderwagen und ziehen uns danach auch an. Wincent schiebt den Kinderwagen, ich habe mich bei ihm eingehakt und jetzt laufen wir an der Spree entlang. „Berlin ist schon schön."  sagt Wincent und guckt gedankenverloren auf die Spree. „Vermisst du es in Berlin zu wohnen?" will ich wissen. „Ja und nein... ich bin super froh mit dir bzw. euch zusammenzuleben und Bonn ist auch wirklich toll. Berlin hat halt einfach ein anderes Feeling. Aber ich würde nie wollen, dass meine Kinder hier aufwachsen." gibt er zu. „Wir können auf jeden Fall öfter hier hin fahren, wenn du möchtest." schlage ich vor und Wincent gibt mir einen Kuss. „Zoe, du bist einfach perfekt." sagt er und wir bleiben stehen. „Bin ich nicht." sage ich, doch er nickt. „Oh doch, für mich bist du perfekt!" meint er und gibt mir einen langen Kuss. „Ich liebe dich." antworte ich und wir gehen weiter. Auf dem Rückweg kaufen wir Baguette, Käse, Trauben, etwas zu trinken und eine Badekugel, weil wir nachher Baden wollen. Im Hotel angekommen stille ich die Kleinen und wir spielen ein bisschen mit ihnen. Gegen halb sieben klopft es und Emilia und Max bringen Linus vorbei. „Ich habe ihn eben gestillt, hier ist eine Flasche, habe eben für den Notfall noch Milch abgepumpt. Er ist auch schon ziemlich müde, also wird er gleich schlafen. Wenn was ist, ruft uns an." meint Max und gibt seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn. Auch Emilia gibt Linus einen Kuss auf den Kopf und Max gibt Linus dann an Wincent. „Viel Spaß euch beiden." wünsche ich und die beiden gehen.  Linus, Noah und Luisa haben wir hingelegt und Wincent hat gerade das Wasser für die Badewanne angemacht. Als ich ins Bad komme, erwartet mich eine Badewanne voll mit Schaum und außen rum stehen Teelichter. „Wow. Voll romantisch." sage ich und gebe meinem Mann einen Kuss. Wir ziehen unsere Klamotten aus und setzen uns in die Badewanne, ich lehne mich mit meinem Rücken an Wincents Oberkörper. „Geht's dir gut?" fragt er und ich nicke. „Dir auch?" will ich wissen und Wincent gibt mir einen Kuss ins Haar. „Ja, mir auch." flüstert er.
Als das Wasser kalt ist, steigen wir aus der Wanne und ziehen uns Unterwäsche an. Noah quengelt und Wincent geht schnell zu ihm. Als ich in den Spiegel blicke, sehe ich die Dehnungsstreifen auf meinem Bauch und generell ist mein Körper nicht mehr so definiert wie vor der Schwangerschaft. „Du siehst toll aus." meint Wincent, der auf einmal in der Tür lehnt und mich beobachtet, wie ich mich kritisch betrachte. „Finde ich gar nicht." gebe ich zu. „Doch, ich finde dich bildhübsch." sagt er und legt die Arme um mich. „Was stört dich denn?" will er wissen, als ich mich immer noch betrachte. „Mein Bauch ist voll wabbelig und die Dehnungsstreifen nerven mich. Und auch meine Beine sind nicht mehr so schön. Generell will ich wieder in meine alten Klamotten passen." sage ich und merke, wie mir Tränen in die Augen steigen. „Hey, Süße. Nicht weinen." meint er und umarmt mich feste. Ich drücke meinen Kopf gegen seine Brust und er hält mich fest. „Komm, zieh dir mal was an, sonst wirst du mir noch krank." sagt er. Nachdem ich eine Jogginghose und einen Hoodie angezogen habe, legen Wincent und ich uns auf unser Bett. „Zoe, jetzt hörst du mir mal zu, ja? Du bist wunderschön, auch wenn du nicht 90-60-90 Maße hast. Du hast gerade Zwillinge zur Welt gebracht, das Ganze ist keine zwei Monate her! Dein Körper braucht noch ein bisschen Zeit, bis sie wieder wird wie vorher. Und selbst wenn es nicht so wird, ich finde dich perfekt so wie du bist!" sagt er leise und streicht mir durch die Haare. Es klopft und Max und Emilia holen Linus ab. Ich bleibe im Bett liegen und Kuschel mich in die Kissen. Als Wincent wieder zu mir kommt, gebe ich ihm einen langen Kuss. „Danke!" flüstere ich und schließe meine Augen.

Überall wo du bist (Wincent Weiss)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt