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Die Monate vergingen nur so. Mittlerweile war sie im Letzten Monat, wir hatten immer noch keinen Kontakt. Es machte mich fertig, die Kinder würden jederzeit kommen und ich würde es nicht mitkriegen. Wir,damit meine ich die Polizei, haben nichts herausgefunden, mit der Nummer gab es 100 Chancen, da haben wir, also Paul und ich, auch keine Treffer gehabt. Die Kinder würden ohne mich kommen, ich würde es nicht mitbekommen, ich wäre  nicht dabei, ich würde sie nicht sehen. Mir entfuhr ein Seufzer. „Stephan was ist los?" Ich zuckte zusammen und sah auf. Ich war so in Gedanken das ich vergessen hatte das ich ja im Büro mit Paul saß. „Nichts alles oke. Hab nur an Mandy gedacht..." Er sah mich mitleidig an und wendete sich wieder seiner Arbeit zu. „Paul?" „Ja?" Er sah noch auf die Papiere die vor ihm lagen. „Denkst Du die Kinder sind schon da?" Paul legte den Stift weg und sah mich an. „Ich weiß es nicht. Es könnte sein."

Die Minuten vergingen langsam, eine Minute kam mir vor wie eine Stunde, die reinste Qual.

Sicht Mandy

Da ich mittlerweile kurz vor der Geburt stand durfte ich nicht mehr Arbeiten sondern sollte zuhause bleiben. Mit einem meiner Nachbarn verstand ich mich ziemlich gut, sein Name ist Sebastian und so kam es dazu das er bei mir war und wir zusammen Kuchen aßen und Plauderten. In den letzten Wochen hatten wir uns gut angefreundet. Wir redeten gerade über die Nachbarin die über uns Wohnte wie schrecklich sie doch ist als ich plötzlich ein ziehen spürte. Zuerst beachtete ich es nicht aber mit der Zeit wurde es immer schlimmer. „Ich geh kurz auf Toilette bin gleich zurück."  Er nickte und ich verschwand ins Bad. Mein Bauch war ziemlich dick, aber gut da waren ja auch zwei kleine Wesen drinnen. Das ziehen wurde immer stärker und plötzlich war meine Hose Nass. Ich atmete einmal tief durch und sah an mir runter. „Oka Mandy alles gut, es geht los, Du schaffst das." Ich verließ das Badezimmer und ging zurück. „Mandy alles oke?" „Fährst Du mich ins Krankenhaus?" „Geht es los?" Ich nickte nur, er stand sofort auf und führte mich raus zu seinem Wagen. Der ziehen wurde zu einem Schmerz der immer unangenehmer wurde und auch anfing weh zu tun. Die Wehn kamen in immer kürzeren Abschnitten. Die beiden würden heute kommen. „Mandy halt durch es ist nicht mehr weit." 

Knappe zehn Minuten später waren wir da. Er rannte rein und kam mit einer Schwester, einem Arzt und einem Rollstuhl wieder. Sie halfen mir in den Rollstuhl und dann ging alles ganz schnell. Ehe ich mich versah war ich im Kreißsaal. Ich hörte eine der Schwestern noch mit Sebastian reden. „Sind sie der Vater oder sonst was?" „Nein." „Dann müssen sie warten."

Ich lag gut 6 Stunden in den Wehn. Es waren schmerzen und ich wünschte mir, jemand wäre jetzt hier an meiner Seite und würde meine Hand halten. Als ich das erste kleine Wesen schreien hörte musste ich kurz lächeln, aber es ging sofort weiter. Als das zweite kleine Wesen da war hatte ich absolut keine Kraft mehr. Ich fühlte mich total fertig und wollte schlafen. Meine Augen schlossen sich und ich war weg.

Liebe auf komplizierten WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt