Kapitel 52 - Verabschiedung

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Nachdem sich die Jungs umgezogen und sich alle am Tor der Karasuno versammelt hatten, verblieb Asa im Hintergrund und stand mit etwas Entfernung zu den sich Verabschiedenden. Sie war, seitdem sie kurz alleine war, da die Jungs sich in die Umkleide gequetscht hatten und auch die zwei Mädchen sich umziehen gingen, von den ganzen Vorkommnissen des Tages im Gedanken abgedriftet.

Mit dieser kurzen Ruhe, die sie vor der Umkleide verbrachte, wurde ihr erst so richtig bewusst, was eigentlich alles an dem einen Tag passiert war. So vieles ist ihr klar geworden und doch sind wieder neue Fragen entstanden. Ob sich das überhaupt irgendwann mal ganz klären würde..?

Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Sie musste einfach geduldig sein und so meditierte sie ein Stück und richtete ihren Kopf gegen die wärmende Herbstsonne. Sie schien ihr auf ihre helle Haut und erwärmte diese in Sekunden. Die einzige Abkühlung war der kühle Wind, der ab und an sogar ihre Haare herumwirbelte. Es tat gut. Dieses hier und jetzt. Wenn sie ehrlich war, machte ihr die Vergangenheit etwas angst. Es war teilweise so gegensätzlich, was die anderen zu ihr sagten oder wie sie ihr ich von damals beschrieben.

Sie hatte nicht mal eine Ahnung, ob es gut war, dass sie so neugierig war. Dennoch war es ein Bestandteil von ihr und sie wollte es wissen. Auf einmal spürte sie zwei Arme, die sich um ihren Körper schlangen und wurde mit der dazugehörigen Wucht aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie riss konfus ihre Augen auf, doch wusste sie im nächsten Moment schon ganz genau, wer der Übeltäter war.

Sie konnte sich so schnell gar nicht auf die bevorstehende Kollision mit den Boden vorbereitet, doch kam diese gar nicht, sondern spürte sie im Gegensatz dazu zwei weitere Hände an ihrem Rücken, die sie mit Gegendruck davor bewahrten. "Noya, du solltest das lassen, sonst tust du ihr noch weh." Diese strenge in der Stimme kam eindeutig von Sugawara, der dazu laut ausatmete, um den in Sekunden aufgebauten Stress loszuwerden. Seine Hände nahm er behutsam zurück, als er die Umschlungene wieder aufrecht positioniert hatte.

Asahi, der knapp neben dem Grauhaarigen stand, sah vollkommen verängstigt zur Szene, so als ob er die schlimmste Möglichkeit, die eintreten könnte, vor seinen Augen hatte. Er hatte sogar seine Hände gehoben, so als hätte er sie auch auffangen wollen. Nishinoya war etwas gekränkt, dass seine Freunde so über ihn dachten. "Ich würde ihr nie weh tun!"

Asa musste schmunzeln und fragte sich insgeheim, wie lange die Jungs schon neben ihr standen. Wie schnell konnte sie eigentlich immer in ihre Gedanken versinken, dass sie gar nichts mehr um sich herum wahrnahm? Es waren aber zu ihrer Erleichterung noch nicht mehr neben ihr, sondern kamen erst jetzt nach und nach aus der Umkleide.

"Vielleicht solltest du es dann nicht so stürmisch angehen..?" Asahi malte sich wohl noch immer schmerzliche Vorfälle in seinem Kopf aus. Nishinoya blickte ihn dagegen eingeschnappt an und stellte sich vor ihn. "Stürmisch? Ich liebe sie halt!" Sugawara musterte währenddessen Asa fürsorglich, doch sie senkte nur beschämt den Kopf und hatte ihre typischen rötlichen Wangen, wodurch er sich etwas entspannte.

Trotzdem machte er sich Sorgen um das zurückhaltende Mädchen. Könnte sie Noya überhaupt in seine Schranken weisen? Sollte er das kurz übernehmen? Er musste das übernehmen, bevor doch noch etwas passierte! Man konnte es doch daran sehen, wie er immer Kiyoko angesprungen war und Asa war viel zu lieb, um überhaupt daran zu denken auszuweichen. Er nickte Asahi mit einem strengen Blick zu und nahm sich den Libero mit ihm vor, der davon sichtlich überrumpelt wurde.

Asa bekam nur den Anfang mit, doch konnte sie nicht mehr eingreifen, da sie von hinten zwei Hände packten und sie in die Luft hoben. Perplex, da sie keinen Boden mehr unter Füßen hatte, spannte sie ihre Muskeln an, vernahm jedoch dazu Kuroos Stimme. "Asa-chii! Wir müssen noch Handynummern austauschen!"

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt