Isa lässt es sich nicht nehmen, die Schnitte in meinem Gesicht zu versorgen. Einen Moment spüre ich Erleichterung – doch dann fällt mein Blick auf meine Tante, die immer noch wutentbrannt herumschreit und Potter und seine Komplizen verflucht.
„Nein", flüstere ich so leise, dass nur Isa mich hören kann. „Sie hat ihn bereits gerufen. Er wird uns alle umbringen."
„Dich wird er nicht umbringen", erwidert sie nicht minder leise, „du hattest kaum etwas hiermit zu tun." Ihre Hände zittern und sie lässt von meinem Gesicht ab.
„Danke", murmele ich und sehe sie an. Eine dunkle Ahnung steigt ihn mir auf und ich packe Isa am Handgelenk. „Aber du. Da warst bei den Greifern. Du hattest eine ganze Menge damit zu tun."
Sie macht sich von mir los und lässt mich stehen, um Greyback von seinem Schockzauber zu erlösen. Wie vom Blitz getroffen sehe ich ihr hinterher.
Der dunkle Lord wird jeden hier im Raum bestrafen. Fragt sich nur, an wem von den Greifern, den Hauptverantwortlichen, er seine Wut am stärksten auslassen wird. Dennoch macht niemand Anstalten, schnellstmöglich von hier zu verschwinden – weder Isa oder ich, noch die Greifer und Greyback oder Bellatrix und meine Eltern. Wir alle wissen, wie aussichtslos dieses Unterfangen wäre und bedrückende Stille senkt sich wie ein dunkles Tuch über uns.
Allmählich dämmert mir – vermutlich auch allen anderen – was hier geschehen ist, was wir angerichtet haben: Wir hatten Potter - wir haben ihn wieder entkommen lassen. Und er wird es erfahren.
„Wo ist eigentlich Wurmschanz abgeblieben?", fragt mein Vater in die Stille.
In diesem Moment geht jedem von uns der selbe Gedanke durch den Kopf: Er sollte nach den Gefangenen sehen, und daraufhin sind sie ausgebrochen. Womöglich kann ihm jegliche Schuld zugeschrieben werden.
„Draco, geh nachsehen", bestimmt meine Mutter und sieht mich streng an, als ich protestieren will.
Malfoy Manor ist groß, wenn ich von hier in die Keller gehe und erst nach dem erbärmlichen Zauberer suchen muss, dauert das sicher einige Minuten... Minuten, in denen der dunkle Lord höchstwahrscheinlich ankommen und... mit seiner Strafpredigt anfangen wird.
Isa, die wieder zu mir gekommen ist, stupst leicht in meinen Rücken. Sie sagt, ich soll gehen. Und, dass es schon okay ist, wenn ich sie jetzt zurück lasse. Ich fühle mich schrecklich dabei, aber ich höre auf die beiden Frauen, die ich am meisten auf dieser Welt liebe, und gehe.
~(Isa)
Ich blicke Draco nach und bin unendlich erleichtert, dass ihm wenigstens ein Teil des aufkommenden Sturms erspart bleiben wird.
Trotzdem fühle ich mich seltsam alleine und fehl am Platz, wie ich alleine fast mitten im Raum stehe. Langsam bewege ich mich hinüber zu Greyback, der die langen gelben Fingernägel in die Rückenlehne eines sehr edel aussehenden Sessels gegraben hat, und stelle mich mit gesenktem Kopf neben ihn. Das fühlt sich deutlich mehr nach meinem Platz an.
Ich höre mein heftig pochendes Herz und die Schläge erinnern mich an das Ticken einer Uhr, dass mir bewusst macht, dass jeden Moment Voldemort auftauchen wird.
„Was ist passiert? Bella?"
Die Angst klammert sich in meinem Nacken fest wie eine giftige Spinne. Langsam schaue nach oben.
Der Dunkle Lord ist hier. Hier. Nur wenige Schritte entfernt. Wie macht er das bloß immer? Auftauchen, wann und wo er will ganz ohne das verräterische Knallen des Apparierens. Einmal mehr wird mir grausam bewusst, dass er Magie und Mächte beherrscht, die uns normalsterblichen Hexen und Zauberern vollkommen fremd und übermächtig ist...
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moon & misery
Fanfiction(Abgeschlossen!) Eine Geschichte um Draco Malfoy und Iris-Isabelle van Greenskape, die im siebten Schuljahr untragisch beginnt. Iris-Isabelle, die lieber Isa genannt wird, ist schockiert, als sie erfährt, dass sie zusammen mit Draco Malfoy Schulspre...