Destiny (Nishinoya x OC)

Kapitel 94 - Die Mauer

Der Sprint der sich jedoch daraus ergab, war für Asa fast schon zu schnell. Ihre Beine versuchten mitzukommen, doch fiel es ihr nicht so einfach, wie der Person, die sie da mit zerrte. Es war nicht ohne Grund so ein fester Griff um ihr Handgelenk und so fertig sie innerlich war und geschockt, starrte sie erstmal nur auf die Hand, die sie so fest umschlossen hatte, bevor ihre Augen langsam dem Arm entlang wanderten.

Das nächste was sie vernahm war ein schwarzer Armschoner und kurz darauf war es wieder das Orange. Dieses orangene Trikot, was nur ein einziger Spieler trug. Die weiße Vier, die es aufgedruckt hatte. Ihre Augen wanderten zum Nacken und schließlich zu den hochgestylten braunen Haaren. Sie hatte einen totalen Tunnelblick. Keine Ahnung, wo er sie hinbrachte, doch war es ihr egal.

Sie war glücklich. Er hatte sie doch seine Freundin genannt. Hatte sie das Schluss machen nur geträumt? Waren sie noch immer zusammen? Sie wünschte es sich so. Plötzlich stoppte er und bevor er nur daran denken konnte, seinen Griff nur zu lockern, ergriff Asa seine Hand mit ihrer anderen fest. "L-lass nicht los.", brachte sie hechelnd gerade so hervor.

Der Sprint war doch länger, als sie dachte. Auch ihre Beine pochten, als wäre sie einen halben Marathon gelaufen. Breit grinsend drehte er sich zu ihr um. "Ich werde dich niemals loslassen." Tief sah er ihr in die Tränen gefüllten Augen und auf einmal schluchzte sie laut los und schmiss ihre Arme um ihn.

"Es t-tut m-mir so leid..", schluchzte sie in seine Schulter. Immer und immer wieder. Nishinoya fuhr mit seiner Hand ihren Rücken entlang und versuchte es ihr irgendwie auszureden. Es war doch alles in Ordnung. Sie war da. Hier bei ihm! Was sollte er sich mehr wünschen?

Seine Worte taten gut. Er hatte einfach eine Kunst dafür, die richtigen Worte zu finden, doch trotzdem zerbrach Asas Herz allein bei dem Gedanken daran, wie er sich wegen ihr gefühlt haben musste. Sie krallte sich an ihn und auch er drückte sie näher an sich.

Wenn Asa ihm es doch nur per Telepathie sagen könnte, aber durch diesen Kloß in ihrem Hals, bekam sie kaum ein Wort raus. "Y-yuu, es tut mir so schrecklich leid.", wiederholte sie sich zum x-ten Mal. Seine Händen fuhren zu ihren Schultern und leicht drückte er sie von sich weg.

Ernst versuchte er in ihre Augen zu sehen, doch mied sie seinen Blick. Sie hatte ihm doch das alles angetan, durfte sie überhaupt weinen? Tief holte sie Luft um das sagen zu können, was ihr schon seit Stunden auf der Zunge lag. "I-ich w-weiß, das-", fing sie an, doch schaffte sie es einfach nicht ihre Erklärung loszuwerden. Sie wimmerte schließlich nur noch, da sie bei dem Gedanken daran nur noch mehr Schuldgefühle bekam.

"Hey, Spätzchen." Liebevoll lächelte er ihr zu, so als wäre überhaupt nichts passiert. "Ich wollte eigentlich nicht damit einfach so rausplatzen, aber.." Er fuhr sich schuldig an den Nacken. "..deine Mutter hat mir alles erzählt. Also hör bitte auf zu weinen."

Asa sah ihn einen Moment lang stumm an, als wäre die Zeit stehen geblieben und dann fing sie erst recht an zu schluchzen und drückte ihr Gesicht noch stärker als vorher gegen seine Brust, auch wenn er von dem vorherigen Spiel völlig durchgeschwitzt war. In diesem Moment war es ihr egal. Wie toll war dieser Junge eigentlich? Natürlich ist er dem Ganzen auf die Spur gegangen.

Er fuhr ihr erneut über den Rücken und durch ihre Haare, während sie sich einfach nur noch fallen ließ und seine Wärme genoss. Nach und nach konnte sie sich auch endlich beruhigen. Die ersten Wörter die darauf endlich ihren Mund flüssig verließen, waren auch die, die genau beschrieben was sie gerade fühlte.

"Ich liebe dich, Thun."

Ohne weiteres griff er Asas Hand und erwiderte selbstbewusst: "Ich dich tausendmal mehr!" In Sekunden zierte ein breites Lächeln beide Gesichter. All der Druck war einfach wie weggeblasen und sie genossen den Moment der Zweisamkeit. Plötzlich räusperte sich jedoch jemand hinter ihnen und Asas Kopf war in Sekunden eine glühende Ampel. "Ich ähm.. will euch ja wirklich nicht stören, aber wir suchen euch schon die ganze Zeit."