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Sicht Mandy

Am nächsten Morgen wachte ich relativ früh auf. Ich zog mich um und schlich leise durch die Wohnung um niemanden zu wecken. Tatsächlich es schliefen alle noch. Die Uhr sagte mir das es fünf Uhr in der früh war. Ich nahm mir meine Schlüssel und alles was ich sonst noch so hatte und verließ die Wohnung. Um der Zeit fuhren Busse wieder also nahm ich mir einen und fuhr nachhause. Irgendwie hoffte ich ja das Stephan noch schlief wenn ich kommen würde aber da er früh raus musste wahrscheinlich eher unwahrscheinlich. Es dauerte etwas bis ich da war, aber als ich da war überraschte es mich, Stephan schlief noch. Entspannt machte ich mir einen Kaffe und holte mein Handy raus um Paul eine Nachricht zu schicken.

„Hey! Sorry bin Nachhause gegangen. Ihr habt alle noch geschlafen wollte euch nicht wecken. Danke das ich bei dir schlafen durfte wir sehen uns auf der Wache."

Ich legte es wieder weg und machte mir dann noch Frühstück.  „Scheiße! Scheiß wecker!" Plötzlich hörte man Stephan fluchen und hier rumrennen. Als er in der Küche ankam zog er gerade sein Shirt über seinen Kopf. Als er mich erblickte blieb er reglos stehen. „Mandy?" Sein Gesicht erhellte sich etwas.
„Ja..." „Du bist hier!" „Ja...Du auch." „Ja...ich..."
Plötzlich klingelte sein Handy. „Oh fuck! Ich muss los wir reden später!" Und damit war er aus der Wohnung gerast. Stephan sah etwas fertig aus. Mit meinem Kaffe und meinem Frühstück setzte ich mich an den Tisch und frühstückte in aller ruhe.

Etwa zwei Stunden später hatte Paul mir kurz geantwortet. Er hat sich eigentlich nur bedankt das ich ihm bescheid gesagt hab und das es kein Problem gewesen ist das ich da war, ich bin immer willkommen. Mit einer Decke legte ich mich auf die Couch und machte den Fernseher an. Es lief irgendeine Kacke, aber das war nicht wichtig da ich eh einschlief.

Wach wurde ich weil ich Hände in meinem Gesicht spürte. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah Stephan. Ich Schreckte hoch und sah auf die Uhr. Wie spät ist es? 14 Uhr. Noch eine Stunde dann muss ich bei der Arbeit sein.  Erleichtert Atmete ich aus.  „Entschuldige ich wollte dich nicht erschrecken."„Ähm nein alles gut." Ich setzte mich richtig hin und sah Stephan an der Gegenüber von mir saß. Gut fünf Minuten sahen wir uns einfach nur an und sagten nichts, bis er das Schweigen brach. „Wir sollten reden." „Ja..." „Hör zu, ich wollte dir nicht das Gefühl geben das ich Schluss machen möchte. Ich liebe dich." „Warum bist Du zwischendurch dann so komisch?" „Ich denke viel nach..." „Worüber?" „Das kann ich dir nicht sagen."
„Natürlich nicht. Kannst Du ja nie." Genervt stand ich auf, ging ins Badezimmer und machte mich fertig. Ich hatte keine lust mehr. Er kann mir doch vertrauen! Vielleicht könnte ich ihm sogar helfen. Er weiß das doch! Er klopfte an die Tür und sagte meinen Namen. Dies ignorierte ich jedoch gekonnt. Als ich dann doch irgendwann das Bad verließ nahm ich mir gleich meine Autoschlüssel um mich auf den weg zu machen. „Aber Du hast doch noch Zeit. Du bist dann zu früh da."  „Ja und?" Ich verließ die Wohnung, ging zu meinem Auto und fuhr zu Wache. Vorne wurde ich von Paul reingelassen.  „Was ist los?"  „Stephan."  „Habt ihr nicht geredet?" „Doch aber er möchte mir nicht sagen worüber er so nachdenkt. Er kann mir doch vertrauen! Vielleicht könnte ich ihm sogar helfen!" Plötzlich klopfte es an der Glastür. Paul drückte auf den Summer und Stephan kam rein.  „Mandy..." „Nein! Vielleicht könnte ich dir ja helfen! Aber nein Du redest mit mir ja nicht!" „Du könntest mir da nicht helfen." Während ich etwas lauter redete sprach Stephan ruhig.  „Woher willst Du das wissen?!" „Weil ich es weiß." Ein paar Kollegen sahen mittlerweile aus ihren Büros und sahen zu uns. Hatten die alle nichts zu tun? Ich wollte mich umdrehen und mich umziehen gehen aber Stephan hielt mich zurück.
„Lass mich los!" Keiner sagte etwas. Bis Klaus plötzlich aus seinem Büro kam.  „Was ist hier los?"
Er sah zu uns und realisierte dann wohl was los war.
„Stephan was machst Du hier? Dein Dienst ist schon vorbei." Stephan sagte nichts sondern sah zu mir.
„Schatz..." „Nein! Ich möchte Ehrlichkeit in der Beziehung! Wir bekommen Kinder und wir sind doch eigentlich ein Team." Gegen ende des Satzes wurde ich leiser. Stephan seufzte und holte dann etwas aus seiner Tasche.  „Ich hab es mir anders vorgestellt." Plötzlich kniete er sich hin und sah mich an.  „Mandy Richter, machst Du mich zum Glücklichsten Mann und wirst meine Frau?" „Hast Du darüber immer nachgedacht?" Er nickte nur leicht. Ich kam mir vor wie der letzte Idiot. Alle sahen mich an und warteten auf meine Antwort.
„Es tut mir leid...ich..." Ich drehte mich um und verschwand in der Umkleide.

Liebe auf komplizierten WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt