Kapitel 45 - Der Fehlversuch

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'beste* Das war ein Tippfehler. Trennt euren Libero besser von ihr. Sie hasst diese Position und es war bis jetzt immer besser für alle, wenn sie Abstand zu den Spielern hält.'

Sie musste die Nachricht noch ein paar mal Lesen, um aufzunehmen, was dort stand. Daichi hatte eindeutig recht. Diese Nachricht verwirrte sie. Wieso sollte sie etwas gegen Liberos haben? Noch dazu war sie doch jetzt mit einem Zusammen. Wäre sie das früher nicht gewesen? Mochte der Hellbraunhaarige sie deshalb nicht? Sie wollte fragen, aber dann wüssten alle, dass sie unerlaubt die Nachricht gelesen hätte. Wenigstens erklärte das die geschockten Reaktionen von ihnen, als sie herausfanden, dass sie jetzt wohl mit einem dieser 'gehassten Liberos' zusammen war.

Plötzlich wurde sie von Yamaguchi angetippt und dabei fiel ihr fast das Handy aus der Hand. Hektisch schloss sie die App und sperrte das Handy, bevor sie mit klopfendem Herz zu ihm sah. Er nuschelte wohl wieder ein Entschuldigung, bevor er in eine Richtung zeigte. Asa folgte der Spitze seines Fingers und sah, wie Hitoka sie zu ihr winkte. Sie war gerade mit Kenma aus dem Geräteraum gekommen und sie hatten verschiedenste Bälle in ihren Armen.

Einen Fußball, einen Basketball, usw... sogar einen kleinen, bunten Ball für Kinder. Wo sie den wohl ausgegraben haben..? Asa hatte schon eine ganz schlechte Befürchtung. Hatte Kenma sie nicht vorhin so etwas gefragt? Sie facepalmte sich, als sie daran dachte, dass sie ihm das mit der Ballangst gesagt hatte. Jetzt war sie wohl selbst daran schuld, das durchmachen zu müssen. "Geh schon.", forderte sie Ennoshita auf, der dafür extra sein Gespräch mit Yamaguchi unterbrach. Sie wollte nicht, aber sie musste wohl oder übel da jetzt durch. Er meinte es bestimmt gut. Sie legte die Kopfhörer und das Handy auf die Bank und schlenderte los.

Sie suchten sich einen guten Fleck in der Halle und Asa hatte schon die ganze Zeit einen Sicherheitsabstand zu den Ballträgern gehalten. An der anderen Seite der Halle angekommen, legten sie die Bälle außer den kleinen Bunten an den Rand. "Fangen wir mit dem an?", fragte Hitoka. Kenma schüttelte den Kopf und griff nüchtern nach dem Basketball, worauf auch der kleine Ball zum Zuschauer wurde. Asa bekam schon vom Hinsehen Panik. Sie wollte nicht vor Fremden ihre Fassung verlieren und anfangen zu heulen. Sie hatte heute schon genug peinliche Situationen durchlebt. "I-ich-ich w-weiß nicht.." Hitoka zeigte ihr einen Daumen nach oben und lächelte ihr ermutigend zu.

Kenma drückte den für ihn ungewöhnlichen Ball etwas mit der Hand und sah darauf zu Asa, die in sicherer Entfernung vorsorglich die Hände vor sich hob und mit dem Kopf schüttelte. Davon ließ er sich jedoch nicht abringen, sondern schlenderte seelenruhig zu ihr. Asa merkte, wie ihr Herz das Pumpen anfing und ihr Gehirn ausschaltete. Sie hatte eine Kurzschlussreaktion. Ihr ganzer Körper bewegte sich von selber.

Sie hatte ohne, dass sie es wollte den Rückwärtsgang eingesetzt und so entfernte sie sich langsam von Kenma, der kam jedoch trotzdem immer näher auf sie zu. Ihr Mund war trocken. Allein die Vorstellung eines Balles in ihrer Nähe machte sie so unheimlich fertig. Immer wieder sagte sie ihm in ihrem Kopf 'Halt', aber sie schaffte nicht ihren Mund zu öffnen. Ihr Kopfschütteln wurde schließlich heftiger und sie versuchte ihm so irgendwie zu signalisieren, dass er stoppen sollte. Glücklicherweise blieb er auch stehen. "Asa-chii?"

Hitoka beobachtete das nervös. Es war für sie klar, dass für Asa diese Übung nicht leicht wird, doch hatte sie nicht damit gerechnet, dass Asa sich so dagegen wehren würde. Sollte sie sich einmischen? Sie wusste es nicht. Kenma schien zudem so, als würde er wissen, was er gerade tat und sie hatten zudem vorher kurz alles nötige besprochen und Hitoka wusste, dass er sie wohl besser und länger kannte, als alle anderen in der Halle. 

Das Stoppen brachte Asa nichts. Ihr Körper bewegte sich weiterhin nach hinten und nach und nach immer weiter Richtung Spielfeld. Für sie gab es derzeit nur diesen Ball und sie. Der Rest war nicht existent in ihrem Kopf und ihr Körper war ganz eindeutig der Meinung, dass sie so weit wie möglich von ihm weg müsste. Sie bekam nicht mal mehr die Rufe der derzeit Spielenden mit.

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt