Kapitel 9 - Mittagspause und Spitznamen

2.2K 131 48
                                    

Am nächsten Tag regnete es in Strömen. Asa konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Sie machte sich viel zu viele Gedanken. Einerseits über den Namen, diesem Kenma, der Clubanmeldung und wie sie mit dieser Gefühlssache umgehen sollte... Nun lag sie mit dem Kopf auf ihrem Schultisch und wartete mit geschlossenen Augen auf Hinata.

Hitoka war wieder mit ihren Freundinnen verschwunden und so war sie trotz Regen alleine im Klassenzimmer. Ob ihr der Aufenthalt im Klassenzimmer eigentlich erlaubt war, war ihr egal, kein Lehrer, der vorbeikam, sprach sie darauf an. Die Zeit verflog und niemand öffnete die Klassenzimmertür. Gähnend stand sie nach einer gefühlten Ewigkeit auf und schaute auf den Gang.

Er hatte gesagt, dass er jede Mittagspause zu ihr kommen würde. Also wo blieb er? Was war das denn für ein Kumpel, wenn er nicht mal sein Wort hielt! Enttäuscht schloss sie die Tür. Verlassen würde sie das Klassenzimmer nicht, außer sie müsste auf die Toilette, denn diesen Weg kannte sie, aber sonst nicht. Es war ein einfacher Grund und wegen diesem würde sie jetzt auch nicht versuchen ihn zu suchen. Es war eh kaum zu fassen, wie schnell man sich an etwas gewöhnen konnte. Wie hatte sie die Pause denn vorher ohne Unterhaltung überlebt?

Schließlich versuchte sie sich von der endlosen Warterei abzulenken. Sie schlug ihr Notizbuch auf und verglich alle Techniken, die sie aufgeschrieben hatte mit Tutorials im Internet. Kein einziger Fehler war in ihren Aufzeichnungen zu finden. Keiner! Es waren nur Kleinigkeiten, aber die waren nicht der Rede wert.

„Hey Asa!" Mal wieder zuckte sie, bevor sie seine orangene Haarpracht im Augenwinkel erkannte und dazu sein breites Grinsen. „Hey." Hinata sah das Buch in ihren Händen und flitzte neben sie. „Sag mal, dieses Buch. Darf ich ma-" „NEIN!" Schnell packte sie es, beobachtet von einem interessierten Blick, weg. „Wieso nicht?"

Asa machte ihre Tasche zu. Sie konnte es ihm nicht zeigen, dafür kannte sie ihn noch nicht gut genug und das brachte sie auf eine Idee. „W-Weil halt... a-aber was anderes... Öhm... Du meintest doch wir wären Freunde." Hinata ließ sich erstaunlich gut vom Thema ablenken. „Jap, wieso?" Er nahm sich wieder einen Stuhl und setzte sich zu ihr, während sie antwortete: „Naja... I-ich weiß mehr über Kenma als über dich."

„Stimmt. Was willst du wissen?" Erstaunt sah ihn Asa an. Wer hätte gedacht, dass er ihr eine Gegenfrage stellt und nicht einfach los quasselte. „Weiß nicht, was muss ich denn wissen?" Hinata dachte kurz nach und zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung" „Ja... ok... Hmm... Wie wärs mit Hobbies?" Er grinste wieder selbstbewusst.

„Volleyball und du?" Asa sah ihn ungläubig an. „Nur Volleyball?" Er nickte übereifrig. „Hauptsächlich, ja." Asa wollte ihm eigentlich nicht glauben, jedoch kannte sie ihn dann doch schon so gut, dass sie ihm zustimmen konnte. Er liebte seinen Sport. „Okay... Also ich seh mir immer Videos an und naja ich glaube ich guck einfach überall gerne zu."

Nun war er an der Reihe sie zweifelnd anzusehen. „Ist das nicht langweilig nur zuzusehen?" Sofort widersprach sie: „Nö, dabei lernt man so einiges." Man konnte deutlich sehen, wie bei ihm plötzlich ein Licht aufging. „Stimmt, wieso lernst du überhaupt so viel? Ist das auch ein Hobby?" Asa schüttelte den Kopf. „Ich muss lernen, weil ich bald Prüfungen hab." Sonst würde sie es auch niemals machen, sie hasste es zwar nicht, aber freiwillig diese Schulfächer lernen? Nep. 

„Aber haben wir die nicht alle?" Hinata wusste gar nicht, was am Lernen und guten Noten so wichtig sein sollte, solange Prüfungen ihn nicht am Volleyballspielen hinderten, war es ihm eigentlich egal. Klar war es toll, mal keinen Anschiss von seinen Eltern zu bekommen und sogar Lob vom Lehrer wie letztes Mal, weil er dank ihrer Zusammenfassung eine befriedigende Note geschafft hatte. Aber so viel wie Asa? Niemals.

„Naja... schon, aber ich hab ein paar mehr." Nun stand er direkt auf dem Schlauch. „Wieso denn mehr?" Sie wusste, dass es etwas merkwürdig klang, aber sie hatte nun mal ein Ziel. „Naja... ich versuche etwas aufzuholen." Seine Frage wurde nicht annähernd beantwortet. Sie spielte mit einem Stift von ihrem Tisch und sah zur Tafel.

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt