Kapitel 130

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Unseren Hochzeitstag haben Wincent und ich ganz entspannt zuhause verbracht, das ist jetzt 5 Tage her. Heute war nochmal wirklich tolles Wetter, wir haben den Tag mit unseren Freunden im Garten verbracht und ich war nochmal in unserem Pool. Wir sind gerade ins Bett gegangen und ich streiche über meinen Bauch. „Schlaf gut, Süße." meint Wincent, gibt mir einen Kuss und ich kuschle mich an ihn. „Du auch." sage ich und streichle mit meiner Hand über seine Brust. Dann schließe ich meine Augen und schlafe ein.
Mitten in der Nacht werde ich wach und habe ein komisches Gefühl im Bauch. Ich stehe auf, um mir was zu trinken zu holen, als plötzlich meine Fruchtblase platzt. „Scheiße, Wincent!" rufe ich und er sitzt kerzengerade im Bett. „Was ist los?" fragt er und reibt seine Augen. „Meine Fruchtblase ist gerade geplatzt." sage ich und er springt auf. „Was? Oh mein Gott." meint er aufgeregt. Er zieht aus dem Kleiderschrank eine graue Hose und ein weißes Shirt, ich ziehe eine neue Jogginghose an. Wir gehen langsam die Treppe runter und verlassen das Haus. „Hast du die Tasche?" frage ich und er nickt. Er hilft mir ins Auto zu gehen, schnallt sich an und wir fahren ins Krankenhaus. Auf dem Weg muss ich die ersten Wehen leicht veratmen und mein Bauch zieht sich immer wieder zusammen. Zwischen zwei Wehen rufe ich im Kreissaal an und sage, dass wir jetzt kommen. Im Krankenhaus angekommen, werde ich erstmal am CTG angeschlossen, anschließend prüft eine Ärztin wie weit der Muttermund geöffnet ist. „So Frau Weiß, ihre Babys haben es wohl sehr eilig, der Muttermund ist bereits 7cm geöffnet. Haben Sie schon Schmerzen?" fragt die Ärztin und ich nicke.
Die Geburt verläuft eigentlich ganz gut, ich habe zwar unfassbar starke Schmerzen, aber Wincent redet mir gut zu und ist an meiner Seite. Nach ungefähr 2 Stunden Wehen entscheide ich mich für die PDA und kann nochmal durchatmen. „So Frau Weiß, und bei der nächsten Wehe einmal heftig pressen, aber nicht vergessen zu atmen." meint die Hebamme und ich mache, was sie sagt. Plötzlich hört man ein Baby schreien und Wincent bekommt Tränen in die Augen. „Herr Weiß, wollen Sie die Nabelschnur durchschneiden?" fragt die Hebamme und er nickt. „Darf ich vorstellen? Ihr Sohn." meint sie dann und Wincent kommt mit einem kleinen Baby auf dem Arm zu mir. Bei der nächsten Wehe kommt auch unser zweites Kind, auch dieses Mal schneidet Wincent die Nabelschnur durch. Erschöpft lasse ich mich nach hinten fallen und lächle meine kleine Familie auf. Die Hebamme hat unsere Tochter auf dem Arm und setzt sich kurz neben mich. „Und ihre kleine Tochter." meint sie und ich streiche meiner Kleinen über den Arm. Während ich noch fertig gemacht werde, geht Wincent mit der Ärztin und den Kleinen in einen Nebenraum, wo die Kleinen untersucht und gewaschen werden. „So, ich schiebe Sie schonmal auf ihr Zimmer, ihr Mann kommt gleich mit den beiden Kleinen hier hin. Kann ich Ihnen noch irgendwas bringen?" will eine Schwester wissen. „Kann ich etwas zu trinken bekommen?" frage ich und sie kommt mit einem Glas Wasser wieder. „Dankeschön." sage ich. „Wenn noch etwas ist, drücken Sie einfach auf den Knopf." meint die Schwester und ich nicke. Erschöpft schließe ich meine Augen und merke gar nicht, dass Wincent mit den Kleinen irgendwann rein kommt. Als ich meine Augen wieder öffne, sitzt Wincent auf dem Sessel vor mir und hat die Augen geschlossen. Die beiden Kleinen schlafen ebenfalls in ihren Bettchen. Mein Blick fällt auf die Uhr an der Wand, 11.30 Uhr. Wincent bewegt sich und schlägt dann die Augen auf. „Süße, gut geschlafen?" fragt er und ich nicke. „Ich bin so stolz auf dich." sagt er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Ist mit den Kleinen alles gut?" will ich wissen. „Ja, die beiden sind fit und der Kinderarzt meinte, dass die beiden super entwickelt sind. Unser Kleiner ist 52cm groß und 3400g schwer, die kleine Maus ist 50cm groß und 3100g schwer." erzählt er und zeigt mir Fotos von den Kleinen. „Deine Eltern kommen nachher vorbei, ich habe sie eben angerufen." meint er und ich nicke dankend. „Fahr ruhig mal nach Hause, geh duschen, mach dich fertig und dann kannst du ja wieder kommen." sage ich und er nickt. „Bis später, ich liebe euch." meint er und ich gebe ihm einen Kuss.

Es ist soweit, die kleine Familie wird größer und ich freue mich auf die Geschichten, die die vier zusammen erleben werden.

Überall wo du bist (Wincent Weiss)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt