Kapitel 59 - Der 7. Oktober

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Nachdenklich betrachtete Asa sich im Spiegel. Zu viele verschiedene Gedanken rasten wie wild in ihrem Kopf herum. Der Alptraum, Yuus Vergangenheit... Ganz zu Schweigen ihre eigene Vergangenheit. Es wollte sie einfach nicht loslassen.

"Asa, bist du fertig?", hörte das Mädchen die Stimme ihres Freundes durch die abgeschlossene Tür. "Ähhh, ja gleich." Schnell streifte Asa sich ein frisches Shirt von ihm über, was er ihr kurz vorher in die Hand gedrückt hatte. Sie überzeugte sich kurz davon, dass dieses auch so himmlisch nach ihm roch und verließ darauf das Badezimmer.

Nach der unerwarteten Begegnungen auf dem Weg ins Bad hatte er ihr zum Glück die richtige Tür gezeigt und sie konnte sich in Ruhe fertig machen. Sobald sie nur die Tür geöffnet hatte, glitten Nishinoya's Mundwinkel nach oben und er kam ungeduldig auf sie zu. 

"Komm gehen wir, ich habe einen riesen Kohldampf!", verkündete er und Asa schmunzelte ihm nickend zu. Sie war gespannt, wovon Yuu den letzten Abend so geschwärmt hatte, dennoch war sie aufgeregt, da sie nun erneut mit seinem Großvater und der Nachbarin am Tisch sitzen würde. Das letzte Mal war schon so nervenaufreiben, da sie die ganze Zeit Angst hatte sich unangebracht zu Verhalten. 

Dazu kam, dass sie eben immer noch die peinliche Situation von vorhin im Kopf hatte. Es war sooo peinlich, dass Yuu das alles auch noch mitbekommen hatte! Das hatte doch sein Großvater extra gemacht! Noch dazu hatte der noch eventuell etwas angedeutet und dafür war sie überhaupt nicht bereit. Allein der Gedanke daran ließ ihren Blutkreislauf durchdrehen. Sie wollte nicht einmal daran denken, was passiert wäre, wenn die Nachbarin ihn nicht unterbrochen hätte...

Nishinoya nahm sie grinsend an der Hand und zog sie voller Vorfreude aufs leckere Essen ohne Weiteres mit sich. Er hatte Hunger und sie waren nur ein paar Meter von seiner Erlösung entfernt. Da würde ihn nichts mehr aufhalten und Asa konnte er dieses Festmahl nicht vorenthalten!

Im Esszimmer angekommen, erwartete das Pärchen schon der wundervolle Duft eines frisch zubereiteten Frühstücks in allen Variationen. Schüchtern setzte Asa sich zu dem Großvater an den Tisch, der ihr aufgeschlossen den Platz gegenüber von sich anbot. "Oh, da seid ihr ja endlich", begrüßte die Nachbarin sie freundlich, während sie eine weitere Schale voll mit Reis auf den Tisch stellte.

Als Nishinoya das ganze Essen sah, schwebte er unweigerlich im siebten Himmel und setzte sich sofort neben Asa, während er bei dem Anblick fast schon sabberte. Dagegen begrüßte Asa erstmal ruhig die Köchin und bedankte sich höflich bei ihr, da sie nun extra für sie mitgekocht hatte. Diese jedoch kicherte nur und meinte, dass es bei der Menge für die zwei Männer auch keinen Unterschied mehr gemacht hatte.

Nishinoya hatte währenddessen, so hungrig wie er war, direkt zugegriffen, was ihm einen bösen Blick von seinem Großvater einbrachte, welchen er aber gekonnt ignorierte. Das Essen sah einfach so unwiderstehlich aus, da konnte er es doch nicht kalt werden lassen. Besonders wenn sie sich so eine Mühe gegeben hatte, es für sie herzurichten.

Von Yuu angespornt, der das Essen hinunter schlang, als hätte er Tage gehungert, nahm sich Asa nun auch etwas zu essen, wenn natürlich nicht annähernd so gierig wie ihr Sitznachbar. Eigentlich eher fast schon zitternd, da sie sich wieder unangenehm beobachtet fühlte und angst hatte, doch irgendwelche Tischmanieren zu vergessen, obwohl Yuu es nicht gerade vormachte, hatte sie doch ihren Anspruch an sich selber und wollte die Älteren nicht enttäuschen.

Mit den Stäbchen in der Hand stocherte Asa gedankenverloren auf ihrem Teller herum und aß wohl noch langsamer, als sonst. Sie versuchte sich so irgendwie zu beruhigen, da sie selbst wusste, dass ihr Körper ohne wirklichen Grund überreagierte, doch seit dem mehr oder weniger peinlichen Vorfall vor dem Frühstück, hatte sie so ein schlechtes, innerliches Gefühl, das sie irgendetwas vergessen oder falsch gemacht hätte.

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt