Unerwünschte Nr. 2

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Erschrocken sitze ich da. Was war das? Jedenfalls bedeutet es Ärger. Für wen genau kann ich nicht sagen.
Was denkt die sich? Wir müssen, wir sind Reinblüter, sollen es auch bleiben, dazu noch Todesser... dann sowas. Die spinnt doch! Besorgt mache ich mich auf den Weg zurück nach Malfoy Manor, per Flohpulver. Glücklicherweise sind gerade keine Todesser im Salon, als ich ankomme. Dafür meine Eltern. Mutter springt auf, als sie mich sieht. „Draco, was ist geschehen? Wieso bist du schon zurück?" Angespannt berichte ich ihnen von den Ereignissen. „Das wird den dunklen Lord nicht erfreuen" meint Vater düster, „Noch mehr Probleme! Jetzt müssen wir auch Greenskape suchen. Verflucht, warum hast du sie nicht gleich mitgebracht? Hier könnte sie nicht abhauen!" Natürlich, jetzt ist es wieder meine Schuld! „Wer" antworte ich aufgebracht, „Könnte denn ahnen, dass sie sich so aufführt!" „Keiner, Draco, keiner" meint meine Mutter nachsichtig. „Jetzt müssen wir wohl den dunklen Lord benachrichtigen-" Schnell unterbreche ich sie, ich will den schwarzen Lord nicht hier haben. „Warte noch! Wir können doch zuerst ein paar Todesser losschicken, sie zu suchen. Und ihren Vater benachrichtigen!"
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Irritiert schaue ich mir die Haustür an. Dieses Muggelzeug ist echt zum Davonlaufen. Vorsichtig berühre ich einen kleinen Kreis an der Hauswand. Von drinnen ertönt eine Klingel. Erschrocken mache ich einen Satz zurück. Verfluchtes Muggelzeug... Nichts rührt sich. Mist. Offenbar ist keiner da. Wo könnte Hermine noch sein? Natürlich. Bei den Weasleys. Ich habe Potter und Weasley noch nie ausstehen können. Trotzdem weiß ich natürlich wo sie wohnen, Hermine hat mir oft genug davon erzählt, zumindest bevor ich zur Todesserin wurde. Es ist weit, und sehr willkommen werde ich dort auch nicht sein. Aber ich brauche Hilfe.

Einige Flugstunden später halte ich an. Hier irgendwo muss der Fuchsbau sein, ich weiß es, auch wenn ich ihn nicht sehen kann. Vermutlich durch Magie geschützt. Ich fliege einfach weiter und hoffe auf Glück. Plötzlich krache ich gegen eine unsichtbare Wand und werde zurückgeschleudert. Ich rutsche von meinem Besen und fliege dem Erdboden entgegen. Im nächsten Moment wird auch schon alles schwarz...


Als ich wieder erwache liege ich definitiv auf einem Sofa. „Oh, du bist wach!" Erschrocken setze ich mich auf. Eine mollige, rothaarige Frau kommt auf mich zugewuselt. „Hermine hat uns erzählt, dass du eine Freundin von ihr bist!" Ich nicke. „Hermine ist hier? Ich brauche ziemlich dringend Hilfe!" „Nun Schätzchen, sehr gerne werden wir dir alle helfen!" Laut ihren Worten hat keiner hier mein dunkles Mal gesehen, immerhin.

Ich sitze mit der ganzen Weasley Familie, Potter und noch irgendwelchen Franzosen beim Abendbrot. „Jetzt erzähl doch mal. Wer bist du, was ist dein Problem?" Das ist dieser Mann... Arthur Weasley. Ich räuspere mich. „Zuerst einmal möchte ich, dass ihr mir zuhört. Das ist wichtig, denn wenn es eins gibt, das ich hasse, dann sind es Vorurteile. Mr Weasley, Sie dürften meinen Vater kennen, er arbeitet auch im Ministerium. Andrew van Greenskape-" Mr Weasleys Hand ballt sich zur Faust. „Lasst mich bitte zu Ende sprechen! Heute... heute ist etwas passiert, was mich dazu gebracht hat, meiner Familie endgültig abzuschwören. Die van Greenskapes sind Reinblüter, solche wie die Malfoys." „Wenn Malfoys im Spiel sind kann es nur schrecklich werden!" flüstert einer der Zwillinge grinsend. Ich nicke. „Allerdings. Lucius und Narcissa Malfoy und mein Vater wollen mich und Draco verheiraten." Schlagartig ist es still am Tisch. Bis die beiden Zwillinge in lautes Lachen verfallen. „Ja... ähm. Ich wollte ursprünglich nur zu Hermine um diese schlaue Hexe um Rat zu fragen." Hermine lächelt. „Du könntest hierbleiben, Schätzchen!" Heftig schüttle ich den Kopf. „Mein Vater ist Todesser. Ich werde vermutlich jetzt schon gesucht!" Fred und George verdrehen synchron die Augen. „Wir beherbergen Harry Potter, den Unerwüschten Nr.1" sagen sie im Chor, „Ein Unerwünschter mehr oder weniger ist da auch egal!" Ich zögere. Je länger ich hier bleibe, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass jemand mein dunkles Mal entdeckt. Die Frau - Molly Weasley - nickt überschwänglich. „Bleib doch hier! Du kennst ja Hermine, Ron und Harry. Die freuen sich doch bestimmt alle!" Potter, Wieselkönig und ich tauschen zweifelnde Blicke. „Sie kann zu mir und Ginny ins Zimmer!" schlägt Hermine vor, und damit ist es beschlossene Sache.

moon & miseryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt