Kapitel 47 - Die Balltherapie

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Hätte Ennoshita Yaku nicht aufgeklärt, nachdem sie die Bank verlassen hatten und nochmal bestätigt, dass Asa tatsächlich ihr Gedächtnis verloren und dazu eine panische Angst vor Bällen hatte, was wohl der Grund war, wieso sie zu nah an das Spielfeld gekommen war, wäre er vermutlich nie annähernd auf die Idee gekommen zu ihr zu gehen oder gar ein schlechtes Gewissen über seine Tat zu bekommen.

"Ich wollte mich für gerade eben Entschuldigen, Tatsuya-san." Es klang zu ihrem Erstaunen nicht gespielt, sondern so als würde er es wirklich ehrlich meinen. Asa verstand es nicht, wollte er sie nicht grad noch schlagen..? So hatte es wenigstens ausgesehen und es ist so rüber gekommen. Sie wusste zudem immer noch nicht, warum er sie nicht mögen sollte, aber er war ein Libero und das würde mit der Nachricht zusammenpassen. Sie wollte es nicht wahrhaben, dass sie stimmen könnte.

Sie hatte nämlich nichts gegen sie. Ehrlich gesagt, verstand sie gar nicht, wie sie überhaupt etwas gegen Liberos haben könnte. Sie mochte Liberos. Sie war sogar fast seit einer Woche mit einem zusammen!? Wieso sollte sie so einen Hass aufgebaut haben? Und überhaupt wieso sollte sie alle Liberos in eine Schublade stecken? Was hätte da passiert sein müssen? Hatte es was mit Kenmas Worten zu tun? Dass 'sie' ausgenutzt wurde?

Sie richtete sich auf und blickte ihn an. Er schien wirklich so, als würde er es ernst meinen, er hatte sich sogar ein Stück vor ihr verbeugt. Aber wieso? Und wenn die Nachricht stimmte dann.. "N-nein ich denke, da-dass ich mich doch eher entschuldigen muss. Ich weiß nicht, warum ich anscheinend etwas gegen Liberos hatte, aber ich würde gerne einen Neustart wagen, we-wenn das okay ist. Es tut mir auf jeden Fall Leid!"

So tief hatte sie sich wohl vor noch niemanden verbeugt gehabt und ihr gegenüber war etwas perplex und wusste nicht so recht, was er damit anfangen sollte. Er nahm die Entschuldigung aber anscheinend an, da er ihr zu nickte. Kurz entstand eine richtig unangenehme Stille, doch dann hob Asa ihren Oberkörper wieder und reichte ihm eine Hand, als er sie nahm, stellte sie sich vor.

"A-also H-Hi, ich bin Kumori Asa. Freut mich." Kritisch schloss er seine Augen ein Stück. "Kumori?" Sie nickte lächelnd. "I-ich weiß noch nicht warum, aber ich habe einen anderen Nachnamen." Er grübelte kurz, nickte jedoch dann. "Okay, dann Kumori-san." "Ä-ähm.. w-wie heißt du denn? Wenn ich fragen darf.." Etwas beschämt, da es ihm entfallen war, dass sie ihn gar nicht mehr kannte, lächelte er. "Ohh.. ich bin Morisuke Yaku. Ich muss das erstmal verarbeiten, dass du dich an nichts mehr erinnern kannst."

"Morisuke!" Nishinoya klang nicht gerade erfreut darüber, dass sein Positionskollege so nah und vorallem alleine bei Asa stand. Er hatte Angst um sie, nachdem was vorgefallen war und kam zu ihnen gelaufen. Zum Glück hatten er und Kenma die Bälle nicht ganz wieder aufgeräumt, sodass er noch in der Nähe war und es fast gleich bemerkt hatte.

Die Sorgen waren aber anscheinend umsonst, wie er feststellte, als er das Lächeln auf ihrem Gesicht erkannte. Er war erleichtert, dass die beiden vielleicht doch miteinander auskämen, aber trotzdem wollte er sobald wie möglich mit Morisuke darüber reden, was ihm vorhin eingefallen war so mit seiner Freundin umzugehen.

"Erdbeerchen? Willst du anfangen?" Asa sah zur Seite, um dort in kurzer Distanz ihren Freund zu erkennen. "Na-natürlich." Sie salutierte ihm angespannt von dem zu Erwartenden zu, wechselte aber dann doch nochmal einen Blickkontakt mit dem Jungen neben sich. "Mit was wollt ihr anfangen?", fragte dieser ahnungslos. "Wir versuchen ihre Ballangst unter Kontrolle zu bekommen."

"Du hast also wirklich eine Ballphobie bekommen?" Asa nickte. Sie mochte die Tatsache ja selber nicht. Ohne einer solchen Angst, wäre es eindeutig unproblematischer jeden Tag in diesen Club zu kommen. Wären da nicht auch noch ihre Eltern, aber das war ein anderes Thema.

"Wenn es wirklich eine Phobie ist, ist euer Aufbau nicht wirklich hilfreich, aber sie hat sich so schnell wieder erholt gehabt. Vielleicht braucht sie wirklich nur ein wenig Übung." Morisuke klang plötzlich so freundlich, was Asa vorher nie erwartet hätte. "Wir versuchen es auf jeden Fall!", erwiderte Nishinoya zielstrebig.

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt