Destiny (Nishinoya x OC)

Kapitel 21 - Versöhnung

Es war Samstag. Sechs Uhr früh um genauer zu sein. Sie quälte sich aus dem Bett, machte sich schnell leise fertig und schrieb ihren Eltern eine kurze Notiz, dass sie Mittags pünktlich zum Essen wieder da wäre. Schließlich war sie viel zu früh und übermüdet in der Halle, wie sie hingekommen war, wusste sie nicht genau, da sie einfach im Halbschlaf losgelaufen war. Aber sie war erstaunt, dass die Tür überhaupt schon offen war, und verteilte wie gewohnt ihre Schulsachen und auch das Notizbuch wieder vor sich auf dem Boden.

Gerade wollte sie ein für sie unverständliches Thema angehen, da stellte sich jemand vor sie. „Ich weiß es kommt etwas zu spät, aber danke, für das Eis." Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Sie blickte zu Nishinoya hoch. Er lächelte sie etwas verkrampft an. „Kei-Kein Problem." Röte schoss zeitgleich in ihre Wangen und sie wusste nicht, ob sie sich jetzt noch wütend oder doch normal geben sollte.

Er war der Erste mit ihr in der Halle. Selbst Kiyoko und Hitoka waren noch nicht da. Als sie das Bemerkte war die ganze Situation noch nervenaufreibender. Er setzte sich gedankenverloren neben sie.

Sie saßen so bestimmt zwei Minuten, bevor Nishinoya die Stille brach: „Sorry, wegen gestern. Ich wollte dich nicht so... so angehen." Sie schüttelte den Kopf und starrte auf das Notizbuch in ihren Händen. Ein bedrücktes Schweigen entstand und irgendwann sah sie ihn wieder an. Sie wollte etwas sagen, doch bekam sie kein Wort über ihre Lippen. Er war schon wieder viel zu ruhig. Verstellte er sich bei ihr? Die Bewegung motivierte ihn wohl wieder etwas zu sagen. „Die Jungs haben mich gestern echt noch fertig gemacht, aber ich will dir wirklich nur helfen."

Asa blickte in die Halle und holte tief Luft. Sie wollte nicht, dass es wieder so wie am vorherigen Tag ausgehen würde. „W-Wieso?" Wieso war er so hilfsbereit? Er sah sie fragend an. „Braucht man dafür einen Grund?" Ob man dafür einen Grund brauchte?! War das sein Ernst?

„Ja." Er überlegte kurz und meinte nach kurzer Zeit grinsend: „Dann, weil ich will." Und wie Asa wieder rot wurde, obwohl sie für ihre Verhältnisse, dieses Mal seine Nähe doch echt gut ausgehalten hatte. „D-das ist doch kein Grund." „Doch", meinte er total überzeugend. Kurz entstand wieder Stille. „E-es tut mir auch leid.", murmelte sie leise, jedoch konnte er es in der leisen Halle gut verstehen. „Aber Asa, du musst dich doch nicht entschuldigen."

Sie schmunzelte etwas und schlug das Notizbuch auf Hinatas Seite auf. Wortlos zeigte sie auf den Satz, den sie am vorherigen Abend unfreiwillig wieder gefunden hatte. Er jedoch mied den Blick in das Buch, um jeglichen Streit schon im Vorhinein aus dem Weg zu gehen. „Hey, we-wenn i-ich es dir schon hinhalte, darfst du auch gucken. Außerdem wollte ich mich bedanken." Sie wurde immer leiser, aber war doch stolz auf sich, es über ihre Lippen zu bringen.

Nishinoyas Augen wanderten zögerlich zu dem Satz. „Jetzt hab ich wirklich einen Grund dir zu helfen." Sein Gesicht erstrahlte und er sah kurz zu Asa, bevor er sein Grinsen so schnell es aufgetaucht war, wieder verschwunden war. Was hatte er? Sie schlug sich gegen ihre Wangen und nahm all ihren Mut zusammen. „Da-Darf ich fragen, wa-warum du so deprimiert bist?", sie fing an mit ihren Fingern zu spielen, „a-also es wirkt so..."

Nishinoya schluckte. Er war einfach zu offensichtlich. „Es ist nichts. Keine Sorge." Er zwang sich ein Grinsen ins Gesicht. War er es nicht schon gewohnt, von Mädchen einen Korb zu bekommen? Wieso ging es bei ihr so an seine Substanz, wenn er nur daran dachte, während er bei Kiyoko sogar glücklich war, wenn sie ihm den Rücken zudrehte?

Asa wollte ihn nicht weiter belästigen, wenn er mit ihr nicht darüber reden wollte, dann war es seine Sache. Sein falsches Grinsen senkte ihre Stimmung auch, aber das wollte sie sich nicht anmerken lassen. Noch dazu hatte sie nur den Mut aufgebracht ihn zu Fragen, weil alle es komischerweise von ihr erwarteten. Aber natürlich hatte sie keinen Effekt. Wie sollte sie auch... Waren sie überhaupt Freunde...? Nur Bekannte...? Aber sie wusste durch den einen Abend schon etwas von ihm...

„Hey, ich hab gesagt keine Sorge. Lächeln!" Nishinoya blickte sie besorgt an, erzwang sich aber weiterhin das Grinsen. Thema: Lass es dir nicht anmerken... Asa lächelte beschämt. „S-sorry..." Er schüttelte den Kopf und zeigte einen Daumen auf sich. "Ich bin für dich da, wenn du Probleme hast. Nicht um dein Problem zu sein." Asa Kopf rauchte und sie nickte beschämt. Das war soo süß von ihm. Aber eines musste sie wohl noch in die eigene Hand nehmen.

„Ähm..." Das Date. Was sie an dem Abend ausgemacht hatten. Es war Wochenende. Die einzigen Tage, wo er wohl Zeit haben könnte. „Was denn?" Seine Augen trafen auf ihre. Sofort verstummte sie. Vielleicht sollte sie auch einfach warten, bis er sie darauf ansprach... Sie wollte ihm ja nicht auf die Nerven gehen und ihm ging es ja nicht so dolle... War einfach ne doofe Idee. Eine richtig bescheuerte Idee!

Innerlich am rotieren, was sie jetzt dafür sagen sollte, legte das Notizbuch weg und tippte auf eine Aufgabe in ihrem Schulbuch. „D-Da-Dabei vi-vielleicht." Er hatte sie etwas besorgt beobachtet, da sie immer mehr einer Tomate glich, aber es war Asa... Was sollte er erwarten? Wegen ihm würde sie ja nicht rot werden.

Er blickte auf die Aufgabe und seufzte. „Eigentlich meinte ich was anderes." Asa fiel kurz als allen Wolken können. Klar, wollte er auf was anderes hinaus... Sie ja eigentlich auch! „Weil du ständig so abwesend bist.", fuhr er fort. Sie blinzelte ihn kurz fragend an, dann jedoch fiel es ihr wieder ein. Sie hatte damit abgeschlossen, wieso wollte er es denn unbedingt wieder ansprechen? Allein das Hinata sie gestern als Tatsuya abstempeln wollte und damit behauptete, dass ihre Eltern sie angelogen hätten...

„D-da-das ist nichts, nur dabei brauch ich wirklich Hilfe..." Sie wechselte schließlich dauernd den Blick zwischen der Aufgabe und ihm hin und her, bis er sich geschlagen gab. Irgendwie musste er ihr wohl erstmal beweisen, dass er es ernst meinte. Auch wenn er wirklich überhaupt keine Lust darauf hatte. „Okay, dann zeig mal her." Er nahm das Buch in die Hände. Wieder murmelte sie ein leises „Danke" und lächelte ihn dabei dankend an. Er wiederum schenkte ihr keinen Blick, sondern kam es Asa eher so vor, als würde er sich dadurch viel mehr auf das Buch konzentrieren.

Er scannte nur kurz die Aufgabe ab, bevor er erniedrigt zugeben musste, dass er da auch keinen Plan hatte und reichte ihr wieder das Buch. Seufzend nahm Asa es und starrte hoffnungslos auf die Aufgabe. „Da-Dann kann ich das Fach wohl vergessen... obwohl..." Ihr kam ein Einfall und so hob sie ihm eine andere hin. „B-Bei der?" Er las die Aufgabe durch und schloss seine Augen etwas nachdenklich. Die Aufgabe kam ihm mehr als bekannt vor.

„Asa, das ist Stoff der Zweiten, oder?" Sie sah beschämt lächelnd auf die Seite und gab es murmelnd zu: „Ja..." Erstaunt blickte er sie an, jedoch nur kurz, da ihr Anblick ihn doch nur wieder Kirre machte. Aber war sie verrückt geworden? „Bist du mit der Ersten schon durch oder wie?" Zögerlich nickte sie. Sie war soweit, wie sie es derzeit brauchte. Das war zwar nicht ganz alles, aber fast...? Er konnte es einfach nicht glauben und lehnte sich dabei etwas zu ihr. „Warum lernst du dann weiter? Macht es dir so viel Spaß?"

Empört sah sie ihn an und dabei stieg auch wieder ihre Körpertemperatur, da er doch viel zu nah für sie war. Ihm war es wohl auch etwas zu nah, da er sich wieder von ihr etwas entfernte. „N-nein ich.. Ich versuche die Zweite zu überspringen." Stolz, dass sie noch Wörter herausbrachte, versuchte sie auch den Blickkontakt zu halten. Er wiederum fand dann doch ihr Buch sehr spannend anzusehen. „Die Zweite überspringen...ehrlich?" Sie fuhr mit ihren Augen seine Umrisse ab und folgte dann seinem Blick, bevor sie sich wieder ganz in seinem Anblick verlor. „Ja... Also ähm.. kannst du mir irgendwie helfen? I-ich hab nämlich in ein paar Tagen schon Prüfungen."

Er sah nochmal gezwungenermaßen auf die Aufgabe. „i-Ich denke schon. Also bei der." Asa lächelte ihn dankend an und nahm ihren Stift und den Block. „O-ok dann los."

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Wörter: 1366

 Die 'Reads' steigen so sehr in den letzten Tagen >~< Danke, euch allen :D