Isa nickt langsam.
„Ja, vermutlich hast du Recht. Hast du was dagegen, wenn ich mich ein bisschen hinlege?" Sie nickt zu meinem Bett hinüber. Ich schüttele den Kopf. „Nein. Ich kann jetzt sowieso nicht schlafen."
Während Isa langsam einschläft, gehe ich auf uns ab. Ich frage mich, wie meine Zukunft jetzt aussieht. Werde ich sterben oder als Werwolf enden? Oder Isa? Und wenn wir überleben und hier doch noch irgendwie herauskommen, was dann?
Man sagt ja immer, die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber in meinem Falle stirbt die Hoffnung weit vor mir. Nichts auf der Welt kann ich mir jetzt gerade vorstelle, was mich oder Isa jetzt noch retten könnte. Die Todesser ganz sicher nicht, auf meine Eltern ist auch kein Verlass. Wenn ich doch nur wüsste, wie die Todesser darauf gekommen sind, dass wir sie verraten haben...!
Als schon wieder die Morgendämmerung hereinbricht, lege ich mich zu Isa um zu schlafen. Viel anderes kann ich nicht tun.
Mein letzter Gedanke, bevor ich einschlafe ist; Nach diesem Tag holen sie uns...
Als ich die Augen wieder aufschlage, muss es schon Nachmittag sein. Eine tief stehende Sonne strahlt herein.
Plötzlich bricht die Wahrheit über mich herein. Ich werde sterben. Ich fühle mich unendlich und schrecklich gefangen, ich kann nicht weglaufen, nicht mal kämpfen.
Jetzt, wo mein Leben in ein paar Stunden vorbei sein wird, bereue ich es, dass ich nie wirklich irgendetwas getan habe, was ich wirklich wollte. Mein Leben war von Anfang an immer bloß schwarzweiß. Und grün. Aber jetzt ist es zu spät.
„Draco, ich muss dir etwas sagen."
„Was?"
Noch etwas abwesend richte ich mich auf. Isa steht neben mir, blickt mich erst an.
„Du hast bewiesen, wie klug du sein kannst. Also ist es meine Zeit, zu zeigen, dass ich mutig sein kann."
Verwirrt runzele ich die Stirn. „Was bitte meinst du?"
„Wir werden das ab jetzt so machen, wie von Anfang an geplant."
Ich verstehe immer noch nicht. Doch Isas Gesichtsausdruck sagt mir, dass ich besser nicht frage.
„Und noch etwas." Entsetzt muss ich mit ansehen, wie eine einzelne Träne ihre Wange hinunter rollt. Ansonsten ist sie vollkommen ruhig.
„Jetzt wo wir – vermutlich – sterben werden... Ich...Ich muss dir sagen..Draco ich..."
Isa holt tief Luft. „Ich glaube ich liebe dich. Nein, ich weiß es."
Nachdenklich schaue ich ihr in die Augen. Und plötzlich ist sie da – die Gewissheit. Ich liebe Isa. Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, habe ich bis vor einigen Wochen eigentlich kaum gedacht, dass ICH in der Lage wäre, jemanden tatsächlich zu lieben. Das kam mir einfach albern vor. Doch jetzt schleichen sich wie von selbst die Worte über meine Lippen. „Ich liebe dich auch."
Wie kitschig.
Wie albern.
Wie lächerlich.
Wie grauenhaft.
Wie ekelhaft.
Das sagt zumindest mein Kopf.
„Was für ein Klischee" sage ich leise.
„Dann ist das aber das schönste Klischee, das ich je erlebt habe" erwidert Isa lächelnd.
Aber mein Herz sagt etwas anderes.
DU LIEST GERADE
moon & misery
Fanfiction(Abgeschlossen!) Eine Geschichte um Draco Malfoy und Iris-Isabelle van Greenskape, die im siebten Schuljahr untragisch beginnt. Iris-Isabelle, die lieber Isa genannt wird, ist schockiert, als sie erfährt, dass sie zusammen mit Draco Malfoy Schulspre...