Kapitel 38 - Die Chance

1.3K 100 239
                                    

Nishinoya wusste, dass er sich gerade etwas verplappert hatte und damit wohl seinen gesamten Plan, den er vorhin noch mit Ryuu durchgegangen war, wegschmeißen konnte. Tanaka war fast ausgerastet, als er ihn darauf angesprochen hatte. Er wollte es ihm sogar ausreden, da er sich doch seiner Meinung nach niemals in ein Mädchen neben Kiyoko verlieben könnte und er ihr nicht das Herz brechen soll.

Aber er hatte sich in sie verliebt, obwohl die Drittklässlerin ständig in der Nähe war. Seine Entscheidung stand schon vor dem Gespräch fest und jetzt würde er es endlich zu Ende bringen. Er drehte sich zu ihr um, doch blieben ihm die Worte im Hals stecken. Ihr ganzer Körper wurde von dem Licht des Ladens erleuchtet. Ihr erwartungsvolles Lächeln, die sanfte Röte auf ihren Wangen und ihre strahlenden Augen, die auf ihn gerichtet waren, raubten ihn einfach alle Wörter.

Nachdem er sie nur wortlos anstarrte, wusste Asa gar nicht wie sie sich verhalten sollte. Sie kam sich unwohl vor und es machte sie einfach noch nervöser. Ihr einziger plausibler Ausweg, den sie in dem Moment fand, um seinem Blick aus dem Weg zu gehen, war der Gang zum Mülleimer, wo sie ihr Eis auspackte. Wieso starrte er sie so an und sagte einfach nichts? Das machte sie doch nur kirre.. besonders nachdem was er gerade vollbracht hatte.

Sie drehte sich nicht zu ihm um, damit sie wieder einigermaßen Wörter rausbekam. "H-hast du.. also w-was hast du rausgefunden?" Er räusperte sich hörbar. Durch ihre Stimme war es ihm erst aufgefallen, wie bescheuert, er wohl gerade auf sie fixiert war und es gab nur eine Sache, die ihm durch den Kopf schwirrte. Doch war er sich nicht sicher, ob er sie jetzt schon ansprechen sollte... Aber er wollte es loswerden! "Ja.. ähm.. Du... und Kenma..." Sie senkte ihren Kopf. Das war ihr so peinlich, wenn er den Namen sagte.

"Es war ein Tippfehler." Asa brauchte kurz, um es irgendwie zu verarbeiten. Ein. Tippfehler. Sie war bestürzt. Das war der Grund...?! Deshalb hatte sie die ganze Nacht durchgeheult...?! "Ein Tippfehler..?", murmelte sie leise vor sich hin. Sie traute sich nicht sich jetzt überhaupt annähernd umzudrehen. Was musste er von ihr denken..? Wieso hatte Hinata ihr die nächste Nachricht eigentlich nicht gezeigt? Aber was noch wichtiger war...

Nishinoya tauchte in ihren Augenwinkel auf und schmiss seinen Müll vom Eis weg. Wenn sie keinen Freund hatte, dann... Ihr Kopf puffte wortwörtlich eine kleine Rauchwolke aus und sie sah direkt wieder in die andere Richtung. Nishinoya grinste, als er ihre Reaktion sah. Sie war so bezaubernd. Er musste es jetzt einfach was tun. Sollte er..? Aber hier vor dem Müll..? Nein.. Also musste er irgendwie geschickt das Thema wechseln, da fiel ihm ihr Eis auf, was sie unberührt vor ihm in die Luft hielt.

Sie war überfordert. Hieß das...? Wie sollte sie sich geben..? Was sollte sie jetzt sagen? Sollte sie sich freuen? Was..? Wass?? Sie konnte es nicht. Konnte sie es doch? Sie hatte es doch schon geschafft.. Wieso war sie wieder soo dermaßen nervös..? Sie wollte sich langsam darauf vorbereiten. Es nach und nach verarbeiten, aber hatte sie nicht genug Zeit dazu, da sie plötzlich spürte, wie von ihrem Eis abgebissen wurde.

Geschockt drehte sie ihren Kopf in die Richtung und sah grad noch, wie er das Eisstück runterschluckte. "E-ey!" Er grinste sie an. Glücklich, dass sie endlich reagiert hatte, nachdem er es öfters versucht hatte. "Wollen wir ein Stück weiter?" Er zeigte mit dem Daumen in die Richtung und Asa war von seiner Reaktion nur noch verwirrt. "Äh ja, klar.." Sie schlenderten los und Asa beäugte ihr nun nur noch halbes Eis. Wieso hatte er das getan..?! Muffig sah sie in seine Richtung.

Grinsend wanderten seine Augen zu ihr und dann zu ihrem Eis. "Du hast nicht reagiert und es mir hingehalten. Also wenn du es nicht mehr magst, dann nehm ich es gerne.", verteidigte er sich, wobei Asa einfach anfing das Eis weiter zu verputzen. Ihm nach so einer Aktion das Eis schenken? Niemals! Ihren Gesichtsausdruck behielt sie dabei und sobald das Geschmolzene einigermaßen aufgeleckt war, sah sie ihn erneut an. "M-mach das nie wieder! Das ist mein Eis..." Laut kicherte er los. Es war einfach so niedlich, sie wütend zu sehen. Ihren Blick konnte man einfach nicht ernst nehmen.

Destiny (Nishinoya x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt