Kapitel 93 - Überzeugungskraft

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Asa hatte es noch gar nicht realisiert, da wurde sie von Oikawa hochgehoben und nur noch näher an ihn gedrückt. Doch kroch sie langsam und doch stetig eine zunehmende Röte in ihr Gesicht. Hatte er sie gerade tatsächlich vor allen als seine Freundin bezeichnet?

Das nächste war nur ein lautes "NISHINOYA!" von niemand anderem als Daichi. Sie wollte nachsehen, was dort vor sich ging, doch drehte sich Oikawa so, dass sie vollständig mit dem Rücken zu dem Aufruhr war. Wahrscheinlich wollte er es ihr nur abnehmen, da so wie sie ihn kannte, er wohl am liebsten so etwas ignoriert hätte.

"Deine was?!", fragte Watari, der Libero der Seijou, baff. Asa bedankte sich innerlich so sehr bei ihm, denn sie war sich nicht sicher, ob sie sich nicht doch verhört hatte, doch kam die Antwort binnen Sekunden: "MEINE FREUNDIN!"

Iwaizumi und die anderen zwei Spieler an denen Asa vorbeigegangen war, hatten sich nun auch wieder in den Türrahmen gestellt und beobachteten die ganze Szenerie kopfschüttelnd. Sowas konnte ja nur ihrem Kapitän passieren. Sein Fan-Club starrte mit weiten Augen auf die Beiden. Natürlich hatten die Mädchen keinen blassen Schimmer, wer Asa war oder was sie in den Armen ihres Romeos machte.

"Meine Prinzessin soll also die Freundin von einem Libero sein? Wie lächerlich ist das denn bitte?", meinte Oikawa schnippisch und wollte damit das Mädchen in seinen Armen wohl beschützen. Für Asa jedoch war das der Moment wo sie sich endgültig vergraben wollte. Der Drang einfach den Kopf in die Schulter vor ihr zu vergraben und ihren Tod vorzutäuschen war stark, doch spürte sie die drängenden Blicke, die sich in ihren Rücken brannten.

"Ähm.. To-chii.. Er.. sagt die Wahrheit", murmelte sie in sein Ohr, wodurch er endlich die Umarmung etwas löste und Asa in sein Gesicht sehen konnte.

Sein Blick war einmalig. Eine einzige Mischung aus unterschiedlichsten Emotionen.

Iwaizumi kam zu Oikawas Seite und legte eine Hand auf seine Schulter. "Lass sie runter." Er war wohl die Stimme der Vernunft, das aber nur, weil er vor den ganzen Leuten keinen allzu großen Aufstand verursachen wollte.

Immer noch wortkarg setzte Oikawa Asa wieder auf den Boden ab, welche sich kurz mit einem kurzen Blick bei Iwaizumi bedankte und sich dann umdrehte. Die Aussicht auf ihre Bekannten konnte sie kaum beschreiben.

Sie lagen alle halbwegs auf dem Boden und starrten mit hochgestreckten Köpfen in ihre Richtung. Am weitesten Rechts war Tsukishima, der nur irgendwie versuchte sich freizukämpfen und mit null Bock Yamaguchi und Ennoshita beobachtete, wie sie versuchten Tanaka in Schach zu halten, dessen Körper die Beinen des Blonden blockierten, was wiederum Narita davon abhielt aufzustehen.

Daneben war Hinata, der wohl als einziger frei aufstehen konnte. Er tat es aber nicht, da er total perplex war und keine Ahnung hatte, was gerade genau passierte.

Von links sah das Ganze nicht anders aus. Dort befanden sich die drei Drittklässler. Asahi lag direkt am Boden und sah so aus, als hätte er wegen irgendetwas Schmerzen. Wohingegen Sugawara, der sich neben Kageyama, Asahi und irgendwie auch Daichi befand, sich mit einem Arm abstützte und sie ziemlich platt anstarrte.

Kinoshita und Kageyama hatten ein deutlicheres Aufstehproblem. Denn links und rechts von ihnen, befand sich jeweils ein Arm von Nishinoya, der von Daichi an Ort und stelle gehalten wurde. Ihre Augen blieben an dem Kleinsten des Teams hängen, der Oikawa mit einem Todesblick beehrte und gerade eher einem lebendigen Gewitter glich, was jeden Moment einschlug. (Staffel 2 Folge 25; 5:25)

Die ganze Halle war still. Asa stand da, hielt ihren linken Oberarm fest und ihr Kopf brannte wie Feuer. Nichts war ihr je so peinlich gewesen. "I-ich ähm..." "WOAH!! EINE BESSERE ÜBERRASCHUNG HÄTTE ICH MIR NICHT AUSDENKEN KÖNNEN, ASALEIN!!!" Es war Saeko, die es ohne irgendwelche Bedenken mit voller Lautstärke durch die ganze Halle schrie.

Dazu grinste sie weit und zeigte Asa stolz einen Daumen nach oben. Takeda räusperte sich plötzlich, jedoch bevor er etwas sagen konnte, wurde Asa von der Seite angesprochen. "Ehm.. Du darfst die Halle nicht mit Straßenschuhen betreten. Hast du die Schilder nicht gelesen?" Es war ein Schiedsrichter, der dafür extra zu ihr gekommen ist und nicht gerade erfreut klang.

"Seien sie doch nicht so.", versuchte Iwaizumi sein Glück, doch stieß er auf taube Ohren. "Sie muss mit den Schuhe die Halle verlassen.", befahl er ihr und zeigte auf den Ausgang. Asa war so überrumpelt, dass sie überhaupt nicht wusste, was sie jetzt tun sollte. Takeda wollte doch gerade etwas sagen, oder nicht? Sie sah hilfesuchend zu ihm und tatsächlich. "Ku- Ich meine Tatsuya-san wir-" "Tatsuya?!", schrie der Schiedsrichter plötzlich total perplex und starrte mit großen Augen auf Asa.

Darauf legte Oikawa grinsend eine Hand auf ihre Schulter. "Ja, das ist sie. Meine Asa-hime." Asa hörte nur wie sich Iwaizumi mit voller Wucht einen Facepalm gab, da ihre Augen an die sich entwirrenden Jungs heftete. "HA?! DEINE WAS?!", rief Tanaka wutentbrannt und dieses Mal mischte sich auch Hinata ein.

Er war zwar halb hinter Tanaka versteckt, doch hatte er seine Hände zu Fäusten geballt und schrie: "WENN DANN IST DAS UNSERE!" Aber nicht nur er, das ganze Team stimmte nach und nach mit ein und Daichi hatte es einfach aufgegeben, sie zu verstummen. "GENAU!" Sugawara war wohl der einzige, der sie dabei ansah und lächelte.

Takeda hatte einen großen Schweißtropfen an seiner Schläfe und er hatte zitternd seine Arme gehoben. "Jetzt seid doch bitte leise! Beruhigt euch!" Ukai dagegen kratzte sich am Hinterkopf und dachte wohl nur an seine nächste Zigarette.

Die noch übrigen anwesenden Jungs der Seijou reagierten wohl alle unterschiedlich. Während Iwaizumi wohl kurz davor war Oikawa endgültig K.O. zu schlagen, weil er das Feuer nun doch wieder entfacht hatte, war Yahaba-san wegen seinem Kapitäns nur am Kopfschütteln, Kyotani interessierte das ganze kein Stück und er schlenderte einfach zum Ausgang und Watari war in seiner eigenen Welt.

Er kannte Asa von damals. Da war er aber noch kein Libero, sondern ein Zuspieler gewesen. Doch hörte er von seinen Kameraden, wie sie mit Liberos umging und nun sowas? Hatten sie ihn angelogen? Aber er hatte doch selber immer mitbekommen, wie sie sich aus dem Weg gegangen waren.

Asa hingegen war überrumpelt. Hatte sie sich wirklich umsonst Sorgen gemacht? Die ganzen Zurufe erwärmten ihr Herz. Sie fühlte sich plötzlich so willkommen. Dieses ganze innerliche Chaos. Die Angst, dass sie es vollkommen versaut hätte. Immer mehr Tränen rannten ihre Wangen hinunter. Sie wollte zu ihnen und immer bei diesem Team bleiben.

Es waren ihre Freunde!

Sie wischte sich die Tränen weg und als sie wieder aufsah, war das einzige was sie sehen konnte etwas Oranges und dann wurde sie mitgerissen.


*~*~*

Wörter: 1079   

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt