Kapitel 55 - Anfangsschwierigkeiten

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Asa sah sich noch in seinem Zimmer um, da schlenderte Nishinoya gelassen zum Schreibtischstuhl und nahm sich von diesem ein paar Kleidungsstücke, die sorglos auf ihm verteilt waren. "Ich würde jetzt noch schnell duschen gehen. Setz dich einfach und fühl dich wie Zuhause. Ich beeil mich!" Damit verschwand er schon aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Perplex und überfordert von den Eindrücken und dass er sie alleine ließ, ohne sich weitere Gedanken zu machen, stand sie ein paar Sekunden im Zimmer und überlegte sich was sie nun machen sollte. Sich auf das Bett setzen wollte sie nicht, da es doch ein komisches Gefühl in ihr auslöste und sein Schreibtischstuhl war mit einem Volleyball und die lehne davon mit ein paar Klamotten belegt, sodass sie sich dort auch nicht setzen wollte.

Den Boden schloss sie von Anfang an aus, da er auch keinen bodengleichen Tisch oder Sitzkissen in seinem Zimmer hatte. Ohne Lösung, was sie sonst tun sollte bzw. wo sie sich denn jetzt setzen sollte, bis er wieder auftauchte, grübelte sie weiter und hoffte, dass er vielleicht doch noch mal in das Zimmer spitzen würde.

Um wenigstens etwas zu tun zu haben und - falls er zurückkam - nicht vollkommen bescheuert in der Gegend rumzustehen, fasste sie sich an ihre Hosentasche, um ihre letzte Rettung - ihr Handy - rauszuholen. Es war jedoch nicht in der Tasche. Panik schlich sie in ihr hoch. Hatte sie es auf dem Weg verloren? Sie fasste sich auch an die anderen Taschen, doch war es nirgends.

Dann fiel es ihr wieder ein und sie verfluchte sich gedanklich. Sie hatte es vorhin mit dem Notizbuch in die Tüte gepackt, die vermutlich immer noch auf der Kommode bei der Haustür lag. Sie seufzte und überlegte sich, ob es ihr wert war, die abenteuerliche Reise zur besagten Tüte zu bestreiten. Sie wollte eigentlich das sichere Zimmer nicht verlassen, da sie ohne Rückendeckung auch nicht seinem Opa begegnen wollte.

Sie hatte nichts gegen ihn. Ehrlich gesagt, hatte er auf dem ersten Blick sogar einiges mit Nishinoya gemeinsam, doch hatte sie einfach Respekt vor ihm. Der Druck, dass er jeden Moment ins Zimmer springen konnte und sie immer noch doof auf derselben Stelle rumstehen sehen würde, war jedoch letztendlich größer und sie schlich aus dem Raum. Nach und nach versuchte sie unentdeckt zu ihrem Zielort zu gelangen.

Von sich selbst erstaunt, dass sie es alleine geschafft hatte, bei der Kommode anzukommen, griff sie stolz nach der Tüte. Dann stand der Rückweg an und sie war sofort wieder überfordert. Circa wusste sie zwar den Weg, doch als sie ungefähr am Ziel war, war sie leicht verzweifelt. Sie war sich überhaupt nicht mehr sicher, welche von den Türen denn jetzt die richtige war. Für sie sahen alle gleich aus.

Schließlich blieb sie vor einer Tür stehen. Sie musterte diese und die Umgebung dazu und versuchte irgendwie in ihrem Kopf abzurufen, ob es denn jetzt die Richtige war. Doch egal wie sicher sie sich war, war sie doch unsicher und traute sich nicht annähernd sie zu öffnen. Die Angst doch die Falsche ausgewählt zu haben schlich sich in ihr hoch, sobald sie nur den Arm einen Millimeter hob.

Sie konnte sie doch nicht einfach so öffnen. Trotzdem starrte sie weiterhin auf den Türhenkel. War sie wirklich so ängstlich?! Es machte sie fertig. "Was ist, Asa?" Erschrocken und in dieser peinlichen Situation entdeckt, drehte sich zu der Stimme, die eindeutig zu Nishinoya gehörte und erstarrte im nächsten Moment.

Ihr Augen blieben bei etwas stehen, was sie vorher noch nie sehen durfte. Überrascht von dem Anblick klebten ihre Augen nun an ihm. "D-deine H-haare." Sie hatte ihn noch nie mit einer anderen Frisur gesehen. Seine hoch gestylten Haare passten zu ihm und sie hatte schon fast angenommen, dass sie immer in dieser Position waren, doch hatte sie sich wohl geirrt.

Nishinoya wusste nicht genau was er mit ihrer Reaktion anfangen sollte. Er hatte sich gar keine Gedanken darüber gemacht, wie sie wohl zu seinen nassen Haaren reagieren würde, aber selbst Hinata und Tanaka hatten an dem einem Abend während der Golden Week total übertrieben reagiert. Was war, wenn er ihr jetzt zu klein vorkam? Wenn er ihr so nicht gefiel?! "W-wenn es dir nicht gefällt, style ich sie sofort wieder!! Der Föhn ist nur grad kaputt und ich lass sie eh lieber an der Luft trocknen."

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt