Story of the Kassierer (Teil 3)

338 14 3
                                    

Es dauerte ein paar Tage bis es endlich zu dem Date kam. Ich putzte mich extra heraus, rasierte mich sogar, stieg fertig in mein Auto und fuhr zu dem Haus der Tanakas. Es war Sonntag und das beste Wetter überhaupt. Die Sonne stand wolkenlos am Himmel und prallte mit herbstlicher Wärmer hinunter. Selbst der Verkehr war mir gegenüber freundlich gesinnt und ich hatte durchgehend grüne Ampeln.

Ich konnte es kaum erwarten den Tag mit dem blonden Engel zu verbringen. Geübt stellte ich mein Auto vor ihrem Haus ab und machte mich gechillt zu ihrer Haustür, wo ich zugleich klingelte. Als ich darauf das Klingelgeräusch vernahm, bemerkte ich erst, dass ich hier mit leeren Händen dastand. Fast panisch von meinem unvorteilhaften Auftreten, lehnte ich mich fast schon panisch an die Hauswand, als diese nur kurze Zeit später geöffnet wurde. Total lässig fuhr ich mir durch die Haare und setzte meinen Checkerausdruck auf, um mein beklopptes Auftreten voll und ganz zu überspielen.

Zu meinen Glück war Tanaka derjenige der die Tür geöffnet hatte. Er hatte meine panische Reaktion wohl auch nicht bemerkt, sondern schenkte mir wohl den verständnislosesten Blick seines Lebens. "Muss das wirklich sein?" Ich grinste ihm gehässig zu und ignorierte die fehlende Begrüßung mit einem kurzen Schulterzucken. "Natürlich muss das sein, wenn du so eine hübsche Schwester hast. Das du sie mir nicht vorher vorgestellt hast. Na na."

Den Blick der mir der Jugendliche danach entgegenbrachte, strahlte so eine Art von Entgeisterung aus, die ich in meinem Leben noch nie gesehen hatte. Beinahe musste ich mir das Lachen verkneifen, denn dann wäre ich vermutlich wirklich für ihn gestorben und ich wollte doch keinen Stammkunden vergraulen.

Die ganze Atmosphäre änderte sich schlagartig, als ich die liebliche Stimme von meinem Date vernahm. "Ist er etwa schon da?! Ich komm gleich!" Wir sahen beide kurz ins Haus, bevor mich Tanaka erneut anstarrte und mich auf eine Idee brachte. "Was machst du eigentlich den Tag hier und bist nicht mit dem Kleinen unterwegs? Ist doch so schön heute."

Er sah zur Seite, steckte seine Hand in eine seiner Hosentaschen und grummelte schmollend: "Weil der heute keine Zeit hat, keine Ahnung was er macht." Ich hob skeptisch eine Augenbraue und fragte spielerisch nach. Natürlich musste es nicht stimmen, da auch seine Familie etwas unternehmen könnte, aber ich wollte mir die Aussage auch einfach nicht verkneifen. "Er hat also keine Zeit für dich? Ist da etwa ein bestimmtes Mädchen involviert~?"

Tanaka brauchte keine Sekunde, um meine Aussage mit seiner Hand abzuwinken. Er wollte noch etwas darauf sagen, doch kam in dem Moment seine prinzessinnenhafte Schwester die Treppen hinunter und machte eine kleine Ansage. "Komm das nächste Mal bitte etwas später. Hast du nicht gelernt, dass man Mädchen etwas Zeit lassen soll? Aber wir können jetzt." Ich nickte nur platt und hatte durch den Anblick glatt die Anwesenheit von Tanaka vergessen.

Der verdrehte eh nur noch seine Augen und ließ mich und sie alleine. Sie hatte eine graue, leicht zerrissene Hose an, einen Nietengürtel mit passendem Armband und dazu ein rotes Oberteil. Sie schlüpfte in ihre Bikerboots und nahm sich noch eine dünne Lederjacke mit. Ihre blonden Haare schmeichelten einfach bei jeder kleinsten Bewegung ihrem Gesicht und ihre warmen, braunen Augen zauberten mir in Sekunden ein Grinsen aufs Gesicht, wodurch ich sie erst recht nicht aus den Augen lassen konnte.

Sie hatte damit wohl auch kein Problem, da sie sich völlig locker nach unseren heutigen Plan erkundigte. "Na, wohin geht's überhaupt?" Ich musste mir in diesem Moment eingestehen, dass ich mir wohl einen Plan hätte machen sollen, da ich der festen Überzeugung war, dass sie vielleicht etwas vorschlagen würde, oder wir bevor so etwas gefragt wurde, soweit im Gespräch waren, dass ich ihre Vorlieben vielleicht schon kennen würde, aber dazu kam es ja nicht, daher musste mein spontanes ich übernehmen.

Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen antwortete ich ihr cool: "Lass dich überraschen. Es wird dir sicher gefallen." Sie lächelt mir interessiert zu, doch fragt sie nicht weiter, sondern lässt sich von mir nach einer kurzen Verabschiedung ins Haus zu meinem kleinen, schwarzen Schrottauto führen. Bei diesem angekommen, nehme es mir nicht ihr gentlemanlike die Tür zu öffnen und mich dabei wie ein Butler zu verbeugen.

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt