Kapitel 22 - Nachhilfe

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Die ganze Erklärung blickte er nur so selten, wie es möglich war zu ihr. Ihr lächelndes fast schon strahlendes Gesicht war einfach zu niedlich und lenkte ihn viel zu sehr ab. Wenigstens anfangs, denn irgendwann wurde es doch lockerer und obwohl er eigentlich keine Lust, wirklich überhaupt keine, hatte, etwas schulisches durchzugehen, war er darin befangen, ihr zu helfen und weiterhin bei ihr zu sein. Vielleicht konnte er so ihr vertrauen gewinnen.

Komischerweise bemerkten es die Lernenden nicht, wie sich die Tür öffnete. Erst als Kiyoko knapp an ihren Füßen vorbeilief, blickte Asa in die Halle, jedoch ruhten Nishinoyas Augen weiterhin auf dem Block, wo er gerade etwas notierte, um es besser bzw. überhaupt rüberzubringen. Er begrüßte Kiyoko nicht mal, obwohl sie gerade genau vor ihm vorbeigelaufen war. Hatte er sie nicht bemerkt? Asa nämlich wiederum sah das eindeutige Lächeln auf ihren Lippen und hatte sofort ihre Gesichtsröte zurückgewonnen, während des schulischen Ablenkung wirklich verschwunden war.

Erst als er bemerkte, dass sie in die Halle sah und wieder ihre rötlichen Wangen hatte, verfolgte er ihren Blick in die Halle und sah auf die Uhr. Er war etwas erschrocken wie viel Zeit schon vergangen war und auch in dem Moment kamen nach und nach die Anderen in die Halle. Eigentlich wollte er wenigstens noch kurz die Erklärung zu Ende bringen. Aber durch die Unterbrechung war die entspannte Stimmung dahin und die während ständiger Beobachtung wieder aufzubauen, war unmöglich.

„So-soll ich weitermachen, oder nicht?" Sie sah zu ihm. Ihre Wangen rötlicher als eine Tomate. War es ihr vor Hinata peinlich mit ihm hier zu sitzen? „W-wie du willst. Die erste Aufgabe m-muss ich ja auch noch irgendwie... checken." Der im Gedanken von Nishinoya Angesprochene - Hinata - kam auch schon zu ihnen. „Hey Asa, Noya-san. Welche Aufgabe?" Sie und Nishinoya begrüßten ihn kurz und dann wendete Nishinoya sich zu ihr. „Wie gesagt, da kann ich dir nicht helfen."

Hinata legte seinen Kopf leicht schief. „Wieso fragst du dann nicht auch die Anderen?" Asa schüttelte den Kopf. „N-Nein, ich will keine Umstände machen!" Nishinoya war überfragt. Wieso ließ sie sich nicht einfach helfen? Er wollte sie fragen, jedoch war Hinata schneller: „Aber Asa... du machst doch keine Umstände! Warte kurz." Dann drehte er sich um und rannte zu den Drittklässlern. Asa wollte ihn eigentlich noch aufhalten, doch war der Orangehaarige einfach viel zu flott.

Sie sank innerlich zusammen, als sie beobachtete, wie Hinata mit Sugawara, Daichi und Asahi sprach und zu ihr zeigte. Nishinoyas Augen dagegen fuhren ihre Mimiken ab und sahen dann wieder zu Hinata. Er war etwas niedergeschlagen, dass er in Sekunden all ihre Aufmerksamkeit bekam. Dazu musste er sich nicht mal Mühe geben, er brauchte nur da zu sein.

Er jedoch musste überhaupt mit sich ringen sie anzusprechen. Ohne die Tipps von Tanaka oder den Anderen hätte er sich am Anfang nicht mal dazu durchringen können, sich richtig vorzustellen. Er hatte es extra öfters in der Umkleide laut vorgesagt, damit er sich nicht verhaspelt und man wie erleichtert er war, dass es geklappt hatte. Das er sonst so gut mit ihr reden konnte, lag wohl doch daran, dass er sie jetzt schon länger kannte.

Aber es tat ihm schon leid, dass er und Tanaka sie beim Heimweg nicht mit ins Gespräch holten, jedoch wussten sie beide nicht genau wie, obwohl sie mit Tanaka auch schon besser reden konnte, als mit ihm... Sie schien sich aber beim Heimweg daran auch nicht daran zu stören und wenn sie sie ansprachen, gab sie oft keine Antwort oder war gleich wieder total nervös. Wieso mussten Mädchen so kompliziert sein... Wobei das eine Mal... da war sie... total offen und... strahlte... Sie hatte ihn doch nach dem Flusskrebsen... wäre das ein Date?!

Erst jetzt fiel es ihm auf und sofort musterte er Asa. Sie hob gerade verunsichert ihre Hände. Als Reaktion zu den Drittklässlern, die ihr hilfsbereit zu lächelten. Hatte sie das extra gemacht? Ihn extra gefragt? Er verwarf den Gedanken. Sie war nicht in ihn verknallt. Dass wäre sie niemals... Nicht nachdem sie so offensichtlich auf Hinata stand. Er musste sich ablenken, bevor er zu viel hinein interpretierte. Also stand er auf und schlenderte zu Tanaka. „Viel Erfolg noch."

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt